Stollen
Stollen (Deutsch)
Substantiv, m
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | der Stollen | die Stollen |
Genitiv | des Stollens | der Stollen |
Dativ | dem Stollen | den Stollen |
Akkusativ | den Stollen | die Stollen |
Worttrennung:
- Stol·len, Plural: Stol·len
Aussprache:
- IPA: [ˈʃtɔlən]
- Hörbeispiele: Stollen (Info)
- Reime: -ɔlən
Bedeutungen:
- [1] Bergbau: unterirdischer, waagerechter Gang
- [2] Gastronomie, Backkunst: traditionell in der Weihnachtszeit gebackener länglicher, brotförmiger Weihnachtskuchen aus Hefeteig, Rosinen, Mandeln sowie Zitronat und verschiedenen Gewürzen
- [3] Schmiedehandwerk: Zapfen im Hufeisen
- [4] Sportschuh: Zapfen, der ein Ausrutschen verhindern soll
- [5] Gesang, Verslehre: Strophe des Aufgesanges
- [6] Tischlerei: Pfosten an einem Möbelstück
Herkunft:
- mittelhochdeutsch stolle → gmh, althochdeutsch stollo → goh „Pfosten, Stütze“, belegt seit dem 9. Jahrhundert[1], zur indogermanischen Wurzel *stel- „(auf)stellen; stehend, steif; Pfosten, Stamm“ und damit verwandt mit Stall (vergleiche griechisch στήλη (stēlē☆) → grc „Säule, Pfosten“). Aus „tragende Stütze, Pfosten“ entwickelte sich die Bedeutung „unterirdischer Gang“ (13. Jahrhundert) heraus; die Bedeutung „Weihnachtsgebäck“ entstand aus einem Vergleich mit der klotzartigen Stütze (18. Jahrhundert).[2]
Synonyme:
- [1] Strecke, Tunnel; sächsisch, erzgebirgisch: Stolln
- [2] Christstollen, Stolle, Weihnachtsstollen, thüringisch: Schittchen
Unterbegriffe:
- [1] Bergwerksstollen, Kohlestollen, Probestollen, Sondierstollen
- [2] Butterstollen, Marzipanstollen, Mohnstollen
- [4] Lederstollen, Plastikstollen
Beispiele:
- [1] Taubes Gestein wurde im Stollen rechts und links abgelagert.
- [2] Unser Stollen war mit Rosinen und kandierten Früchten im Teig gebacken.
- [3] Die Stollen waren so stark abgenutzt, dass das Pferd kaum Halt hatte.
- [4] Um den Rasen zu schonen, durften die Spieler keine Spikes tragen, sondern nur Stollen aus Plastik.
- [5] Der Meistersinger musste auf Grund des Beifalls den Stollen wiederholen.
- [6] Zur Verschönerung des Kastens gab es rechts und links verzierte Stollen.
Charakteristische Wortkombinationen:
- [2] Dresdner Stollen
Wortbildungen:
- [1] Stollenmund
- [2] Stollenbäckerei
Übersetzungen
[1] Bergbau: unterirdischer, waagerechter Gang
|
[5] Strophe des Aufgesanges
|
[6] Pfosten an einem Möbelstück
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1–6] Wikipedia-Artikel „Stollen“
- [1–6] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Stollen“
- [1–5] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Stollen“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Stollen“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Stollen“
- [1, 2, 4] The Free Dictionary „Stollen“
- [1–5] Duden online „Stollen“
- [1, 2] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Stollen“
Quellen:
- Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Stollen“, Seite 886.
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Stollen“
Deklinierte Form
Worttrennung:
- Stol·len
Aussprache:
- IPA: [ˈʃtɔlən]
- Hörbeispiele: Stollen (Info)
- Reime: -ɔlən
Grammatische Merkmale:
- Nominativ Plural des Substantivs Stolle
- Genitiv Plural des Substantivs Stolle
- Dativ Plural des Substantivs Stolle
- Akkusativ Plural des Substantivs Stolle
Stollen ist eine flektierte Form von Stolle. Alle weiteren Informationen findest du im Haupteintrag Stolle. Bitte nimm Ergänzungen deshalb auch nur dort vor. |
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