Schock

Schock (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural 1Plural 2
Nominativ der Schock die Schockedie Schocks
Genitiv des Schocks
des Schockes
der Schockeder Schocks
Dativ dem Schock den Schockenden Schocks
Akkusativ den Schock die Schockedie Schocks

Anmerkung Plural:

Der Plural Schocke gilt als veraltet.[1]

Worttrennung:

Schock, Plural 1: Scho·cke, Plural 2: Schocks

Aussprache:

IPA: [ʃɔk]
Hörbeispiele:  Schock (Info)
Reime: -ɔk

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich: plötzliche, massive, seelische oder nervliche Erschütterung
[2] Medizin: akutes Versagen des Kreislaufsystems
[3] Astronomie, Physik: abrupte, sich fortpflanzende Änderung von Zustandsgrößen
[4] Wirtschaft: eine exogen erzeugte Veränderung von Größen

Herkunft:

im 18. Jahrhundert von französisch choc  fr „Stoß, Schlag“ entlehnt[2]

Synonyme:

[1] Entsetzen, Erschütterung, Schlag, Schreck, Trauma
[2] Kollaps

Unterbegriffe:

[1] Geburtsschock, Gegenschock, Kälteschock, Kulturschock, Nervenschock, Pensionierungsschock, Trennungsschock
[2] Allergieschock, Insulinschock, Unfallschock, Zuckerschock
[3] Elektroschock
[4] Angebotsschock, Budgetschock, Inflationsschock, Nachfrageschock, Ölpreisschock

Beispiele:

[1] Es war ein Schock für sie, zu erfahren, dass ihr Mann ein Zweitleben führte.
[1] „Als der Statthalter Marcus Lollius den Eindringlingen mit einer Legion entgegentritt, wird er vernichtend geschlagen und verliert sogar das Feldzeichen, den Legionsadler - ein Schock für die seit Cäsar wieder siegesgewohnten Römer.“[3]
[1] „Der Schock angesichts der schweren Zerstörungen muss so groß gewesen sein, dass ich alle anderen visuellen Eindrücke nicht wahrnehmen konnte.“[4]
[1] „Es war für Leo ein fürchterlicher Schock gewesen, als er erfuhr, daß Vater schon seit fast zehn Jahren eine Geliebte hat.“[5]
[2] „Eleanora erleidet einen Schock und wird ins Krankenhaus gebracht, aus dem sie einen Monat später mit einem Schuldgefühl wieder herauskommt, das sie nie mehr loslassen wird.“[6]
[2] Bei einem Schock ist es wichtig, die Beine hochzulagern, damit das sich dort befindende Blut wieder dem Kreislauf zugeführt wird.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] einen Schock überwinden; seelischer Schock
[2] allergischer Schock, anaphylaktischer Schock

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien: schockartig, schockfrosten, schockgefroren
Substantive: Schockabsorber, Schockbehandlung, Schockfarbe, Schockfoto, Schockschwerenot, Schockstarre, Schocktherapie, Schockwelle, Schockwirkung, Schockzustand
Verben: schocken, schockgefrieren, schockieren

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1–4] Wikipedia-Artikel „Schock
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schock
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchock
[1, 2] The Free Dictionary „Schock
[1, 2] Duden online „Schock (Erschütterung, Kollaps)

Quellen:

  1. Duden online „Schock (Erschütterung, Kollaps)
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „"Schock2“, Seite 822.
  3. Kristina Marold: Dunkles Sumpfland. In: Norbert F. Pötzl, Johannes Saltzwedel (Herausgeber): Die Germanen. Geschichte und Mythos. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2013, ISBN 978-3-421-04616-1, Seite 81-92, Zitat Seite 91.
  4. Cornelia Schmalz-Jacobsen: Russensommer. Meine Erinnerungen an die Befreiung vom NS-Regime. C. Bertelsmann, München 2016, ISBN 978-3-570-10311-1, Seite 21 f.
  5. Heinrich Böll: Ansichten eines Clowns. Roman. Insel, Leipzig 1990, ISBN 3-7351-0161-5, Seite 56. Erstveröffentlichung 1963.
  6. Noël Balen: Billie Holiday. Die Seele des Blues. Scherz, Bern 2002 (französisches Original 2000), ISBN -, Seite 16.

Substantiv, n

Singular Plural
Nominativ das Schock die Schocke
Genitiv des Schocks
des Schockes
der Schocke
Dativ dem Schock
dem Schocke
den Schocken
Akkusativ das Schock die Schocke

Worttrennung:

Schock, Plural: Scho·cke

Aussprache:

IPA: [ʃɔk]
Hörbeispiele:
Reime: -ɔk

Bedeutungen:

[1] historisch: ein altes Zählmaß, das 60 Stück entsprach
[2] übertragen, umgangssprachlich, veraltend: eine große Zahl

Herkunft:

mittelhochdeutsch schoc(h), scho(c)k, weitere Herkunft unklar, belegt seit dem 13. Jahrhundert[1]

Synonyme:

[1] fünf Dutzend, 60, sechzig

Beispiele:

[1] Sie brachte gestern ein halbes Schock frischer Eier.
[1] „Von dem braunen, fleckigen Papier spricht zu ihm eine Anordnung, die verbietet, einem Dienstboten oder Instmann mehr als zwei Schock Krebse in der Woche zum Essen zu geben.“[2]
[1] „Unser Ladengeschäft ist erst eine Woche alt, und es kommt ein Mann, ein mickriges Männchen mit einem Bocksbart, aus Grodk, das sich als Besitzer eines Postkarten-Verlages ausgibt und ein halbes Schock griesgrämig gedruckter Ansichtskarten auf den Ladentisch hinbreitet.“[3]
[1] „Auch ein Schock Eier, das ohne Schalenreste aus einer Speisekammer verschwunden war, konnte den alten Gandras nicht zu einer so weiten Reise bewegen.“[4]
[1] „Wohl ihrer drei Schock Kugeln hatte er gegossen, Flintsteine zurechtgesplittert, Schießpulver bereitgestellt; taub gegen die Seufzer der Mutter, dachte er an nichts anderes als Kampf, Menschenjagd, Kopfhäute statt armseliger Tierfelle, Rache für den Vater, wie er sie längst erträumt.“[5]
[2] Das ist wie ein Schock Tauben hüten.

Wortbildungen:

schockweise

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Schock
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schock
[*] The Free Dictionary „Schock
[1, 2] Duden online „Schock (Zählmaß, Haufen)

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „"Schock1“, Seite 822.
  2. Hans Fallada: Wolf unter Wölfen. Roman. 2. Auflage. Aufbau Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-7466-2743-4, Seite 625. Erstveröffentlichung 1937.
  3. Erwin Strittmatter: Der Laden. Roman. Aufbau Verlag, Berlin/Weimar 1983, Seite 32 f.
  4. Arno Surminski: Aus dem Nest gefallen. Sämtliche ostpreußischen Geschichten. Ullstein, Berlin 1998, ISBN 3-548-25382-2, Seite 75.
  5. Friedrich von Gagern: Der Marterpfahl. Novelle. Reclam, Stuttgart 1985, ISBN 3-15-006533-X, Seite 33. Zuerst 1925.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: schick
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