Schnecken
Schnecken (Deutsch)
Redewendung, Interjektion
Worttrennung:
- Schne·cken
Aussprache:
- IPA: [ˈʃnɛkn̩], [ˈʃnɛkŋ̩]
- Hörbeispiele: Schnecken (Info), Schnecken (Info), Schnecken (Info)
- Reime: -ɛkn̩
Bedeutungen:
- [1] bairisch salopp: drückt Enttäuschung darüber aus, dass die zuvor geäußerte Erwartung, der zuvor geäußerte Wunsch oder dergleichen nicht eingetreten ist, sondern genau das Gegenteil
Herkunft:
- Der idiomatische Ausdruck ist im 19. Jahrhundert im Oberdeutschen aufgekommen.[1] Wahrscheinlich handelt es sich um eine elliptische Kurzform aus „ja, Schnecken in der Buttersauce“, nämlich in Butter gebratene Weinbergschnecken, eine Speise für wohlhabende Feinschmecker, oder aber aus einer Erwiderung auf eine unwahrscheinliche Behauptung, die noch einen Grad unwahrscheinlicher ausfällt, wie zum Beispiel „ja, Schnecken hat’s geregnet“[1] (vergleiche spanisches caracoles → es ‚Donnerwetter, heiliger Strohsack, sapperlot‘).
Synonyme:
- [1] Deutschland umgangssprachlich: Pusteblume, Pustekuchen; seltener: Hustekuchen
- [1] norddeutsch: Flötepiepen
- [1] regional: Pfeifendeckel
- [1] bairisch: Pfiffkas
Sinnverwandte Wörter:
Beispiele:
- [1] „Als Frau S. bei der Haltestelle Carabelligasse in einen ‚31er Wagen‘ steigen wollte, war sie erleichtert: Eine Frau als Motorführerin, die würde ihr doch sicher zur Hand gehen. Ja, Schnecken.“[2]
- [1] „Das wäre gut und recht, wenn sie es sich verdient hätten – durch ein besonders gutes Ergebnis, durch gestiegene Aktienkurse, durch höhere Dividenden. Aber Schnecken! Von alledem hat der Vorstand genau das Gegenteil geschafft: […].“[3]
- [1] „Im Roten Wien steht stolz der Gemeindebau, doch, Schnecken, dort wählen s’ jetzt alle blau!“[4]
Charakteristische Wortkombinationen:
Übersetzungen
[*] Übersetzungen umgeleitet
Für [1] siehe Übersetzungen zu Pustekuchen1 |
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Stichwort »Schneck: *Schnecken!«, Seite 598.
- [1] Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »Schnecke«.
Quellen:
- Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »Schnecke«.
- Straßenbahnerin sagte „Nein!“ In: Neue Kronen Zeitung. 20. April 1994, Seite 28.
- Christian J. Winder: Hoher Preis für Sommer. In: Tiroler Tageszeitung. 13. Mai 2002, Seite 6.
- Cathrin Kahlweit: Neues vom Mischvolk. In: Süddeutsche Zeitung. 24. Mai 2016, ISSN 0174-4917, Seite 3.
Deklinierte Form von Schneck
Worttrennung:
- Schne·cken
Aussprache:
- IPA: [ˈʃnɛkn̩], [ˈʃnɛkŋ̩]
- Hörbeispiele: Schnecken (Info), Schnecken (Info), Schnecken (Info)
- Reime: -ɛkn̩
Grammatische Merkmale:
Deklinierte Form von Schnecke
Worttrennung:
- Schne·cken
Aussprache:
- IPA: [ˈʃnɛkn̩], [ˈʃnɛkŋ̩]
- Hörbeispiele: Schnecken (Info), Schnecken (Info), Schnecken (Info)
- Reime: -ɛkn̩
Grammatische Merkmale:
- Nominativ Plural des Substantivs Schnecke
- Genitiv Plural des Substantivs Schnecke
- Dativ Plural des Substantivs Schnecke
- Akkusativ Plural des Substantivs Schnecke
Schnecken ist eine flektierte Form von Schnecke. Alle weiteren Informationen findest du im Haupteintrag Schnecke. Bitte nimm Ergänzungen deshalb auch nur dort vor. |
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen:
- Levenshtein-Abstand von 1: Schecken, Schlecken, Schnäcken, Schrecken
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