Starrsinn

Starrsinn (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Starrsinn
Genitiv des Starrsinns
des Starrsinnes
Dativ dem Starrsinn
dem Starrsinne
Akkusativ den Starrsinn

Worttrennung:

Starr·sinn, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈʃtaʁzɪn]
Hörbeispiele:  Starrsinn (Info)
Reime: -aʁzɪn

Bedeutungen:

[1] eine Geisteshaltung oder ein krankhafter Geisteszustand, an einer einmal gefundenen Meinung unbeugsam, unbelehrbar und rigoros festzuhalten

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus dem Adjektiv starr und dem Substantiv Sinn

Synonyme:

[1] Beharrlichkeit, Beständigkeit, Bockigkeit, Borniertheit, Dickköpfigkeit, Eigensinn, Eigensinnigkeit, Obstination, Rigorismus, Störrischkeit, Sturheit, Unbelehrbarkeit, Unbeugsamkeit, Uneinsichtigkeit, Ungehorsam, Unnachgiebigkeit, Verbissenheit, Verbohrtheit, Widerstand, Zwängerei

Gegenwörter:

[1] Anpassungsfähigkeit, Einsichtigkeit, Flexibilität, Lernfähigkeit, Lockerheit, Nachgiebigkeit

Oberbegriffe:

[1] Geisteshaltung, Geisteszustand

Unterbegriffe:

[1] Altersstarrsinn

Beispiele:

[1] Jeder Dritte trägt das Gen für den Starrsinn in sich.[1]
[1] Präsidialer Starrsinn wappnet sich mit Pragmatismus: der Brückenbau bedeute Arbeit für die regionale Wirtschaft.[2]
[1] Vielleicht hätte man früher Starrsinn mit Prinzipientreue übersetzt und hätte politischen Pragmatismus als Skrupellosigkeit abgetan.[3]
[1] Sie ist nicht unbedingt populär, aber man kennt sie in der Türkei. „1,90 Meter Starrsinn“ nannte sie eine türkische Zeitung einmal.[4]
[1] In einer charakteristischen Mischung aus Starrsinn und Unsensibilität greift er Anspruchsberechtigte von Restitutionsfällen an: "Es geht diesen Leuten nur ums Geld", unterstellt er pauschal.[5]

Redewendungen:

erst Spürsinn, dann Starrsinn
eine Portion Starrsinn

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] alter, blinder, eigener, fanatischer, gegen, nationaler, politischer, tierischer, unbelehrbarer, unbeugsamer, unerträglicher Starrsinn
[1] Dickköpfigkeit, Eigensinn, Fanatismus, Hartnäckigkeit, Ignoranz, Rechthaberei, Stolz, Sturheit, Überheblichkeit, Uneinsichtigkeit, Unfähigkeit, Vertrauen, Wahnsinn und Starrsinn
[1] Starrsinn ablegen, kritisieren, vorwerfen, zeigen

Wortbildungen:

starrsinnig

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Starrsinn
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Starrsinn
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Starrsinn
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalStarrsinn

Quellen:

  1. Jochen Niehaus: Das Gen für Starrsinn. In: FOCUS Online. 10. Dezember 2007, ISSN 0943-7576 (URL, abgerufen am 28. September 2012).
  2. Ingeborg Ruthe: Bürgersinn - Starrsinn - Wahnsinn. In: Berliner Zeitung Online. 21. Juli 2006, ISSN 0947-174X (URL, abgerufen am 28. September 2012).
  3. Ursula Weidenfeld: Starrsinn und Skrupellosigkeit. Kommentar. In: Der Tagesspiegel Online. 21. Juli 2006 (URL, abgerufen am 28. September 2012).
  4. Christian Ultsch: Türkei: 1,90 Meter Starrsinn mit Zuckerguss. In: DiePresse.com. 21. April 2008, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 28. September 2012).
  5. Ulrich Weinzierl: Starrsinn währt am längsten. In: Welt Online. 23. Februar 2008, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 28. September 2012).
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