malochen
malochen (Deutsch)
Verb
Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | maloche | ||
du | malochst | |||
er, sie, es | malocht | |||
Präteritum | ich | malochte | ||
Konjunktiv II | ich | malochte | ||
Imperativ | Singular | maloche! | ||
Plural | malocht! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
malocht | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:malochen |
Anmerkung:
- In der Schweiz war das Wort ursprünglich fremd, jedoch wird es zunehmend gebräuchlich.[1]
Worttrennung:
- ma·lo·chen, Präteritum: ma·loch·te, Partizip II: ma·locht
Aussprache:
- IPA: [maˈloːxn̩], auch [maˈlɔxn̩]
- Hörbeispiele: malochen (Info)
- Reime: -ɔxn̩
Bedeutungen:
- [1] intransitiv; besonders mittelwestdeutsch, salopp: körperlich hart, schwer arbeiten
Herkunft:
- Denominativ zu dem Substantiv Maloche; der Ursprung des Wortes liegt im Jiddischen und geht auf das jiddische Wort melocho für Arbeit zurück[2]
Synonyme:
- [1] schuften
Sinnverwandte Wörter:
- [1] rheinisch: acheln; nord- und mitteldeutsch: ackern; ostösterreichisch, südostdeutsch: barabern; mittelostdeutsch, westösterreichisch: buckeln; österreichisch, südostdeutsch: fretten; ostösterreichisch: hackeln; Deutschland, umgangssprachlich klotzen; schweizerisch: knorzen, krampfen, krüppeln; ostmitteldeutsch: marachen; nordostdeutsch: placken; Deutschland, umgangssprachlich: rackern; nordostdeutsch: roboten; Deutschland, umgangssprachlich: schaffen; südostösterreichisch: schöpfen; Deutschland, regional: wullacken/wulacken/wulachen/wurachen/wuracken
Gegenwörter:
Oberbegriffe:
- [1] arbeiten
Beispiele:
- [1] „Der politische Rechtsruck der letzten dreißig Jahre hat es mit sich gebracht, dass der Reichtum heute in noch weniger Händen konzentriert ist als in den 1920er-Jahren. Unsere Arbeiter haben weniger mitzubestimmen über die Bedingungen, unter denen sie malochen, als je zuvor.“[3]
- [1] „Deshalb legen die Leute, wenn sie im Winter hier draußen malochen, ausgedehnte Pausen ein, sobald ihnen zu warm wird.“[4]
- [1] „Heute ist alles so anonym. Nur mehr malochen und vor der Glotze hängen. Es gibt keine Kultur des Protests mehr.“[5]
- [1] „Natürlich ist Religion nicht nur, aber auch ein Unterdrückungsmittel. Für die Armen, Schwachen bedeutet sie, dass sie später emporgehoben oder eben "erlöst" werden, aber bis dahin müssen sie noch malochen.“[6]
Wortbildungen:
- [1] Malocher (→ Malocherin)
Übersetzungen
[1] intransitiv; besonders mittelwestdeutsch, salopp: körperlich hart, schwer arbeiten
|
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1107
- [1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 842
- [1] Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Seite 486
- [1] Duden online „malochen“
- [*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „malochen“
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „malochen“
Quellen:
- Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Seite 486
- Hans Peter Althaus: Chuzpe, Schmus & Tacheles: jiddische Wortgeschichten. C. H. Beck 2004, ISBN 3406510655, Seite 67-69 (Online-Kopie)
- Tom Frank: Krisenpopulismus in den USA - Sushi, Piercing und andere Besonderheiten. In: Le Monde diplomatique Online. Deutschsprachige Ausgabe. 13. Februar 2004 (übersetzt von Niels Kadritzke), ISSN 1434-2561 (URL, abgerufen am 18. September 2012).
- Ole Helmhausen: Aussteigertraum Yukon - Meine weiße Wildnis. In: Spiegel Online. 6. März 2006, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 18. September 2012).
- Samir H.Köck: Udo Lindenberg: Auf der Suche nach dem Gin des Lebens. In: DiePresse.com. 7. April 2008, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 18. September 2012).
- Interview: Jennifer Zykla: "Vampire haben meine Sympathie". Kriminalbiologe über Parawissenschaften. In: taz.de. 19. Mai 2009, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 18. September 2012).
This article is issued from Wiktionary. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.