Kind
Kind (Deutsch)
Substantiv, n
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | das Kind | die Kinder |
Genitiv | des Kindes des Kinds |
der Kinder |
Dativ | dem Kind dem Kinde |
den Kindern |
Akkusativ | das Kind | die Kinder |
Worttrennung:
- Kind, Plural: Kin·der
Aussprache:
- IPA: [kɪnt]
- Hörbeispiele: Kind (Info), Kind (Info)
- Reime: -ɪnt
Bedeutungen:
- [1] heranwachsender Mensch, aber noch kein Jugendlicher
- [2] Mensch, mit Bezug auf seine familiäre Zugehörigkeit (Beziehung der Abkommenschaft)
- [3] vertrauliche Anrede
Herkunft:
- mittelhochdeutsch kint → gmh, althochdeutsch kind → goh,, germanisch *kinþa- → gem n, ursprünglich von der urindogermanischen Wortwurzel *g’enə- → ine „Leben schenken“; seit dem 8. Jahrhundert bezeugt.[1][2]
Synonyme:
- [1] Kid, Kiddi, Knirps, Wicht, Wurm, Zögling; Masematte: Koten; österreichisch, umgangssprachlich: Gschrapp; abwertend: Blag, Blage, Gör, Göre, Kröte, Plagegeist, Quälgeist
- [2] Abkömmling, Nachkomme, Nachwuchs, Nachgeborener, Spross, Sprössling
Sinnverwandte Wörter:
- [1] Söhnchen, Töchterchen
Gegenwörter:
- [1] Erwachsener, Jugendlicher
- [2] Eltern, Großeltern, Urgroßeltern
Verkleinerungsformen:
- Kindchen, Kinderlein, Kindlein
Oberbegriffe:
- [1] Mensch
- [2] Nachkomme, Verwandter
- [3] Anrede
Unterbegriffe:
- [1] nach Geschlecht: Bub/Bube, Junge, Knabe, Mädchen
- [1] 6-Monat-Kind, ADHS-Kind, Akademikerkind, Arbeiterkind, Christkind, Christuskind, Contergankind, Dorfkind, Einwandererkind, Einzelkind, Enkelkind, Findelkind, Flaschenkind, Flüchtlingskind, Gastarbeiterkind, Ghettokind, Glückskind, Heimkind, Jesuskind, Kellerkind, Kindergartenkind, Kindeskind, Kleinkind, Kleinstkind, Kommunionkind, Königskind, Krabbelkind, Kriegskind, Kuckuckskind, Lieblingskind, Mamakind, Migrantenkind, Mittelschichtkind, Müllkind, Nachbarskind, Namenstagskind, Naturkind, Negerkind, Oberschichtkind, Papakind, Patenkind, Pflegekind, Priesterkind, Problemkind, Retortenkind, Scheidungskind, Schlüsselkind, Schmerzenskind, Schmetterlingskind, Schmuddelkind, Schoßkind, Schulkind, Sonntagskind, Sorgenkind, Stadtkind, Sternenkind, Straßenkind, Unterschichtkind, Vorschulkind, Waisenkind, Wickelkind, Wolfskind, Wunderkind, Wunschkind, Zuwandererkind
- [1] übertragen: Hurenkind
- [2] Sohn, Tochter, Stiefsohn, Stieftochter, Adoptivsohn, Adoptivtochter, Pflegesohn, Pflegetochter
Beispiele:
- [1] Die Kinder spielten im Garten.
- [1] „Bei einem Auftritt in Odessa präsentierte er [Petro Poroschenko] die brutale Maßnahme als Garantie für den Sieg: ‘Wir werden Renten haben, sie keine. Bei uns werden die Kinder in die Schule gehen, bei ihnen werden sie in den Kellern sitzen. So, und nur so gewinnen wir den Krieg.‘ “[3]
- [1] „Die Ankömmlinge sind meist so verblüfft, daß sie ihre schlimmen Vorsätze vergessen, mitunter sogar sich in herumalbernde große Kinder verwandeln.“[4]
- [1] „Wir haben hier zu unterscheiden zwischen dem Kinderwitz, das heißt dem von Kindern für Kinder produzierten Witz, den Kinder selbst erzählen und lustig finden, und dem sogenannten Kindermundwitz, der wirklichen oder vermeintlichen unfreiwilligen Komik ernstgemeinter kindlicher Aussagen für Erwachsene.“[5]
- [1] „Sie atment wie ein müdes Kind neben mir.“[6]
- [2] Er war das zweitgeborene Kind in der Familie.
- [2] „Jetzt lebten sechs von seinen sieben Kindern, Enkelkindern und Urenkeln ebenfalls hier.“[7]
- [2] „Denn ein Kind ist ein mächtiger Fixpunkt für Eltern, man kann sich da schnell untereinander aus den Augen verlieren.“[8]
- [3] „Mein Kind komm her!“
Redewendungen:
- sich lieb Kind machen – einschmeicheln
- das Kind schon schaukeln – etwas trotz schwieriger Umstände voraussichtlich gut bewerkstelligen (Optimismus)
- das Kind mit dem Bade ausschütten – vorschnell reagieren
- das Kind beim Namen nennen – unverblümt reden
- das Kind im Manne
- ein Kind des Todes sein
- er ist wie ein großes Kind – Erwachsener, der gerne spielt
- ein Kind erwarten – schwanger sein
- jemanden an Kindes statt annehmen – jemanden adoptieren
- jemandes Geistes Kind sein – dasselbe Gedankengut haben wie jemand anderer
- mit Kind und Kegel
- zu etwas kommen wie die Jungfrau zum Kind
Sprichwörter:
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] mit Adjektiv: ein erwünschtes Kind ( Audio (Info)), ein gewolltes Kind ( Audio (Info)), voreheliches Kind ( Audio (Info))
Wortbildungen:
- Adjektive/Adverbien: kinderfeindlich, kinderfreundlich, kinderleicht, kinderlos, kindgemäß, kindgerecht, kindisch, kindlich
- Substantive: Einkindfamilie, Eltern-Kind-Zentrum, Kindbett, Kindelei, Kinderarbeit, Kinderarmut, Kinderarzt, Kinderarztpraxis, Kinderaufzucht, Kinderauge, Kinderausweis, Kinderauto, Kinderball, Kindermaskenball, Kinderbadeanzug, Kinderbadekappe, Kinderbekleidung, Kinderbetreuung, Kinderbett, Kinderbibel, Kinderbuch, Kinderchirurg, Kinderchor, Kinderdarsteller, Kinderdorf, Kinderehe, Kindererziehung, Kinderfahrrad, Kinderfasching, Kinderfastnacht, Kinderferienlager, Kinderfernsehen, Kinderfest, Kinderfilm, Kinderflüchtling, Kinderfrau, Kinderfräulein, Kinderfreibetrag, Kinderfreund, Kinderfriseur, Kinderfunk, Kinderfürsorge, Kinderfuß, Kindergarten, Kindergeburtstag, Kindergeisel, Kindergeld, Kindergeschrei, Kindergesicht, Kindergottesdienst, Kindergrab, Kindergruppe, Kinderheim, Kinderheirat, Kinderhilfsorganisation, Kinderhilfswerk, Kinderhospital, Kinderhospiz, Kinderjahr, Kinderkleidung, Kinderklinik, Kindkönig, Kinderkonzert, Kinderkopf, Kinderkrankenhaus, Kinderkrankheit, Kinderkrebspatient, Kinderkreuzzug, Kinderkriminalität, Kinderkrippe, Kinderlachen, Kinderlager, Kinderland, Kinderlähmung, Kinderleben, Kinderleiche, Kinderlied, Kinderliteratur, Kindermädchen, Kindermärchen, Kindermesse, Kindermöbel, Kindermodel, Kindermörder, Kindesmörder, Kindernothilfe, Kinderparadies, Kinderpate, Kinderpause, Kinderpflege, Kinderpornografie, Kinderportion, Kinderprostitution, Kinderpsychiatrie, Kinderpsychologe, Kinderrecht, Kinderrechtsaktivist, Kinderrechtskonvention, Kinderrutsche, Kinderschauspieler, Kinderschrift, Kinderschuh, Kinderschwester, Kinderseite, Kindersitz, Kindersoldat, Kinderspiel, Kinderspielplatz, Kinderspielzeug, Kinderspital, Kindersprache, Kinderstation, Kinderstimme, Kinderstube, Kindertag, Kindertagesstätte, Kindertee, Kinderteller, Kindertheater,Kindervorstellung, Kinderwagen, Kinderwärter, Kinderwärterin, Kinderwäsche, Kinderwindel, Kinderwunsch, Kinderzahl, Kinderzahn, Kinderzahncreme, Kinderzahnheilkunde, Kinderzahnmedizin, Kinderzeit, Kinderzimmer, Kindesalter, Kindesliebe, Kindesmissbrauch, Kindesmisshandlung, Kindesmord, Kindesunterschiebung, Kindeswohl, Kindfrau, Kindheit, Kindsbewegung, Kindschaft, Kindskopf, Kindslage, Kindsmord, Kindsmörder, Kindsmutter, Kindspech, Kindstaufe, Kindsteil, Kindstod, Kindstötung, Kindsvater, Mehrkinderfamilie
- Verben: abkindern, kindeln, verkindlichen
Übersetzungen
[1] heranwachsender Mensch, aber noch kein Jugendlicher
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[2] Mensch, mit Bezug auf seine familiäre Zugehörigkeit (Beziehung der Abkommenschaft)
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[3] vertrauliche Anrede
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Kind“
- [1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Kind“
- [1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kind“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Kind“
- [1–3] The Free Dictionary „Kind“
- [1–3] Duden online „Kind“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Kind“
Quellen:
- Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Seite 405.
- Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 488.
- Uwe Klußmann: Ukraine-Konflikt: Warum Kiew den Krieg nicht gewinnen kann. In: Spiegel Online. 5. Februar 2015, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 15. Januar 2016).
- Christian Graf von Krockow: Die Stunde der Frauen. Bericht aus Pommern 1944 bis 1947. Nach einer Erzählung von Libussa Fritz-Krockow. 11. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/München 2000, ISBN 3-421-06396-6, Seite 76. Erstauflage 1988.
- Lutz Röhrich: Der Witz. Seine Formen und Funktionen. Mit tausend Beispielen in Wort und Bild. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1980, ISBN 3-423-01564-0, Seite 80. Abkürzungen aufgelöst.
- Erich Maria Remarque: Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend. Roman. 5. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2003, ISBN 3-462-02725-5, Seite 149. Erstmals 1956 erschienen.
- Huldar Breiðfjörð: Schafe im Schnee. Ein Färöer-Roman. Aufbau, Berlin 2013, ISBN 978-3-351-03534-1, Seite 119, Isländisches Original 2009.
- Mathias Schneider: Beziehungsfalle Kind. In: Stern. Nummer Heft 6, 2017, Seite 44-51, Zitat Seite 51.
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