ausbaldowern

ausbaldowern (Deutsch)

Verb

Person Wortform
Präsens ichbaldowere aus
dubaldowerst aus
er, sie, esbaldowert aus
Präteritum ichbaldowerte aus
Konjunktiv II ichbaldowerte aus
Imperativ Singularbaldower aus!
baldowere aus!
Pluralbaldowert aus!
PerfektPartizip IIHilfsverb
ausbaldowert haben
Alle weiteren Formen: Flexion:ausbaldowern

Worttrennung:

aus·bal·do·wern, Präteritum: bal·do·wer·te aus, Partizip II: aus·bal·do·wert

Aussprache:

IPA: [ˈaʊ̯sbalˌdoːvɐn]
Hörbeispiele:  ausbaldowern (Info)

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich, salopp: auskundschaften; Informationen gewinnen, sammeln
[2] umgangssprachlich, salopp: etwas ausbrüten, aushecken

Herkunft:

etymologisch: Kam über rotwelsch BaldowerKundschafter, Anführer bei einem verbrecherischen Vorhaben“ im 19. Jahrhundert als Erstes im Berlinischen in den Sprachgebrauch. Ist jiddischen Ursprungs: balHerr“ und doworSache“ (gleichbedeutend hebräisch ba'al und dawar) zu hebräisch Ba'al-dawar „Herr einer Sache“, Euphemismus für den Teufel.[1][2]
strukturell: Derivation (Ableitung) zum Verb baldowern mit dem Derivatem aus-

Sinnverwandte Wörter:

[1] ausforschen, auskundschaften, ausspähen, ausspionieren, baldowern, beobachten, erkunden, observieren
[2] aufstellen, ausbrüten, aushecken, ausklügeln, auskochen

Beispiele:

[1] Egon schickte Benni und Kjeld gern irgendwelche Objekte auszubaldowern, um in dieser Zeit seinen sprichwörtlichen Plan reifen zu lassen.
[1] „Man hat ausbaldowert, in dem Tresor im Privatkontor sind Gelder.“[3]
[1] „Der Blinde baldowerte die Gelegenheiten aus und beanspruchte dafür ein groß Teil der Beute.“[4]
[2] Gemeinsam baldowerten sie den Plan aus, der sie reich machen sollte.

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „ausbaldowern
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalausbaldowern
[1, 2] Duden online „ausbaldowern

Quellen:

  1. Günther Drosdowski (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 2. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1989, ISBN 3-411-20907-0, Seite 53
  2. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 7. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2004, ISBN 3-423-32511-9, Seite 77
  3. Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz. Die Geschichte vom Franz Biberkopf. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1965, ISBN 3-423-00295-6, Seite 327. Erstveröffentlichung 1929.
  4. Hans Fallada: Der eiserne Gustav. Roman. Aufbau, Berlin 2012, ISBN 978-3-7466-2860-8, Seite 513. Erstveröffentlichung 1938, revidiertes Manuskript 1962.
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