Gelassenheit

Gelassenheit (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Gelassenheit
Genitiv der Gelassenheit
Dativ der Gelassenheit
Akkusativ die Gelassenheit

Worttrennung:

Ge·las·sen·heit, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ɡəˈlasn̩haɪ̯t]
Hörbeispiele:  Gelassenheit (Info),  Gelassenheit (Info)

Bedeutungen:

[1] maßvolle Haltung, innere Ruhe, seelisches Gleichgewicht
[2] unbeteiligte Haltung, gedankliche Ferne

Herkunft:

von mittelhochdeutsch gelāʒenheit „Gottergebenheit“[1]

Synonyme:

[1] Ausgeglichenheit, Beherrschtheit, Besonnenheit, Gemütsruhe, Gleichmut, Gottergebenheit, Serenität
[2] Desinteresse, Gleichgültigkeit, Wurstigkeit

Gegenwörter:

[1] Nervosität, Unruhe, Affekt, Jähzorn, Überreizung, Überspanntheit, Überspannung, Zorn
[1, 2] Interesse, Aufgeregtheit, Aufregung, Erregung,
[2] Begierde, Beteiligung, Neugier
[2] Ekel, Widerwillen, Widerstand

Beispiele:

[1] „Die Gelassenheit ist eine anmutige Form des Selbstbewusstseins. (Marie von Ebner-Eschenbach)“[2]
[1] „Zum erstenmal in meinem Leben wurde ich mir der Einsamkeit bewußt, in der wir von der Wiege bis zum Grabe unseren Weg gehen müssen. Eine bittere Erkenntnis zu Anfang. Man braucht lange, bis man sich mit ihr abgefunden hat. Hat man sich aber mit ihr abgefunden, so erwächst daraus eine stolze Gelassenheit gegenüber den Wechselfällen des Lebens. Wie weit war ich noch davon entfernt!“[3]
[1] „Von steter Fröhlichkeit und Ausdauer vom ersten bis zum letzten Augenblicke, war Jukundi dennoch die Ruhe und Gelassenheit selbst; immer sah man ihn teilnehmend an jeder allgemeinen Freude und an jeder besonderen Ausführung, ausharrend und hilfreich, nie überlaut oder gar betrunken.“[4]
[1] „Sie stellte sich ihre Gelassenheit wieder her.“[5]
[2] „Es ist erstaunlich, mit welcher Gelassenheit die Sprecher der Wirtschaft diese Fehlentwicklung hinnehmen.“[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit ruhiger, heiterer, großer, kühler Gelassenheit hinnehmen, sehen, abwarten

Wortbildungen:

[1] Gelassenheitsgebet

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Gelassenheit
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Gelassenheit
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Gelassenheit
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGelassenheit

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 6. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-32511-9, Seite 417, Stichwort „gelassen“.
  2. Petra Diekel: Persönlichkeit steht jeder Frau. Der Persönlichkeits-Creator. BoD – Books on Demand, 2012, ISBN 9783848223169, Seite 64 (zitiert nach Google Books).
  3. Wikisource-Quellentext „Carl Hau, Das Todesurteil
  4. Gottfried Keller  WP: Das verlorene Lachen. Erstes Kapitel (zitiert nach Zeno.org).
  5. Alfred Andersch: Winterspelt. Roman. Diogenes, Zürich 1974, ISBN 3-257-01518-6, Seite 186.
  6. Hans-Dietrich Genscher: Zeit zum Sprung. Kommentar. In: Der Tagesspiegel Online. 1. Februar 2005 (URL, abgerufen am 9. Dezember 2013).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Eisengehalts
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