Galle
Galle (Deutsch)
Substantiv, f
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Galle | die Gallen |
Genitiv | der Galle | der Gallen |
Dativ | der Galle | den Gallen |
Akkusativ | die Galle | die Gallen |
Worttrennung:
- Gal·le, Plural: Gal·len
Aussprache:
- IPA: [ˈɡalə]
- Hörbeispiele: Galle (Info)
- Reime: -alə
Bedeutungen:
- [1] Anatomie: Kurzform für die Gallenblase
- [2] Physiologie: eine von der Leber gebildete und in der Gallenblase gespeicherte Flüssigkeit, die der Fettverdauung dient
Herkunft:
- mittelhochdeutsch galle → gmh,althochdeutsch galla → goh, belegt seit dem 9. Jahrhundert; der Begriff ist auf germanisch *gallōn „Galle“ zurückführbar, was seinerseits auf indogermanisch *ghel– „gelblich glänzend, grünlich schimmernd“ beruht; damit hat die Galle ihren Namen von der gelb–grünlichen Farbe; die Galle galt schon früh als Sinnbild von Bösartigkeit und Bitterkeit[1][2]
Synonyme:
- [1] Gallenblase
- [2] Bilis, Fel, Gallenflüssigkeit, Gallensekret
Oberbegriffe:
- [1] Organ
- [2] Flüssigkeit, Sekret
Unterbegriffe:
- [1] Ochsengalle
Beispiele:
- [1] Seine Galle arbeitet nicht mehr ausreichend.
- [2] Galle hat eine bräunlich-gelbe Farbe, die durch das enthaltene Bilirubin bedingt ist.
- [2] [Jesu Kreuzigung:] „Und als sie an die Stätte kamen mit Namen Golgatha, das heißt: Schädelstätte, gaben sie ihm Wein zu trinken mit Galle vermischt; und da er’s schmeckte, wollte er nicht trinken.“[3]
- [2] Wenn ich den Wichtigtuer nur von fern sehe, kommt mir die Galle hoch.
- [2] Wenn ich heute noch einmal zu spät komme, wird die Gruppenleiterin Gift und Galle spucken.
Redewendungen:
- Gift und Galle speien, Gift und Galle spucken, jemandem kommt die Galle hoch
Wortbildungen:
- [1] gallebitter, gallen, Gallenanfall, Gallenfarbstoff, Gallenfieber, Gallengang, Gallengrieß, Gallenkitzler, Gallenkolik, Gallenkonkrement, Gallenkraut, Gallenkrebs, Gallenleiden, Gallenoperation, Gallenröhrling, Gallensaft, Gallensäure, Gallenstein, Gallentee, gallentreibend, Gallenweg, gallig, vergällen
Übersetzungen
[1] Anatomie: Kurzform für die Gallenblase
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[2]
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1, 2] Wikipedia-Artikel „Galle (Begriffsklärung)“
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Galle“
- [1, 2] Duden online „Galle (Gallenblase, Sekret)“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Galle“
Quellen:
- Wahrig Herkunftswörterbuch „Galle“ auf wissen.de
- Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Galle1“, Seite 327.
- Matthäus 27,33-34
Substantiv, f
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Galle | die Gallen |
Genitiv | der Galle | der Gallen |
Dativ | der Galle | den Gallen |
Akkusativ | die Galle | die Gallen |
Worttrennung:
- Gal·le, Plural: Gal·len
Aussprache:
- IPA: [ˈɡalə]
- Hörbeispiele: Galle (Info)
- Reime: -alə
Bedeutungen:
- [1] Botanik: Gewebewucherungen an Pflanzenteilen, die oft durch Parasiten hervorgerufen werden
- [2] Veterinärmedizin: Umfangsvermehrung synovialer Strukturen beim Pferd (Gelenke, Sehnenscheiden, Schleimbeutel), die durch eine entzündliche Vermehrung der Synovia hervorgerufen wird.
- [3] Veterinärmedizin: Geschwulst am Fuß eines Säugetiers, vorwiegend eines Pferdes bei Entzündung der Hufsohlenlederhaut
Herkunft:
- [1] spätmittelhochdeutsch galle, mittelniederdeutsch galle, belegt seit dem 15. Jahrhundert[1], wohl durch französische Vermittlung entlehnt aus lateinisch galla → la „Gallapfel“.
- [2, 3] niederdeutsch: „wunde Hautstelle“[2]
Synonyme:
Oberbegriffe:
- [2, 3] Geschwulst
Unterbegriffe:
- [2] Bursa subcutanea calcanea, Bursa subcutanea precarpalis, Bursa subligamentosa nuchalis cranialis, Bursa subtendinea calcanea, Eiergalle, Gelenkgalle, Genickbeule, Knieschwamm, Kreuzgalle, Kurbengalle, Liegebeule, Piephacke, Schleimbeutelgalle, Sehnenscheidengalle, Stollbeule
Beispiele:
- [1]
- [2]
- [3] Manche Pflanzen reagieren mit Gallen, tumorartigen Wucherungen, wenn sie von Milben befallen werden.
- [?] Während Gallen von Hautschleimbeuteln meist nur ein kosmetisches Problem sind, führen Anschwellungen der übrigen Strukturen auch zu Lahmheiten.
- [?] Vielfach bereitet eine Galle dem Pferd keine Probleme und das Bein ist normal belastbar.
Übersetzungen
[2]
[3]
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1–3] Wikipedia-Artikel „Galle (Begriffsklärung)“
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Galle“
- [1–3] Duden online „Galle (Auswuchs)“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Galle“
Quellen:
- Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Galle2“, Seite 327.
- Duden, Galle, ISBN 978-3-411-91171-4, Seite 665
Substantiv, n, Toponym
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | (das) Galle | — |
Genitiv | (des Galle) (des Galles) Galles |
— |
Dativ | (dem) Galle | — |
Akkusativ | (das) Galle | — |
Anmerkung zum Artikelgebrauch:
- Der Artikel wird gebraucht, wenn „Galle“ in einer bestimmten Qualität, zu einem bestimmten Zeitpunkt oder Zeitabschnitt als Subjekt oder Objekt im Satz steht. Ansonsten, also normalerweise, wird kein Artikel verwendet.
Worttrennung:
- Gal·le, kein Plural
Aussprache:
- [1, 2] IPA: [ˈɡaːlːə]
- [3–5] IPA: [ˈɡalə]
- Hörbeispiele: —
- Reime: -alə
Bedeutungen:
- [1] Geografie: Hafenstadt an der Südwestküste in Sri Lanka
- [2] Geografie: Verwaltungsdistrikt in Sri Lanka
- [3] Astronomie: Einschlagkrater auf dem Mars
- [4] Astronomie: Einschlagkrater im Mare Frigoris auf dem Mond
- [5] Astronomie: (2097) Asteroid des Hauptgürtels
Herkunft:
- [1, 2] Ursprung aus der singhalesischen Sprache (Sinhala ගාල්ල), in der Gala ‚Fels‘ beziehunsgweise ‚Stein‘ bedeutet. Nach der Eroberung 1587 durch die Portugiesen benannten sie es in Gallo (Hahn) um.[1]
- [3–5] Benannt nach dem Astronomen Johann Gottfried Galle (1812–1910)
Oberbegriffe:
Beispiele:
- [1] Die 1663 in Sri Lanka von den Niederländern errichtete Festung Galle ist wie die Altstadt Weltkulturerbe.
- [2] Der Distrikt Galle liegt im Südwesten Sri Lankas an der Küste und gehört zur Südprovinz.
- [3] Der Krater Galle wurde 1973 von der Internationalen Astronomischen Union offiziell nach dem Astronomen Johann Gottfried Galle benannt.
- [4] Galle ist ein kleiner Einschlagkrater auf dem Mond im Mare Frigoris, nord-nordöstlich des hervorstechenden Kraters Aristoteles.
- [5] Der Asteroid Galle ist nach dem deutschen Astronomen und Entdecker des Planeten Neptun Johann Gottfried Galle benannt.
Übersetzungen
[1] Geografie: Hafenstadt an der Südwestküste in Sri Lanka
[2] Geografie: Verwaltungsdistrikt in Sri Lanka
[3] Astronomie: Einschlagkrater auf dem Mars
[4] Astronomie: Einschlagkrater im Mare Frigoris auf dem Mond
[5]
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Galle (Stadt)“
- [2] Wikipedia-Artikel „Galle (Distrikt)“
- [3] Wikipedia-Artikel „Galle (Marskrater)“
- [4] Wikipedia-Artikel „Galle (Mondkrater)“
- [5] Wikipedia-Artikel „(2097) Galle“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Galle“
Quellen:
- Gallo, lanka.at.
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