Toast

Toast (Deutsch)

Substantiv, m

Singular 1Singular 2 Plural 1Plural 2
Nominativ der Toastder Toast die Toastsdie Toaste
Genitiv des Toastsdes Toastes
des Toasts
der Toastsder Toaste
Dativ dem Toastdem Toast
dem Toaste
den Toastsden Toasten
Akkusativ den Toastden Toast die Toastsdie Toaste

Worttrennung:

Toast, Plural 1: Toasts, Plural 2: Toas·te

Aussprache:

IPA: [tɔʊ̯st], [toːst]
Hörbeispiele:  Toast (Info)
Reime: -oːst

Bedeutungen:

[1] geröstetes Weißbrot
[2] Trinkspruch

Herkunft:

[1] im 18. Jahrhundert von englisch toast  en für geröstetes Brot entlehnt, das vom PPP des lateinischen Verbs torrere (rösten, sengen) stammt, mit welchem auch die deutschen Wörter dörren, Darre, dürr und Dürre verwandt sind.[1][2]
[2] Die Bedeutung Trinkspruch ist in Deutschland seit Ende des 18. Jahrhunderts bekannt und leitet sich vom Toast als geröstetem Brot ab.[3] Wie es dazu kam, ist jedoch nicht eindeutig zu bestimmen:
1. (umstrittene) Version: Geröstetes Brot wurde früher in gefüllte Trinkgläser getaucht, entweder damit der Geschmack des Getränks verbessert würde oder damit Verunreinigungen entfernt würden. Mit der Zeit verzichtete man auf das Eintauchen, jedoch behielt der Trinkspruch seine Bezeichnung.[3]
2. Version: Nach einem alten Brauch wanderte der Becher beim Trinken zu Ehren eines Heiligen von einem zum anderen um den Tisch, wobei insbesondere in England eine Scheibe gerösteten Brotes in das Trinkgefäß gelegt wurde, die der letzte Trinkende nach einer kurzen Tischrede, dem Toast, vertilgen musste. Auf diese Weise wurde die Bezeichnung Toast auf einen Trinkspruch bzw. eine Tischrede übertragen.[3]

Oberbegriffe:

[1] Weißbrot

Unterbegriffe:

[1] Sandwichtoast

Beispiele:

[1] Könnte ich bitte noch einen Toast haben?
[1] „Der Mann trinkt Kaffee und kaut langsam und abwesend auf einem Toast herum.“[4]
[1] „Er ist auf seine Weise auch ein Ästhet, er bringt es fertig, den Toast morgens dreimal, viermal in die Küche zurückzuschicken, bis Anna genau die richtige Bräunungsstufe herausbringt, ein stiller Kampf, der jeden Morgen neu beginnt, denn Anna hält Toast sowieso für ›angelsächsischen Blödsinn‹.“[5]
[2] Bei der Feier zu Hannelores 25-jährigem Dienstjubiläum wurde ein Toast nach dem anderen auf sie ausgebracht.
[2] „Ich hatte mir nicht vorstellen können, daß der Toast irgendwo auf der Welt eine noch zentralere Rolle spielen könnte als in der Kneipe meines altehrwürdigen Corps Suevia, in Moskau allerdings wurde ich eines besseren belehrt.“[6]
[2] „Graf Ilja Andreïtsch stand wieder auf, warf einen Blick auf den neben seinem Teller liegenden Notizzettel und brachte einen Toast auf den Helden des letzten Feldzugs aus, den Fürsten Peter Iwanowitsch Bagration, und wieder traten ihm Tränen in die blauen Augen.“[7]
[2] „Einige der zunächst Sitzenden schlossen sich an, und sehr wahrscheinlich, daß sich ein allgemeiner Toast daraus entwickelt hätte, wenn nicht der alte General ziemlich unvermittelt dazwischengefahren wäre.“[8]
[1] „Dafür gewinnt er den ersten Preis für den besten Toast des Abends.“[9]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] (sich) einen Toast machen; einen Toast essen
[2] einen Toast aussprechen; einen Toast ausbringen

Wortbildungen:

Toastbrot, Toaster, toasten

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Toast
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Toast
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalToast
[2] Christoph Gutknecht: Von Treppenwitz bis Sauregurkenzeit. Die verrücktesten Wörter im Deutschen. Verlag C.H. Beck oHG, München 2008, ISBN 978-3-406-56833-6 (Originalausgabe), Seite 187-191

Quellen:

  1. Christoph Gutknecht: Von Treppenwitz bis Sauregurkenzeit. Die verrücktesten Wörter im Deutschen. Verlag C.H. Beck oHG, München 2008, ISBN 978-3-406-56833-6 (Originalausgabe), Seite 189
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Toast“, Seite 918.
  3. Christoph Gutknecht: Von Treppenwitz bis Sauregurkenzeit. Die verrücktesten Wörter im Deutschen. Verlag C.H. Beck oHG, München 2008, ISBN 978-3-406-56833-6 (Originalausgabe), Seite 188 f.
  4. Björn Kuhligk, Tom Schulz: Rheinfahrt. Ein Fluss. Seine Menschen. Seine Geschichten. Orell Füssli, Zürich 2017, ISBN 978-3-280-05630-1, Seite 243.
  5. Heinrich Böll: Ansichten eines Clowns. Roman. Insel, Leipzig 1990, ISBN 3-7351-0161-5, Seite 160 f.
  6. Asfa-Wossen Asserate: Ein Prinz aus dem Hause David und warum er in Deutschland blieb. 3. Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt 2014, ISBN 978-3-596-17313-6, Seite 240.
  7. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 397. Russische Urfassung 1867.
  8. Theodor Fontane: Cécile. Roman. Nymphenburger, München 1969, Seite 134. Entstanden 1884/5.
  9. Rolf W. Brednich: www.worldwidewitz.com. Humor im Cyberspace. Herder, Freiburg/Basel/Wien 2005, ISBN 3-451-05547-3, Seite 91.
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