Schritt

Schritt (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Schritt die Schritte
Genitiv des Schritts
des Schrittes
der Schritte
Dativ dem Schritt
dem Schritte
den Schritten
Akkusativ den Schritt die Schritte

Worttrennung:

Schritt, Plural: Schrit·te

Aussprache:

IPA: [ʃʁɪt]
Hörbeispiele:  Schritt (Info),  Schritt (Österreich) (Info)
Reime: -ɪt

Bedeutungen:

[1] Aufsetzen eines Fußes; das Schreiten
[2] Maßeinheit: Längenmaß, das sich aus dem Abstand der Füße beim Gehen ergibt
[3] Straßenverkehr: Beschreibung der Geschwindigkeit von Fußgängern
[4] Militär: Maß für die Marschgeschwindigkeit
[5] Einteilung innerhalb einer komplexen Vorgehensweise
[6] Anatomie, Schneiderei: Bereich zwischen den Beinen

Herkunft:

mittelhochdeutsch schrit, althochdeutsch scrit, germanisch *scridi-, belegt seit dem 9. Jahrhundert[1]
Ableitung eines Substantivs zum Stamm des Verbs schreiten mit Vokalwechsel (= implizite Derivation)

Synonyme:

[1] Tritt, Trott
[3] Schritttempo
[5] Stufe
[6] Genitalbereich

Sinnverwandte Wörter:

[2] Fuß, Yard

Verkleinerungsformen:

[1] Schrittchen, Schrittlein

Oberbegriffe:

[1] Bewegung
[2, 3] Maßeinheit
[6] Region

Unterbegriffe:

[1] Frauenschritt, Tanzschritt
[1, 5] Fortschritt, Riesenschritt, Rückschritt
[1, 6] Männerschritt
[2] Vorgehensschritt
[2–4] Doppelschritt
[3, 4] Eilschritt, Gleichschritt, Laufschritt, Riesenschritt, Stechschritt, Trippleschritt
[4] Arbeitsschritt, Bauschritt
[5] Öffnungsschritt

Beispiele:

[1] Ihre Schritte hallten durch den Korridor.
[1] „Ich erwarb sie und sitze mir zurzeit in einem Restaurant dauerhafte Sitzfalten ein, damit mir die Hose nicht bei jedem Schritt unter die Absätze kommt.“[2]
[1] „Die Schritte machten an der kleinen Pforte neben der Wageneinfahrt halt, und die Klinke klapperte unter einer Hand, die sie niederzudrücken suchte.“[3]
[1] „Mit kleinen ruckartigen Schritten bewegte er seinen korpulenten Körper vorwärts, wodurch Robert erneut an eine Marionettenfigur erinnert wurde.“[4]
[1] „Schritte kamen die Treppe hinab.“[5]
[2] Ein Schritt entsprach im deutschsprachigen Raum meist zwischen 71 und 75 Zentimetern.
[3] Hier spielen viele Kinder! Bitte fahren Sie Schritt!
[4] Leg' einen Schritt zu!
[5] Wir können zum nächsten Schritt übergehen.
[5] „Nicht Liebe hat ihn zu diesem Schritt bewegt, sondern Hilfsbereitschaft.“[6]
[6] Die Hose war im Schritt etwas zu weit geraten.
[6] „Er zog die Badehose und ein weißes T-Shirt an, warf einen Blick in den Spiegel, fasste sich kurz in den Schritt, damit die Hose etwas mehr ausbeulte, und ging dann hinaus und hinauf zum Hauptgebäude.“[7]
[6] „Sie war bequem um die Hüften und lockerer im Schritt, das gefiel ihm, denn er quetschte sich nicht gern den Sack ein.“[8]

Redewendungen:

auf Schritt und Tritt - ganz nahe dabei
Schritt für Schritt - langsam und bedacht
kein Schritt mehr als nötig - nur das Notwenige
ein Schritt nach dem anderen - langsam und bedacht
einen Schritt zulegen - schneller werden

Charakteristische Wortkombinationen:

[1, 4] langsamen, schnellen Schrittes

Wortbildungen:

Adverb: schrittweise
Substantive: Schrittfehler, Schrittfolge, Schritt-für-Schritt-Anleitung, Schrittgeschwindigkeit, Schrittkombination, Schrittlänge (Gehschrittlänge, Laufschrittlänge), Schrittmacher, Schrittmaß, Schrittmesser, Schritttempo, Schrittweite, Schrittzähler

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1–6] Wikipedia-Artikel „Schritt
[1, 2, 5, 6] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schritt
[1–3, 5, 6] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schritt
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchritt
[1–3, 5, 6] The Free Dictionary „Schritt
[1–5] Duden online „Schritt
[1–6] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Schritt“ auf wissen.de

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Schritt“.
  2. Loriot (Verfasser); Susanne von Bülow, Peter Geyer, OA Krimmel (Herausgeber): Der ganz offene Brief. Hoffmann und Campe, Hamburg 2014, ISBN 978-3-455-40514-9, Seite 51.
  3. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1971 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 1146. Russische Urfassung 1867.
  4. Hermann Kasack: Die Stadt hinter dem Strom. Roman. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-518-39061-9, Seite 39. Entstanden in der Zeit 1942 - 1946.
  5. Erich Maria Remarque: Das gelobte Land. Roman (Fragment). Kiepenheuer & Witsch, Köln 1998, ISBN 3-462-02695-X, Seite 60. Grundlage des Textes: Manuskript 1970.
  6. Wilhelm von Sternburg: „Als wäre alles das letzte Mal“: Erich Maria Remarque. Eine Biographie. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2000, ISBN 3-462-02917-7, Seite 276.
  7. Henning Mankell: Der Sandmaler. Roman. Paul Zsolnay Verlag, München 2017, ISBN 978-3-552-05854-5, Seite 34 f. Schwedisches Original 1974.
  8. Gerhard Zwerenz: Berührungen. Geschichten vom Eros des 20. Jahrhunderts. Originalausgabe, Knaur, München 1983, ISBN 3-426-02505-1, Seite 137 f.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Schnitt
Anagramme: stricht
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