Schnecke
Schnecke (Deutsch)
Substantiv, f
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Schnecke | die Schnecken |
Genitiv | der Schnecke | der Schnecken |
Dativ | der Schnecke | den Schnecken |
Akkusativ | die Schnecke | die Schnecken |
Worttrennung:
- Schne·cke, Plural: Schne·cken
Aussprache:
- IPA: [ˈʃnɛkə]
- Hörbeispiele: Schnecke (Info), Schnecke (Info)
- Reime: -ɛkə
Bedeutungen:
- [1] Zoologie, speziell Malakologie: (in zahlreichen land- und wasserlebenden Arten vorkommendes) längliches Weichtier mit zwei Paar Fühlern am Kopf (wobei sich am Ende des oberen Paares die Augen befinden), auf dessen Rückenseite sich häufig ein zumeist spiralförmig gewundenes, aus Kalk bestehendes Gehäuse befindet, und dessen landlebende Vertreter sich auf einer Spur selbst abgesonderten Schleims auf der bauchseitigen Kriechsohle sehr langsam fortbewegen
- [2] Gastronomie: als Nahrungsmittel verwendetes, essbar zubereitetes Exemplar (bestimmter Arten) des unter [1] beschriebenen Weichtiers
- [3] umgangssprachlich: kleines, spiralförmig (schneckenförmig) zusammengerolltes Feingebäck aus Hefe-, Hefefein- oder Plunderteig mit süßen oder herzhaften Füllungen und/oder Belägen
- [4] zumeist im Plural: über je einem Ohr spiralförmig (schneckenförmig) aufgerollter und festgesteckter Zopf
- [5] Anatomie: spiralförmiger (schneckenförmiger) Teil des Innenohrs
- [6] Geigenbau: spiralförmig (schneckenförmig) verzierter Abschluss des Halses einiger Streichinstrumente
- [7] Architektur: spiralförmig (schneckenförmig) eingerolltes Zierelement von Bauteilen wie Konsolen, Giebeln oder Kapitellen
- [8] Architektur: Treppe, deren Stufen spiralförmig um eine Achse verlaufen
- [9] Technik: Gewinde, das spiralförmig in ein zylindrischen, kegelförmigen oder dergleichen Körper gefräst wurde
- [10] Technik: auf dem Funktionsprinzip der archimedischen Schraube beruhende Förderanlage für vor allem Schüttgut
- [11] Jägersprache; zumeist im Plural: Horn des männlichen Muffelwildes
- [12] übertragen, abgesehen von den Bedeutungen [3–11]: etwas, was der äußerlichen Form des Schneckenhauses ähnelt
- [13] landschaftlich selten, als Kosewort: (hübsches, niedliches) Kind, besonders ein Mädchen
- [14] salopp: junge Frau
- [15] umgangssprachlich scherzhaft, mitunter auch als Kosewort: weibliche Person, mit der man in einer festen Beziehung, in einer festen Lebensgemeinschaft zusammenlebt; weibliche Person, für die man Liebe empfindet oder mit der man eine sexuelle Beziehung pflegt
- [16] salopp abwertend: weibliche Person, die für ein Entgelt sexuelle Handlungen als Dienstleistung anbietet und ausübt
- [17] derb: die äußeren und/oder ein Teil der inneren primären weiblichen Geschlechtsorgane
- [18] salopp abwertend, auch als Schimpfwort: jemand, der langweilig, schwerfällig, träge ist
- [19] salopp abwertend: jemand, der langsam handelt und deshalb das von ihm Erwartete nicht leisten kann
- [20] salopp abwertend: Verkehrsmittel, das sich nur langsam (im Kriech- oder Schleichtempo) fortbewegt
- [21] salopp abwertend: jemand, der langsam (im Kriech- oder Schleichtempo) fährt
Herkunft:
- Bei dem Wort in seiner Grundbedeutung handelt es sich um ein Erbwort, das über die mittelhochdeutschen Formen snecke → gmh und snegge → gmh m (vergleiche oberdeutsches Schneck) auf das seit dem 9. Jahrhundert bezeugte althochdeutsche sneggo → goh zurückgeht.[1] All diese Formen führen zusammen mit den mittelniederdeutschen Formen snigge → gml und snicke → gml f / m und der mittelenglischen Form snegge → enm mit einer intensiven Doppelkonsonanz auf eine (erschlossene) germanische Wurzel *sneg-, snek-.[1] Verwandt hierzu ist ein für das 9. Jahrhundert bezeugtes althochdeutsches Verb snahhan → goh ‚schleichen; gleiten‘ (vergleiche für das 8. Jahrhundert bezeugtes althochdeutsches thuruhsnahhan → goh), dem ein (erschlossenes) germanisches starkes Verb *snakan ‚kriechen; gleiten‘ zugrundeliegt, zu dem im Sinne von ‚Kriecher, Kriecherin‘ Bezeichnungen für ‚Schlange, Natter‘ gehören wie etwa mittelniederdeutsches snāke → gml, landschaftlich neuhochdeutsches Schnake f ‚Natter, Ringelnatter‘, altenglisches snaca → ang, englisches snake → en, niederländisches snaak → nl, altnordisches (dehnstufig) snākr → non und schwedisches snok → sv.[1] Auch für Schnecke muss daher eine Ausgangsbedeutung ‚der/die Kriechende‘ angenommen werden.[1] Außergermanische Verwandte finden sich (bis auf ein zweifelhaftes altirisches snāigech → sga ‚kriechend‘) nicht.[1] Mit der beginnenden neuhochdeutschen Sprachperiode nimmt Schnecke ein feminines Genus an.[1]
- Seit dem 19. Jahrhundert ist die 4. Bedeutung bezeugt[2] (vergleiche bairisches Schneckerl). Die 13. bis 15. Bedeutung ist seit dem 18. Jahrhundert bezeugt (für die 13. vergleiche Schneck),[2] wobei die 15. besonders ab den 1970er Jahren wieder verstärkt in Gebrauch kommt.[3] Die 17. Bedeutung, die seit dem 19. Jahrhundert bezeugt ist, bezieht sich auf eine gewisse Formähnlichkeit zum Tier und dessen Gehäuse.[2] Ebenfalls seit dem 19. Jahrhundert bezeugt ist die 19. Bedeutung, ab 1914 dann die 20. Bedeutung und ab 1920 die 21. Bedeutung, die wohl im Jargon der Kraftfahrer aufgekommen ist.[2]
Synonyme:
- [1] fachsprachlich: Gastropode
- [1] landschaftlich, besonders oberdeutsch: Schneck
- [3] bairisch: Schneckennudel
- [5] Gehörschnecke, Hörschnecke
- [5] fachsprachlich: Cochlea
- [7] fachsprachlich: Volute
- [8] Wendeltreppe
- [8] landschaftlich: Schneckentreppe
- [10] Förderschnecke, Transportschnecke
- [10] Schneckenförderer, Schneckenpumpe
- [14, 15] bairisch: Schneckerl, Schneckl
- [16] Prostituierte
- [16] salopp abwertend: Hure, Nutte
- [17] Vagina; salopp: Muschel
- [17] Vulva; salopp: Muschi
Sinnverwandte Wörter:
- [8] Spindeltreppe
- [13, 15] siehe Verzeichnis:Deutsch/Kosewörter
- [14] umgangssprachlich: Sahneschnitte, Schnitte, Zuckerpuppe, Zuckerpüppchen, Zuckertorte
- [15] Lebensgefährtin, Lebenspartnerin, Partnerin
- [15] Geliebte
- [18–21] umgangssprachlich abwertend: lahme Ente
- [19] derb: Lahmarsch
- [19] umgangssprachlich abwertend: Schlafmütze, Schnarchnase, Tranfunsel / Tranfunzel, Transuse, Trantüte
- [19] landschaftlich abwertend: Bummelguste, Mährsack, Trantute
- [20] salopp abwertend: Gurke
Gegenwörter:
Verkleinerungsformen:
Oberbegriffe:
- [1, 2] Tier, Weichtier
- [2] Lebensmittel, Speise
- [3] Feingebäck, Gebäck
- [4] Zopf
- [5] Innenohr
- [6, 7] Zierelement
- [8] Treppe
- [9] Gewinde
- [10] Förderanlage
- [11] Horn
- [13, 14, 16, 18, 19, 21] Mensch, Person
- [17] Geschlechtsorgan
- [20] Verkehrsmittel
Unterbegriffe:
- [1] kleine Auswahl; für eine detailliertere Darstellung siehe Wikipedia-Artikel „Schnecken#Systematik“
- Gehäuseschnecke:
- Landschnecke:
- Napfschnecke, Weinbergschnecke
- Meeresschnecke:
- Hornschnecke, Kauri / Kaurischnecke / Porzellanschnecke, Purpurschnecke, Seeohr, Stachelschnecke, Wellhornschnecke
- Süßwasserschnecke:
- Apfelschnecke
- [3] Apfelschnecke, Mohnschnecke, Nussschnecke, Puddingschnecke, Quarkschnecke, Rosinenschnecke, Streuselschnecke, Teigschnecke, Zimtschnecke, Zuckerschnecke
- [6] Bratschenschnecke, Celloschnecke, Geigenschnecke
- [10] Schneckenwelle
- [12] Kräuterschnecke, Lakritzschnecke
- [14] Zuckerschnecke
Beispiele:
- [1] „Neben ihm, in einem feuchten, düſteren Winkel wucherte Huflattich und ſpreitete ſeine breiten Blätter zu phantaſtiſchen Verſtecken den Schnecken und Würmern.“[4]
- [1] «Auf dem Kietzer Friedhof lag ich unter Linden und Kastanien und sah einer Schnecke beim Aufstieg auf den Grabstein von Emil und Minna Munk zu, die Frau hatte ihren Mann um zweiundzwanzig Jahre überlebt.»[5]
- [1] „Ich mag keine Insekten, Anneliese ist dagegen durch ihre Gartenarbeit gegen jeglichen Ekel vor Würmern, Schnecken und anderem Getier immun; lässig wirft sie ein Küchentuch über die Hummel und befördert das brummende Bündel auf schonende Weise nach draußen.“[6]
- [2] „Mit der Zange greift man sich ein Häuschen, gießt die flüssige Butter in den Löffel und holt mit der Gabel die Schnecke aus dem Häuschen. Zum vollkommenen Genuß wird jeweils etwas Weißbrot mit Schnecke und Butter gekaut und ein Schluck Riesling dazu getrunken.“[7]
- [3] „Dann geht sie entschlossen in einen Bäckerladen und kauft mir zwei Schnecken à 5 Pfennig.“[8]
- [3] „Am Sonnabend fragt der Vater die Mutter: Wieviel Semmeln, wieviel Schnecken, wieviel Kuchen brauchste? Wie soll meine Mutter das wissen? Die Kaufwilligkeit der Kunden ändert sich, wie alles, von Woche zu Woche: Den einen Sonnabend bleiben Semmeln und Schnecken über, den anderen Sonnabend reichen sie nicht. Mit Kuchen, der überbleibt, wird meine ausgezeichnete Mutter fertig, aber Semmeln und Schnecken werden altbacken, sie müssen zu halben Preisen verkauft werden, und der Familienkrach ist fertig; Wort kommt zu Wort und Widerwort zu Widerwort, und eines Tages sagt die Mutter, nun hat sie genug, nun geht sie für immer davon.“[9]
- [4] „Jetzt nimmt sie ihren Hut ab, dicke strohblonde Schnecken sitzen an den Ohren.“[10]
- [4] „Mit zu Schnecken verflochtenen grauen Haaren und weißem Gesicht hockte sie im Schutz von Theke und Kasse und strickte.“[11]
- [4] „Veronikas Haare waren zu zwei Zöpfen geflochten und über den Ohren zu festen Schnecken gesteckt.“[12]
- [5] „Das eigentliche Gehörorgan ist das untere Labyrinthsäckchen und besonders sein aufgewundener Anhang, die ‚Schnecke‘.“[13]
- [5] „Etwas unter und vor dem Sacculus liegt eine zweieinhalbfach gewundene Schnecke, in der die Rezeptoren des Hörorgans liegen.“[14]
- [5] „Kurz danach war dem Toten ein spitzer Gegenstand, etwa ein Schraubenzieher, in das linke Ohr eingeführt, mit großer Wucht durch das Labyrinth und die Schnecke sowie den knöchernen Bereich der Schädelbasis und die daran anliegende harte Hirnhaut getrieben worden und so ins Kleinhirn eingedrungen.“[15]
- [6] „Am Geigenhals sind Griffbrett, Wirbelkasten und die Schnecke angebracht.“[16]
- [6] „Geigenbauer biegen dagegen Fichtenhölzer und Palisander und schaffen formschöne Streichinstrumente mit gedrechselten Schnecken und Wirbeln.“[17]
- [6] „Kurz vor ihrem Auftritt wirft sie noch schnell einen Blick auf ihr Cello, mit der Schnecke am oberen Ende, dem Griffbrett und der Decke sowie dem Stachel, der das Ende des Instrumentes markiert.“[18]
- [6] „Die Form der Schnecke ist typisch für das Vogtland, wodurch der Herkunftshinweis im Innern des Instruments auf den italienischen Geigenbauer Stradivari hinfällig wird.“[19]
- [7] „Aber die Terracotta-Säulen der Vorhalle mit ihren Schnecken am Kapitell sind sehr lieblich anzuschauen und die Glocke läutet auch noch und zwar zu jeder vollen Stunde.“[20]
- [8] „Wie betäubt stolperte Adelheid die Schnecke hinauf, die enge und steile Wendeltreppe, die vom Saal direkt in die Kemenaten führte.“[21]
- [9] „Man wollte von mir wissen, ob die Haltevorrichtung durch einen am Lagerblock befestigten Motor sich drehen lasse, und zwar mit Hilfe des aus der Schnecke 9 oder des aus dem Schneckenrad 8 bestehenden Getriebes.“[22]
- [9] „Bei jeder Umdrehung dreht die Schnecke das Schneckenrad um einen Zahn weiter.“[23]
- [10] „Die Anlage wird täglich befüllt, zum Beispiel mit Mais, der neben der Anlage gelagert wird. Über Förderbänder und Schnecken gelangt das Material in die Behälter, unter deren Foliendächern bei der Vergärung Methan und Kohlendioxid entstehen.“[24]
- [10] „Das Holzheizkraftwerk besteht aus einem kleinen Hackschnitzelbunker mit einer Fördereinrichtung, einem Schubboden, mittels dessen die Hackschnitzel über ein Förderband oder eine Schnecke in den Heizkessel transportiert und verbrannt werden.“[25]
- [10] „Über Rohre wird von oben Wasser eingelassen – unten schwimmen die Äpfel durch einen schmalen Einlass ins Gebäude. Mit einer Schnecke werden sie dann etwa fünf Meter hoch zu einem Förderband transportiert, wo eine Mitarbeiterin die faulen Früchte aussortiert.“[26]
- [11] „Auffallend neben der schönen Fellzeichnung und dem quirligen Wesen sind die zum Teil stark gedrehten Hörner, die so genannten Schnecken, der Widder, also der männlichen Tiere. Anders als die Hirsche, die ihr Geweih jedes Jahr abwerfen, bleibt den Mufflons ihre Schnecke ein Leben lang erhalten.“[27]
- [12] „Beide Schmalfronten, hier am Château d’Eau, dort an der obersten Böschung, enden mit eingezogenem Halbkreis und ausgewölbten Schnecken; in den Buchtungen steht oben das Oktogon, unten ein doppeltes Ehrentor – doppelt, damit der Tragbaldachin einschweben kann, unter welchem das Königs-Paar morgen Abend die Defilier-Cour abnehmen wird.“[28]
- [12] „Der Zug der Heilsarmee formte eine Schnecke, schloß einen Kreis, und da standen sie und riefen, bliesen und paukten ihr Lobet den Herrn, und die Hexen lachten weiter, hielten sich den Wolkenbauch, pißten und legten sich vor dem Wind auf den Rücken.“[29]
- [12] „Die Russen saßen vor den Häusern in der dünnen Februarsonne, sortierten Armband- und Taschenuhren, putzten mit Sand Silberlöffel, benutzten Büstenhalter als Ohrenwärmer, übten Kunstfahren auf Fahrrädern, hatten sich ein Hindernisgelände aus Ölgemälden, Standuhren, Badewannen, Radioapparaten und Garderobenständern aufgebaut, radelten dazwischen Achten, Schnecken, Spiralen, wichen Gegenständen wie Kinderwagen und Hängelampen, die aus den Fenstern geworfen wurden, geistesgegenwärtig aus und wurden für ihre Geschicklichkeit mit Beifall bedacht.“[30]
- [13] „Am 9. November tat sie mit exakt 3042 Gramm und 48 Zentimetern ihren ersten Schrei und ist seitdem liebevoll umsorgter Mittelpunkt. Von Mama, die sie ‚süße Schnecke‘ nennt, hat sie angeblich die Pausbäckchen, von Papa hingegen den Mund und den nächtlichen Appetit geerbt.“[31]
- [14] „Der steht mit seinen Kumpels an der Theke, ein Bier in der Hand und die Augen auf der Tanzfläche – Schnecken checken.“[32]
- [14] „»Na fantastisch«, knurrte Katinka ihn an. »Hier verläuft ein Fahrradweg!«
- »Ach, reg dich nicht auf, Schnecke«, brummte der Mercedesbesitzer gemütlich und biss in sein Frühstück.“[33]
- [15] „‚Ich glaube, du verwechselst mich mit deiner Geliebten.‘
- ‚Mit wem?‘
- ‚Na, mit der Frau, mit der du gekommen bist.‘
- ‚Die vergiß mal. Die kleine Schnecke hat mich beklaut. Dabei hätte sie alles von mir haben können. […]‘“[34]
- [16] „»[…] Ich wollte die fetteste Schnecke im Bordell bezahlen, dass sie deinen kleinen Pimmel zum Glühen bringt!«“[35]
- [17] „Anna atmete an seiner Seite, »mein Wildpferd«, und Paul saugte an Annas Lippen und schleckte Annas weiche Brust ab und stieg vom Bett und steckte seine Nase in Annas Hintern, der ein warmer, weißer und nasser Mond war, und Annas Hintern preßte sich gegen sein Gesicht, und sie wand sich, und es schauderte sie, und in Annas Poloch schmeckte es bitter und herb, und er raste mit seinem Gesicht vom engen schwarzen Loch zu Annas behaarter Schnecke (oder Annas Schnabeltier mit winzigem, rotem Schnabel), wo es heiß war und roch, als rieche man an einem Waldboden oder an Sauerkraut oder verklebten und staubigen Karamellen, und er schleckerte sie aus, als sei sie ein Honigfaß, und Annas Finger verknoteten sich, und Annas Gesicht, das sie im Kissen versteckte, war von Schweiß bedeckt, und Pauls Specht erwachte aus seinem Viertelstundenschlaf und pochte bei Anna an, und es riß sie hoch, als er in sie drang.“[36]
- [17] „‚Reifes Team verw. Dich! Mutter bläst Dich in den Himmel, während Du Tochters Schnecke leckst!‘ Diese Sex-Anzeige im Berliner Tip war die eine Anzeige zu viel.“[37]
- [18] „Als markante und präzise Charakterisierung von Menschen sind Angsthase, Löwenmut, Hundetreue, lahme Schnecke, eitler Pfau ebenso in Gebrauch wie dumme Gans, listiger Fuchs und falsche Katze.“[38]
- [19] „Das Bild eines Herrschers, sagte Friedrich zu Berzejew, in feudalen Zeiten war ein Herr über fünfzig Angestellte ein Herr. Der da ist eine Schnecke, der Vetter des Onkels meiner Mutter.“[39]
- [20] „‚Du, Papa‘, sagt Susanne, ‚ich glaub’, der ICE ist ’ne lahme Schnecke.‘“[40]
- [20] „Frau Sasse mußte nach Wörlitz, der Mietwagen war eine Schnecke – als ich Zerbst erreichte, war niemand mehr da.“[41]
- [21] „Es gibt sie überall, die Raser und lahmen Schnecken.“[42]
Redewendungen:
- [1] umgangssprachlich: auf eine Schnecke treten[2]
- [1] umgangssprachlich: eine Schnecke machen[2]
- [1] umgangssprachlich: etwas zur Schnecke machen[43]
- [1] umgangssprachlich: jemanden zur Schnecke machen
- [1] bairisch salopp: Schnecken!
- [1] umgangssprachlich: Schnecken hat’s geregnet![2]
- [1] umgangssprachlich: zur Schnecke werden[2]
- [17] derb veraltend: die Schnecke vollhaben[2]
- [17] derb veraltend: die Schnecke vollmachen[2]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] eine Schnecke mit, ohne Haus; eine Schnecke mit, ohne Gehäuse
- [1] eine Schnecke zieht ihre Fühler (fachsprachlich: Hörner) ein; eine Schnecke zieht ihre Fühler (fachsprachlich: Hörner) zurück
- [1] bei Gefahr zieht sich die Schnecke in ihr Haus zurück
- [1] eine Schnecke kriecht die Wand hinauf; eine Schnecke kriecht über den Weg
- [1] eine Schnecke hinterlässt eine schleimige Spur
- [4] Schnecken tragen
- [14] geile, heiße, lahme, miese, süße, tolle Schnecke
- [14] eine Schnecke anbaggern, angraben; Schnecken abchecken, checken
- [18–21] lahme, müde Schnecke
Wortbildungen:
- [1] schneckenartig, schneckenförmig, schneckenhaft
- [18–21] schneckenlangsam
- [1] Schneckenblut, Schneckenfraß, Schneckengehäuse, Schneckenhaus, Schneckenhorn, Schneckenlinie, Schneckenplage, Schneckenschleim, Schneckenzüchter; übertragen: Schneckenklee, Schneckentänze Plt., Schneckenmilan / Schneckenweih
- [2] Schneckenbesteck, Schneckenbutter, Schneckengabel, Schneckenpfanne, Schneckenzange
- [3] Schneckennudel
- [4] Schneckenfrisur
- [5, 18] Schneckengang
- [9] Schneckenbohrer, Schneckengetriebe, Schneckengewinde, Schneckenrad, Schneckenwindung
- [10] Schneckenförderer
- [19–21] Schneckentempo
- [20] Schneckenpost
Entlehnungen:
- Dänisch: [9] snekke
- Englisch: [3] schnecke
- Französisch: [3, 14, 17] schneck / schnèque / chneck / chnèque
- Luxemburgisch: [3] Schneck
- Norwegisch: [9] snekke
- Polnisch: [3] sznek, szneka
- Portugiesisch: [3] chineque
- Rätoromanisch:
- Rumantsch Grischun: [1, 3] schnec
- Surselvisch: [1, 18, 19, 21] schnec
- Sutselvisch: [1] schnetg
- Russisch: [10] шнек
- Schwedisch: [1] snek
- Sorbisch:
- Niedersorbisch: [1, 3] šneka
- Obersorbisch: [1] šnak, [1, 3] šnaka
- Tschechisch: [1–3, 6, 9, 10, 18, 19, 21] šnek
- Ukrainisch: [10] шнек
- Weißrussisch: [10] шнэк
Übersetzungen
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Dialektausdrücke: | ||
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Schnecken“
- [2] Wikipedia-Artikel „Schnecke (Lebensmittel)“
- [3] Wikipedia-Artikel „Schnecke (Gebäck)“
- [5] Wikipedia-Artikel „Hörschnecke“
- [6] Wikipedia-Artikel „Schnecke (Musik)“
- [10] Wikipedia-Artikel „Schnecke“
- [1, 3–6, 9–12, 18] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schnecke“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Schnecke“
- [1–3, 5] The Free Dictionary „Schnecke“
- [1, 3–11, 13, 14, 16, 17] Duden online „Schnecke“
- [1, 3–7, 9–11, 15] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Schnecke“ auf wissen.de
- [1] wissen.de – Lexikon „Schnecke (Zoologie)“
- [4] wissen.de – Lexikon „Schnecke (Anatomie)“
- [6] wissen.de – Lexikon „Schnecke (Musik)“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Schnecke“
- [1, 5, 7, 8, 10, 17] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schnecke“
- [1, 3–11, 13, 14, 16, 17] Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. 10 Bände auf CD-ROM ; mehr als 200 000 Stichwörter mit rund 90 000 Belegen aus mehreren Hundert Quellen ; vielfältige Recherchemöglichkeiten ; für MS Windows und Apple Macintosh. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000, ISBN 978-3-411-71001-0, Stichwort »Schnecke«.
- [4, 13, 14, 17, 19–21] Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »Schnecke«.
Quellen:
- Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Schnecke“
- Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »Schnecke«.
- Von knorke bis gaga – die Entwicklung der Jugendsprache. In: Spiegel Online. 2. Juni 2008, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 13. Dezember 2015).
- Robert Musil: Die Verwirrungen des Zöglings Törleß. Wiener Verlag, Wien/Leipzig 1906, Seite 139 (Zitiert nach Google Books).
- Ilma Rakusa: Langsamer! Gegen Atemlosigkeit, Akzeleration und andere Zumutungen. 4. Auflage. Literaturverlag Droschl, Graz 2005, ISBN 3-85420-692-5, Seite 80 (Zitiert nach Google Books).
- Ingrid Noll: Ladylike. Roman. Diogenes, Zürich 2006, ISBN 978-3-257-06509-1, Seite 23.
- Peter-Paul Schwarz; [u]nter Mitarbeit von Dieter Kellermann, Irene Koch und Christine Schönherr (Herausgeber): Gepflegte Gastlichkeit. Ein praktisches Handbuch für die Gestaltung gelungener Stunden mit Gästen. Falken-Verlag Sicker, Wiesbaden 1967, Seite 11.
- Klaus Kinski: Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund. Rogner & Bernhard, München 1975, ISBN 3-8077-0050-1, Seite 49 (Zitiert nach Google Books).
- Erwin Strittmatter: Der Laden. 5. Auflage. Erster Teil, Aufbau-Verlag, Berlin/Weimar 1987, ISBN 3-351-00392-7, Seite 376 (Zitiert nach Google Books).
- Willi Bredel: Die Väter. Roman. Aufbau-Verlag, Berlin 1952, Seite 110 (Zitiert nach Google Books; Erstausgabe im Verlag für Fremdsprachige Literatur, Moskau 1941).
- Jan Koneffke: Paul Schatz im Uhrenkasten. 1. Auflage. DuMont Buchverlag, Köln 2000, ISBN 3-7701-5219-0, Seite 187.
- Mirjam Pressler: Malka Mai. Roman. Beltz & Gelberg, Weinheim/Basel 2001, ISBN 978-3-407-80879-0, Seite 17.
- Karl von Frisch: Du und das Leben. Eine moderne Biologie für jedermann. Verlag des Druckhauses Tempelhof, Berlin 1947, Seite 13 (Erstausgabe bei Ullstein, Berlin 1936).
- Friedhart Klix: Information und Verhalten. Kybernetische Aspekte der organismischen Informationsverarbeitung. Einführung in naturwissenschaftliche Grundlagen der allgemeinen Psychologie. Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1971, Seite 15.
- Pierre Emme: Ballsaison. Palinskis siebter Fall. 2. Auflage. Gmeiner-Verlag, Meßkirch 2008, ISBN 978-3-8392-3070-1 (E-Book; zitiert nach Google Books).
- Ein Himmel voller Geigen: In Cremona gibt es etwa 60 Werkstätten und eine Geigenbauschule. In: Nürnberger Nachrichten. 22. April 1995, Seite 49.
- Stefanie Schneider: Innungen: Musikinstrumentenbauer. In: Berliner Morgenpost. 23. März 2007, Seite 59.
- Lampenfieber zur Premiere. In: Frankfurter Neue Presse. 7. September 2010, Seite 2.
- Mit klingendem Namen. In: Bayerischer Rundfunk. 12. August 2011 (URL, abgerufen am 29. August 2015).
- Katja Kirschstein: Aus dem Land, wo nicht nur die Zitronen … Mein Leben in Italien. 5., überarbeitete Auflage. epubli, Berlin 2012, ISBN 978-3-8442-2161-9, Seite 133 (Zitiert nach Google Books).
- Simone Knodel: Adelheid von Lare. Historischer Roman um die Stifterin des Klosters Walkenried. 1. Auflage. Amicus, Föritz 2004, ISBN 3-935660-31-6, Seite 35.
- 0-H0-Z TT und N – Spaß der Väter. In: DIE ZEIT. Nummer 51, 17. Dezember 1965, ISSN 0044-2070, Seite 48 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 4. August 2021).
- Knackhaspel ist historische Seltenheit im Sorbischen Museum. In: Sächsische Zeitung. 30. Januar 2008, Seite 17 (Ausgabe Weißwasser).
- Biogasanlage Jerxheim produziert ersten Strom. In: Braunschweiger Zeitung. 7. Dezember 2005.
- Holzheizkraftwerk: Umweltschonend und nachhaltig. In: Frankfurter Neue Presse. 13. Oktober 2008, Seite 6.
- Sebastian Fink: Wo sich süß und sauer treffen. In: Döbelner Allgemeine Zeitung. 6. Oktober 2018, Seite 16 (Lokalausgabe der Leipziger Volkszeitung).
- Sabine Graser-Kühnle: Mufflons im Gehege. In: Hohenzollerische Zeitung. 27. Januar 2015, Seite 22 (Lokalausgabe der SÜDWEST PRESSE).
- Wolf von Niebelschütz: Der blaue Kammerherr. Galanter Roman in vier Bänden. Sonderausgabe in der vom Autor revidierten Fassung, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1961, Seite 408 (Zitiert nach Google Books; Erstauflage 1949).
- Wolfgang Koeppen: Das Treibhaus. Roman. Non Stop-Bücherei [Herbig], Berlin-Grunewald [1955], Seite 120–121 (Zitiert nach Google Books; Erstausgabe bei Scherz & Goverts, Stuttgart 1953).
- Günter Grass: Die Blechtrommel. Roman. 323.–372. Tausend, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1964, Seite 332 (Erstausgabe 1962).
- Süße Schnecke mit Pausbacken. In: Kleine Zeitung. 13. Dezember 2009, Seite 45 (Ausgabe Villach).
- Jürgen Flatken: Wachs in des Mannes Händen. In: Mannheimer Morgen. 29. April 2006.
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- Victor Klemperer; Walter Nowojski, unter Mitarbeit von Christian Löser (Herausgeber): So sitze ich denn zwischen allen Stühlen. 1. Auflage. [Band 2] Tagebücher 1950–1959, Aufbau-Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-351-02393-6, Seite 5.
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- Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Schnecke“ auf wissen.de
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