aber
aber (Deutsch)
Konjunktion
Worttrennung:
- aber
Aussprache:
- IPA: [ˈaːbɐ]
- Hörbeispiele: aber (Info), aber (Info), aber (Info), aber (Österreich) (Info)
- Reime: -aːbɐ
Bedeutungen:
- [1] einen Gegensatz ausdrückend: jedoch, dagegen
- [2] entgegen den Erwartungen: doch, indessen, jedoch
- [3] eine Berichtigung, eine Einschränkung, eine Ergänzung ausdrückend: allerdings, doch, jedoch
- [4] das Anknüpfen an etwas ausdrückend: jedoch
- [5] Ausdruck eines Einwands, einer Entgegnung
Herkunft:
- Im Althochdeutschen existierten avur, im 8. Jahrhundert auch afa und afar als Adverb und Konjunktion.[1] Diese Formen sind genau wie das mittelhochdeutsche aber und aver, das mittelniederdeutsche āver, ōver und ēver ‚wiederum, abermals; aber, dagegen‘, die verwandte gotische Präposition afar ‚nach‘, das in Zusammensetzungen gebrauchte altnordische und mundartliche norwegische aur- ‚hinter, unter‘ sowie vermutlich auch das altnordische afar- → non ‚besonders, sehr‘ alte Komparativbildungen zum indoeuropäischen *apu, *apo ‚ab, weg‘.[1] Hierher gehören auch das altindische अपरम् (aparám) → sa ‚später, künftig‘, das awestische Adjektiv apara- ‚hinterer; folgender, zweiter (in der Reihenfolge); späterer, künftiger‘, das altsächsische aƀaro sowie das altenglische eafora → ang ‚Nachkomme‘.[1]
Hinsichtlich der Bedeutung ergibt sich aus der Etymologie, dass aber anfangs für ‚später, weiter entfernt‘ gestanden hat.[1] Hieraus entstand im Deutschen die Bedeutung ‚wieder, ein weiteres Mal‘ als Ausdruck von Wiederholungen.[1] Ausgehend von der Wiederholung konnte sich die Bedeutung dann auch auf die Bezeichnung von Gegensätzen ausdehnen, was in Bildungen wie Aberglaube und Aberwitz erkennbar ist, die jeweils für das Gegenteil ihres Grundwortes stehen.[1] Im Althochdeutschen sind die Bedeutungen hinsichtlich Wiederholung und Gegensatz bereits ausgebildet.[1] Die Verwendung von aber als Konjunktion kommt im Spätalthochdeutschen auf.[1]
Synonyme:
- [1] dagegen, hingegen, indes, indessen, jedoch
- [2] doch, indes, indessen, jedoch
- [3] allerdings, doch, jedoch
- [4] jedoch
Beispiele:
- [1] Ich gehe, aber du bleibst hier.
- [1] Ich schlafe, du aber bist laut.
- [1] Du behauptest das zwar, aber es ist nicht so.
- [1] Kurt ist immer entweder viel zu früh dran oder aber er verspätet sich um Stunden.
- [2] Der Himmel war voller Regenwolken, aber es regnete den ganzen Tag nicht.
- [2] Seit Jahren sucht sie erfolglos eine passende Immobilie, aber sie gibt nicht auf.
- [3] Berlin ist arm, aber sexy.
- [3] Er ist meistens arrogant und selbstherrlich, aber manchmal auch sehr charmant.
- [4] Während des Urlaubs auf den Malediven stritten sie fortwährend. Als sie aber wieder zu Hause waren, versöhnten sie sich wieder.
- [5] Ich habe ja verstanden, dass keiner dieses Projekt gern übernimmt. Irgendeiner muss aber jetzt in den sauren Apfel beißen.
- [5] „Dir wird es in China sicherlich gut gefallen.“ – „Aber wenn mich doch das Heimweh übermannt?“
Wortbildungen:
Übersetzungen
[1] einen Gegensatz ausdrückend: jedoch, dagegen
Dialektausdrücke: | ||
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[2] entgegen den Erwartungen: doch, indessen, jedoch
Dialektausdrücke: | ||
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[3] eine Berichtigung, eine Einschränkung, eine Ergänzung ausdrückend: allerdings, doch, jedoch
Dialektausdrücke: | ||
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[4] das Anknüpfen an etwas ausdrückend: jedoch
Dialektausdrücke: | ||
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[5] Ausdruck eines Einwands, einer Entgegnung
Dialektausdrücke: | ||
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „aber“
- [1, 3, 4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „aber“
- [1–5] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9, „aber (I. ⟨Konj.⟩)“, Seite 77.
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „aber“
Quellen:
- Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „aber“, Seite 3.
- Gunter Bergmann: Kleines sächsisches Wörterbuch. 2., unveränderte Auflage. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1987, ISBN 3-323-00008-0, „aber“, Seite 23.
Modalpartikel
Worttrennung:
- aber
Aussprache:
- IPA: [ˈaːbɐ]
- Hörbeispiele: aber (Österreich) (Info), aber (Info), aber (Info)
- Reime: -aːbɐ
Bedeutungen:
- [1] Ausdruck einer Verstärkung
- [2] Ausdruck der Anteilnahme der sich äußernden Person, Ausdruck von Empfindungen
Herkunft:
- siehe oben
Beispiele:
- [1] Das war aber ein großes Fest!
- [1] Komm her, aber zügig!
- [1] Sie hat alles, aber auch wirklich alles mitgenommen.
- [2] Der Film war aber heftig!
- [2] Du bist aber fies!
- [2] Aber mein lieber Schwager! Reg dich doch nicht so auf!
Redewendungen:
- aber, aber
- aber hallo
Übersetzungen
[2] Ausdruck der Anteilnahme der sich äußernden Person, Ausdruck von Empfindungen
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „aber“
- [1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9, „aber (II. ⟨Partikel, unbetont⟩)“, Seite 77.
Adverb
Anmerkung:
- Das Adverb aber wurde seit dem 16. Jahrhundert immer weiter von wieder verdrängt und ist heute nur noch in Wendungen wie aber und aber, aber und abermals, tausend und abertausend oder hunderte und aberhunderte anzutreffen.[1]
Worttrennung:
- aber
Aussprache:
- IPA: [ˈaːbɐ]
- Hörbeispiele: aber (Info), aber (Info), aber (Info), aber (Österreich) (Info)
- Reime: -aːbɐ
Bedeutungen:
- [1] veraltet; noch in festen Wortverbindungen wie aber und aber vorkommend: abermals, noch einmal, wiederholt, immer wieder
Herkunft:
- siehe oben
Synonyme:
- [1] abermals, noch einmal, nochmals, wiederholt
Beispiele:
- [1] Aber und aber schlug die Glocke im Turm.
- [1] Er ging aber und abermals zum Brunnen und schöpfte Wasser.
Wortbildungen:
- [1] Aberacht, Aberdutzend, aberhundert, Aberhunderte, abermalig, abermals, Abermilliarde, abermilliarden, Abermillionen, abertausend, Abertausende
Übersetzungen
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „aber“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „aber“
- [1–5] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9, „aber (III. ⟨Adv.⟩)“, Seite 77.
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „aber“
Quellen:
- Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „aber“, Seite 3.
Konjugierte Form
Nebenformen:
- 2. Person Singular Imperativ Präsens Aktiv: abere
- 1. Person Singular Indikativ Präsens Aktiv: abere
- 2. Person Singular Imperativ Präsens Aktiv: abre
- 1. Person Singular Indikativ Präsens Aktiv: abre
Worttrennung:
- aber
Aussprache:
- IPA: [ˈaːbɐ]
- Hörbeispiele: aber (Info), aber (Info), aber (Info), aber (Österreich) (Info)
- Reime: -aːbɐ
Grammatische Merkmale:
- 2. Person Singular Imperativ Präsens Aktiv des Verbs abern
- 1. Person Singular Indikativ Präsens Aktiv des Verbs abern
aber ist eine flektierte Form von abern. Die gesamte Konjugation findest du auf der Seite Flexion:abern. Alle weiteren Informationen findest du im Haupteintrag abern. Bitte nimm Ergänzungen deshalb auch nur dort vor. |
aber (Dänisch)
aber (Prußisch)
Konjunktion
Aussprache:
- IPA: […]
- Hörbeispiele: —
Bedeutungen:
- [1] adversativ: aber
Herkunft:
- Entlehnung aus dem deutschen aber[1]
Beispiele:
Übersetzungen
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Georg Heinrich Ferdinand Nesselmann: Thesaurus linguae prussicae. Der preussische Vocabelvorrath soweit derselbe bis jetzt ermittelt worden ist, nebst Zugabe einer Sammlung urkundlich beglaubigter Localnamen. Harrwitz & Gossmann, Berlin 1873 (Internet Archive), Seite 1.
- [1] Erich Berneker: Die preussische Sprache. Texte, Grammatik, Etymologisches Wörterbuch. Karl J. Trübner, Strassburg 1896 (Internet Archive), Seite 278.
- [1] Reinhold Trautmann: Die altpreussischen Sprachdenkmäler. Einleitung, Texte, Grammatik, Wörterbuch. Vandenhoek und Ruprecht, Göttingen 1910 (Internet Archive), Seite 295.
Quellen:
- Reinhold Trautmann: Die altpreussischen Sprachdenkmäler. Einleitung, Texte, Grammatik, Wörterbuch. Vandenhoek und Ruprecht, Göttingen 1910 (Internet Archive), Seite 295.
- Erich Berneker: Die preussische Sprache. Texte, Grammatik, Etymologisches Wörterbuch. Karl J. Trübner, Strassburg 1896 (Internet Archive), Seite 9.
- Reinhold Trautmann: Die altpreussischen Sprachdenkmäler. Einleitung, Texte, Grammatik, Wörterbuch. Vandenhoek und Ruprecht, Göttingen 1910 (Internet Archive), Seite 7.
aber (Schwedisch)
Substantiv, n
Neutrum | Singular | Plural | ||
---|---|---|---|---|
unbestimmt | bestimmt | unbestimmt | bestimmt | |
Nominativ | (ett) aber | aber | aber | aber |
Genitiv | abers | abers | abers | abers |
Worttrennung:
- aber, Plural: aber
Aussprache:
- IPA: […]
- Hörbeispiele: —
Bedeutungen:
- [1] Aber, Haken an der Sache, unerwartetes Hindernis, Schwierigkeit, Strich durch die Rechnung
Herkunft:
- aus dem Deutschen[1]
Sinnverwandte Wörter:
- [1] ett streck i räkningen, hinder, svårighet
Beispiele:
- [1] Men det finns ett aber.
- Aber es gibt einen Haken an der Sache.
- [1] Saken har ett litet aber.
- Die Sache hat einen kleinen Haken.
- [1] Det var ett aber att hans fru blev sjuk.[2]
- Dass seine Frau krank wurde, stellte ein unerwartetes Hindernis dar.
- [1] Ett aber var att Gunnar inte kunde tyska.
- Es zerstörte alle Pläne, dass Gunnar kein Deutsch konnte.
- [1] Ett aber i sammanhanget är dock att det är en ny och oprövad teknik.
- Eine Schwierigkeit in diesem Zusammenhang ist jedoch, dass es sich um eine neue und unerprobte Technik handelt.
Charakteristische Wortkombinationen:
Übersetzungen
[1] Aber, Haken an der Sache, unerwartetes Hindernis, Schwierigkeit, Strich durch die Rechnung
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Svenska Akademiens Ordbok „aber“
- [1] Svenska Akademien (Herausgeber): Svenska Akademiens ordlista över svenska språket. (SAOL). 13. Auflage. Norstedts Akademiska Förlag, Stockholm 2006, ISBN 91-7227-419-0, Stichwort »aber«, Seite 1
- [1] Lexin „aber“
Quellen:
- Svenska Akademiens Ordbok „aber“
- Norstedt (Herausgeber): Norstedts svenska ordbok. 1. Auflage. Språkdata och Norstedts Akademiska Förlag, 2003, ISBN 91-7227-407-7 „aber“, Seite 1
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