Furt

Furt (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Furt die Furten
Genitiv der Furt der Furten
Dativ der Furt den Furten
Akkusativ die Furt die Furten

Worttrennung:

Furt, Plural: Fur·ten

Aussprache:

IPA: [fʊʁt], [fʊɐ̯t]
Hörbeispiele:  Furt (Info)
Reime: -ʊʁt

Bedeutungen:

[1] durchfahrbare Stelle eines Flusses, Flussübergang an einer flachen (aber nicht sumpfigen) Stelle des Gewässers

Herkunft:

von mittelhochdeutsch ‚vurtm, später auch f (mitteldeutsch ‚furt, fortm/f) aus althochdeutsch ‚furtm, westgermanisch ‚*furdu-’ „Furt“ m (mit dem Genus der Parallelbildung althochdeutsch ‚*furtif, belegt im Ortsnamen Fürth), belegt seit dem 9. Jahrhundert[1]
— eng verwandt mit gallisch*ritu-’, altwalisisch ‚rit’ „Furt“, avestisch ‚pərətuš’ „Furt, Brücke, Durchgang“, lateinisch ‚portus’ „Hafenm, ‚angiportus’ „enge Durchfahrt“, ‚porta‘ „Tor“ (zu indogermanisch ‚*pr̥tú-’ „Durchgangsmöglichkeit, Zugangsmöglichkeit, Furt“; -tu-Abstraktum zu ‚*per(ə)-‘ „hinüberbringen, überbringen“ – daraus auch ‚fahren’ etc.)
auch altslawisch ‚брод ‹brod›’ m und griechischπορος’ ‹poros› „Durchgang oder Weg durch einen Fluss“ liegen formal und inhaltlich sehr nahe
— weiterhin verwandt ist ‚Fjord’ und ‚Förde’ aus altnordischfjǫrðrn, germanisch ‚*ferdu-’ „schmaler Meeresarm“ (andere Ablautstufe).[Quellen fehlen]

Synonyme:

[1] Flussdurchgang, Flussübergang

Beispiele:

[1] An der Stelle der früheren Furt wurde 1844/45 eine Brücke errichtet.
[1] Bevor man in der Lage war große Brücken zu bauen, war eine Furt die einzige Möglichkeit einen Fluss zu überqueren.
[1] Viele Städte wuchsen an einer Furt, was sich noch immer in den Städtenamen wie Frankfurt, Ochsfurt, Schweinfurt niederschlägt.
[1] „Rom war als Siedlungsplatz wohl deshalb besonders attraktiv, weil es an einer Furt des Tiber lag, die wichtig war für die Verbindungen zwischen dem nördlich gelegenen Etrurien und dem südlich gelegenen Kampanien, und weil hier die Salzstraße vorbeiführte, auf der dieses schon in der Frühgeschichte wichtige Mineral von den Salzbuchten an der Tibermündung ins Landesinnere geschafft wurde.“[2]
[1] „Wichtige Zwischenstation und Versorgungspunkt war das Lager Hedemünden an einer Furt der Werra.“[3]
[1] „Als wir endlich die zehnte Furt hinter uns hatten, befanden wir uns auf dem Hofpfad, der aber nicht zu sehen war.“[4]
[1] „An die Brücke erinnerte ich mich gut, und ich wusste auch noch, dass es auf einer Seite bei Ebbe eine kleine Furt gab.“[5]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Furt
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Furt
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Furt
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalFurt
[1] Friedrich Kluge, bearbeitet von Walther Mitzka: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 21., unveränderte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1975, ISBN 3-11-005709-3, DNB 821257900, Seite 225, 226

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Furt“, Seite 323.
  2. Martin Jehne: Die Römische Republik. Von der Gründung bis Caesar. 2. Auflage. C.H. Beck, München 2008, ISBN 978-3406508622, Seite 8 f.
  3. Gerald Kräft: Römerlager bietet noch „aufregendes“ Potenzial. In: Eichsfelder Tageblatt. Nummer Heft 252, 2012, 27.10., Seite 15.
  4. Halldór Laxness: Auf der Hauswiese. Roman. Huber, Frauenfeld/Stuttgart 1978, ISBN 3-7193-0611-9, Seite 25. Isländisches Original 1975.
  5. James Fenimore Cooper: Ned oder Ein Leben vor dem Mast. 3. Auflage. mareverlag, Hamburg 2017 (übersetzt von Alexander Pechmann), ISBN 978-3-86648-190-9, Seite 160. Englisches Original 1843.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: -furt, -furth, Furth (etliche Ortsnamen), fuhrt, fort, Fort, Wurt, Furz
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