abgehen
abgehen (Deutsch)
Verb
Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | gehe ab | ||
du | gehst ab | |||
er, sie, es | geht ab | |||
Präteritum | ich | ging ab | ||
Konjunktiv II | ich | ginge ab | ||
Imperativ | Singular | geh ab! | ||
Plural | geht ab! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
abgegangen | sein | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:abgehen |
Worttrennung:
- ab·ge·hen, Präteritum: ging ab, Partizip II: ab·ge·gan·gen
Aussprache:
- IPA: [ˈapˌɡeːən]
- Hörbeispiele: abgehen (Info)
Bedeutungen:
- [1] eine bestimmte Stelle, Ort verlassen, weggehen
- [2] sich von etwas lösen
- [3] übertragen: einen Ausbildungs-, Arbeitsplatz verlassen
- [4] umgangssprachlich: los sein, sich abspielen
- [5] umgangssprachlich: aktiv sein, aus sich herausgehen
- [6] umgangssprachlich, intransitiv: , einer Sache/Person geht etwas ab: der Sache/Person fehlt dieses etwas
- [7] verschwinden, untergehen
- [8] sterben
- [9] von etwas abgezogen, subtrahiert werden
- [10] prüfend an etwas entlang gehen
- [11] sich von einer Hauptachse trennen
- [12] österreichisch, süddeutsch; mit Dativ: bedauern, darunter leiden, dass jemand oder etwas nicht anwesend oder vorhanden ist
Herkunft:
- Kompositum aus dem Präfix ab- und dem Verb gehen
Synonyme:
- [1] sich entfernen, etw. verlassen, weggehen
- [2] abfallen, sich ablösen
- [4] geschehen, passieren
- [5] aus sich herausgehen
- [11] abzweigen, abbiegen
- [12] fehlen, vermissen
Gegenwörter:
- [1] bleiben, auftreten
- [2] halten, bleiben
- [3] ausscheiden
- [4] langweilig sein
Oberbegriffe:
Beispiele:
- [1] Anschließend gehen die Künstler von der Bühne ab.
- [1] „Auf dem großen Passagierdampfer, der um Mitternacht von New York nach Buenos Aires abgehen sollte, herrschte die übliche Geschäftigkeit und Bewegung der letzten Stunde.“[1]
- [2] Die Tapeten brauchen mehr Leim, sonst werden sie von der Wand abgehen.
- [3] Die Klasse geht nächste Woche von der Schule ab, denn alle haben die Prüfungen bestanden.
- [4] In diesem Club soll es ja ganz schön abgehen.
- [4] „Jens kriegt echt nichts mehr mit, dachte Babsi, ich möchte echt nicht wissen, was der momentan für Gedanken hat, unglaublich, was in dem abgeht.“[2]
- [5] Diese Musik geht wirklich ab.
- [5] Der Tänzer geht ja richtig ab.
- [6] Diesem Banausen geht jedes Verständnis für Kultur ab.
- [6] „Aber mir geht Dein Geschick im Umgang mit den alten jüdischen Matronen ab.“[3]
- [7] Der Weiler Briel bei Rottweil ist im 19. Jahrhundert abgegangen.
- [7] Die alte Kirche ist im dreißigjährigen Krieg abgegangen.
- [8] Wenn ich eines Tages abgehe, will ich nichts verpasst haben.
- [9] Von der Summe geht noch 19% Mehrwertsteuer ab.
- [10] Wir sollten die Strecke erst einmal abgehen, bevor wir die anderen losschicken.
- [11] Die Straße nach Hintertupfingen geht kurz nach Klein Siehstenich rechts ab.
- [12] „Dir geht unser Otto ab, nicht wahr?“[4]
Redewendungen:
- abgehen wie ein Zäpfchen
- abgehen wie Schmidts Katze
- da geht der Bär ab
- jemandem geht einer ab
Übersetzungen
[1] eine bestimmte Stelle, Ort verlassen, weggehen
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[2] sich von etwas lösen
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[3] übertragen: einen Ausbildungs-, Arbeitsplatz verlassen
[5] umgangssprachlich: aktiv sein, aus sich herausgehen
[9] von etwas abgezogen, subtrahiert werden
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[12]
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1-3, 6, 8-11] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „abgehen“
- [1, 2, 4, 6, 9, 11] Duden online „abgehen“
- [1, 2, 8, 9] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „abgehen“
- [1-3, 4, 5] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „abgehen“
- [1, 3, 4, 6, 9, 11] The Free Dictionary „abgehen“
- [12] Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Stichwort »abgehen«, Seite 7.
Quellen:
- Stefan Zweig: Schachnovelle. In: Projekt Gutenberg-DE. Buenos Aires 1942 (URL, abgerufen am 10. Dezember 2022).
- Ludger Müller: Die Welt in der wir wohnten. Maas Media, 2002, Seite 146 (Zitiert nach Google Books).
- Kressmann Taylor; mit einem Nachwort von Elke Heidenreich: Adressat unbekannt. 8. Auflage. Atlantik, Hamburg 2021 (Originaltitel: Address Unknown, übersetzt von Dorothee Böhm aus dem amerikanischen Englisch), ISBN 978-3-455-65082-2, Seite 8–9 (Erstauflage 2015; deutschsprachige Erstausgabe bei Hoffmann und Campe, Hamburg 2000; amerikanische Originalausgabe erschien 1938 im Story Magazine).
- Katharina Adler: Ida. Roman. 1. Auflage. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2018, ISBN 978-3-498-00093-6, Seite 105.
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