wegnicken
wegnicken (Deutsch)
Verb
Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | nicke weg | ||
du | nickst weg | |||
er, sie, es | nickt weg | |||
Präteritum | ich | nickte weg | ||
Konjunktiv II | ich | nickte weg | ||
Imperativ | Singular | nick weg! nicke weg! | ||
Plural | nickt weg! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
weggenickt | sein | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:wegnicken |
Worttrennung:
- weg·ni·cken, Präteritum: nick·te weg, Partizip II: weg·ge·nickt
Aussprache:
- IPA: [ˈvɛkˌnɪkn̩], [ˈvɛkˌnɪkŋ̩]
- Hörbeispiele: wegnicken (Info), wegnicken (Info)
Bedeutungen:
- [1] intransitiv; umgangssprachlich: (zumeist im Sitzen während einer Tätigkeit) übermannt von Müdigkeit (für kürzere Zeit) in Schlummer fallen (wobei der Kopf wegsackt und sich im Takt der Atmung leicht nickend bewegt)
Herkunft:
- Ableitung eines Partikelverbs zum Verb nicken mit dem Präverb (Verbpartikel, Verbzusatz) weg
Synonyme:
- [1] einnicken
Sinnverwandte Wörter:
- [1] eindämmern, eindösen, einschlummern
- [1] umgangssprachlich: einpennen, wegdämmern, wegdösen, wegklappen, wegsacken, wegschlummern
Oberbegriffe:
- [1] einschlafen
- [1] umgangssprachlich: wegschlafen
Beispiele:
- [1] „Für Sekunden nickte er weg, und der Wagen steuerte bedenklich auf die Fahrbahnkante zu.“[1]
- [1] „Erst seit 1999 erhältlich, ist das verschreibungspflichtige Medikament von der Arzneimittelbehörde FDA bis heute einzig zur Behandlung von Narkolepsie zugelassen: einer seltenen Krankheit, die mit plötzlichen Schlafattacken verbunden ist. Die Kranken können unvermittelt bei der Autofahrt, im Büro oder auch mitten im Gespräch wegnicken.“[2]
- [1] „»Hast du gehört?« fragte Herr Lehmann, der jetzt ziemlich betrunken war. »Was denn?« fragte Sylvio, der schon Anzeichen machte, wegzunicken. »Die Mauer ist offen.«“[3]
- [1] „Stunden, aus denen Tage werden, voll bleierner Müdigkeit und brennenden Augen. Manchmal nickt neben ihm ein Kollege weg.“[4]
- [1] „Die meisten nicken schon kurz nach Abfahrt weg oder schauen apathisch mit Kopfhörern im Ohr aus dem Fenster in die verregnete Nacht.“[5]
- [1] „Nach Angaben des ADAC Südbayern fordert Sekundenschlaf hierzulande jedes Jahr 50 Verkehrstote und 2400 Verletzte. Wer bei rund 100 km/h nur für zwei Sekunden kurz wegnickt, legt in dieser Zeit unkontrolliert fast 60 Meter zurück, gibt der Club zu bedenken.“[6]
- [1] „Bevor ich komplett wegnicke, überlege ich kurz, ob ich fragen soll: ‚Sagen Se mal, junge Frau, wie nennt man eigentlich heutzutage diesen ausgesprochen flotten und modernen Musikstil, der da in ihrem Kassettenrekorder läuft?‘“[7]
- [1] „Sie ist oft schon bei den 22-Uhr-Partien vor dem Fernseher weggenickt.“[8]
- [1] „Manche liegen auf dem Asphalt, lehnen den Kopf an ihren Rucksack, nicken weg.“[9]
Übersetzungen
[1]
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „wegnicken“ (Korpus)
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „wegnicken“
Quellen:
- Gerald Mackenthun: Nächtliche Atemnot kann zu „Tagesschlaf“ führen. In: Frankfurter Rundschau. 12. Mai 1999, ISSN 0940-6980, Seite 42.
- Marco Evers: Die Abschaffung des Schlafs. In: DER SPIEGEL. Nummer 47, 18. November 2002, ISSN 0038-7452, Seite 186 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 13. November 2019).
- Sven Regener: Herr Lehmann. Eichborn, Frankfurt am Main 2006, Seite 294 (Erstauflage 2001).
- Erik Heier: Die 53-Stunden-Schicht. In: Berliner Zeitung. Nummer 38, 14. Februar 2009, ISSN 0947-174X.
- Hansruedi Kugler: Mit dem Nachtbus nach Hause ins Toggenburg. In: St. Galler Tagblatt. Nummer 142, 21. Juni 2011, Seite 33.
- Bei Müdigkeit hilft eine Pause am meisten. In: Rhein-Zeitung. 11. August 2012, Seite 8.
- Uli Hannemann: Keine Trockenhauben. In: taz.die tageszeitung. Nummer 10078, 11. April 2013, ISSN 1434-4459, Seite 24 (taz Print Archiv-URL, abgerufen am 13. November 2019).
- Katrin Löwe: Der Morgen danach. In: Mitteldeutsche Zeitung. 30. Juni 2014.
- Christian Unger: Ein neuer Tag, ein neuer Treck. In: Berliner Morgenpost. 24. Oktober 2015, Seite 5.
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen:
- Levenshtein-Abstand von 1: wegknicken
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