Brot

Brot (Deutsch)

Substantiv, n

Singular Plural
Nominativ das Brot die Brote
Genitiv des Brots
des Brotes
der Brote
Dativ dem Brot
dem Brote
den Broten
Akkusativ das Brot die Brote

Nicht mehr gültige Schreibweisen:

Brod (vor 1901)[1][2]

Worttrennung:

Brot, Plural: Bro·te

Aussprache:

IPA: [bʁoːt]
Hörbeispiele:  Brot (Info),  Brot (Info),  Brot (Österreich) (Info)
Reime: -oːt

Bedeutungen:

[1] kein Plural: aus hauptsächlich Mehl, Wasser und Salz gebackenes Nahrungsmittel
[2] einzelner Brotlaib
[3] abgeschnittene Scheibe eines Brotlaibes
[4] übertragen, kein Plural: Lebensunterhalt, Lohn, Ertrag
[5] metaphorisch, kein Plural: allgemein als pars pro toto: Nahrung, ein Essen, eine Speise, Kost

Herkunft:

althochdeutsch brōt  goh, mittelhochdeutsch brōt  gmh, altsächsisch brōd  osx, altenglisch brēad  ang, altfranzösisch brād  fro, altnordisch brauð  non; aus germanisch *brauda-  gem. Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.[3]

Synonyme:

[2] Laib
[3] Schnitte, Stulle, Bemme, Knifte; Kanten, Ränftel, Runksen, Knust oder Krumka (für das Reststück)

Gegenwörter:

[2] die süße Variante: Keks, Kuchen

Oberbegriffe:

[1] Backware, Gebäck
[3] Stück
[4] Entgelt, Entlohnung, Einkommen, Verdienst

Unterbegriffe:

[1] Bauernbrot, Diabetikerbrot, Dinkelbrot, Dosenbrot, Einkornbrot (→ Bio-Einkornbrot), Feinbrot, Fettbrot, Fladenbrot, Franzbrot, Fruchtbrot, Früchtebrot, Frühbrot, Gemüsebrot, Graubrot, Grobbrot, Hefebrot, Jakobsbrot, Jausenbrot (österr.), Johannisbrot, Kartoffelbrot, Kastenweißbrot, Knäckebrot, Knoblauchbrot, Kommissbrot, Korn-an-Korn-Brot, Körnerbrot, Krustenbrot, Körndlbrot (österr.), Kuchenbrot, Kümmelbrot, Kürbiskernbrot, Landbrot, Maisbrot, Malzbrot, Marzipanbrot, Mehrkornbrot, Milchbrot, Mischbrot, Nussbrot, Osterbrot, Passahbrot, Roggenbrot, Rosinenbrot, Ruchbrot (schweiz.), Rundbrot, Saatenbrot, Schaubrot, Schnittbrot, Schrotbrot, Schüttelbrot, Schwarzbrot, Semmelbrot, Sesambrot, Sojabrot, Sonnenblumenbrot (Sonnenblumenkernbrot), Spezialbrot, Stangenbrot, Steinofenbrot, Toastbrot, Toskanabrot, Türkenbrot, Vollkornbrot, Weißbrot (Weizenbrot), Weltmeisterbrot, Zuckerbrot, Zwergerlbrot (österr.), Zwiebelbrot
[1] Baguette, Brioche, Ciabatta, Einback, Filinchen, Kastenweizen, Klöben, Matze, Matzen, Pumpernickel, Zwieback
[1, 3] Pausenbrot, Schmalzbrot, Vesperbrot
[2] Ahau, Chäppi, Gupf, Kanten, Kipf, Knäppchen, Knäusel, Knust, Krüstchen, Mürgu, Ranft, Riebele, Scheibe, Schnitte, Stück, Scherz, Scherzl
[3] Aufstrichbrot, Butterbrot, Frühstücksbrot, Honigbrot, Käsebrot, Margarinebrot, Marmeladenbrot, Pausenbrot, Salamibrot, Schinkenbrot, Schulbrot, Wurstbrot
[4] Gnadenbrot, Zubrot
[5] Abendbrot, Mittagsbrot,Vesperbrot

Beispiele:

[1] Er sitzt nur bei Wasser und Brot.
[1] Heute habe ich ein ungesäuertes Brot gebacken.
[1] „Immer muß darum unser Brot mit zermahlener Birkenrinde gestreckt werden, und immer behält es – mit der Brennerei-Hefe gebacken – seine fatale Neigung bei, umgehend zu verschimmeln.“[4]
[1] „Das Brot war schlecht und das Schweinefleisch nicht viel besser.“[5]
[1] „Die Husaren und Kosaken hatten sich um die Gefangenen geschart und boten ihnen geschäftig Kleidungsstücke oder Stiefel oder Brot an.“[6]
[1] „Manchmal hatte sie mir Brot mitgebracht von einem Vetter, der in einer Brotfabrik arbeitete; Veronika hatte darauf bestanden, mich zu füttern, und jedesmal, wenn sie mir ein Stück Brot gab, hatte ich diese Hände nah vor meinen Augen gehabt.“[7]
[2] Zunächst brechen wir das Brot, danken und sprechen das Vaterunser.
[2] „In einer Bäckerei hatte er sich ein Brot erbettelt und sorgfältig eingeteilt, auf Obstwiesen stahl er Äpfel und Birnen, und er übernachtete im Freien.“[8]
[3] Möchtest Du ein oder zwei Brote essen?
[4] Er verdient sich sein Brot in der Fabrik.
[4] „Auch wenn er den Beruf des Wundarztes gelernt hatte, wollte er doch sein Brot künftig als Botaniker verdienen.“[9]
[5] Sie denken nur an Brot und Spiele.
[5] Unser täglich Brot gib uns heute. (Vaterunser)

Redewendungen:

aussehen als hätten einem die Hühner das Brot weggefressen, ein Gesicht machen, als hätten einem die Hühner das Brot weggefressen
bei Wasser und Brot sitzen
Brot und Arbeit
Brot und Spiele
Brot statt Böller
das Brot gemeinsam brechen
iss was, Brot wird knapp
dass kein Hund mehr ein Stück Brot von jemandem nimmt
der Mensch lebt nicht vom Brot allein
die Kunst geht nach Brot
dumm wie Brot
wie geschnitten Brot
etwas nötig haben wie das liebe Brot
ein Stück Brot und eine Suppe
flüssiges Brot
für ein Stück Brot
guck weg, gibt kein Brot
im Schweiße Deines Angesichts sollst Du Dein Brot essen (heute meist ironisch, siehe auch Gen. 3,19)
in Lohn und Brot stehen
jemandem etwas (immer wieder) aufs Brot schmieren
jemandem fiel die Butter vom Brot; jemandem ist die Butter vom Brot gefallen
jemandem keinen Bissen Brot gönnen/jemandem nicht den Bissen Brot gönnen
jemandem nicht die Butter auf dem Brot gönnen
jemandem Steine statt Brot geben
jemanden in Lohn und Brot nehmen
jemanden um Lohn und Brot bringen
kein Hund nimmt von jemandem ein Stück Brot mehr
nicht das Salz zum Brot haben
sein Brot verkrümeln
trocken Brot macht Wangen rot
um Brot betteln
sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen
Steine statt Brot geben
unser tägliches Brot
wie das tägliche Brot, wie das täglich Brot

Sprichwörter:

Salz und Brot macht Wangen rot
wer nie sein Brot im Bette aß, weiß nicht, wie Krümel piken
wes Brot ich ess, des Lied ich sing

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Adjektiv: ein frisch gebackenes, grobes, (gut) durchgebackenes, helles, langes, rundes, schwarzes, trockenes, vergammeltes, verschimmeltes Brot
[1] mit Adjektiv: belegtes Brot ( Audio (Info))
[1] mit Substantiv: ein Brot aus Dinkelmehl, Roggenmehl, Weizenmehl
[1] mit Verb: (einen Laib) Brot aufschneiden, (beim Bäcker) kaufen, einkaufen; Brot backen, einschießen
[1] das Brot ist vom Bäcker, ganz frisch, noch warm, von gestern; das Brot kommt gerade aus dem Ofen; das Brot in den Ofen schieben, schießen; Brot im Backautomaten, im Ofen backen; bei trocken Brot leben
[1] Brot und Wein, Wasser und Brot
[3] eine Scheibe Brot essen; sich eine Scheibe Brot (mit Schinken, Käse) belegen, schmieren; belegte Brote; trockenes Brot essen; ein Brot mit Ei, Honig, Käse, Marmelade, Mett, Leberwurst, Schinken, Wurst; Brot in die Suppe brocken, stippen; sich ein paar Brote schneiden, schmieren; etwas aufs Brot legen, schmieren, streichen; den Knust vom Brot essen; jemandem ein Brot mitgeben; geschmierte Brote zur Arbeit, zur Schule mitnehmen
[4] sein Brot verdienen
[4] Brot und Spiele

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien:
[1, 4] brotlos
Substantive:
[1] Brotaufschnitt, Brotaufstrich, Brotbackautomat, Brotbackmischung, Brotbeutel, Brotbitte, Brotbuch, Brotbüchse, Brotfabrik, Brotfrucht, Brotgetreide, Brotherstellung, Brotkammer, Brotkanten, Brotkasten, Brotkorb, Brotkrümel, Brotkrume, Brotkruste, Brotladen, Brotlaib, Brotmarke, Brotmaschine, Brotmesser, Brotpreis, Brotrezept, Brotrinde, Brotschneidemaschine, Brotstück, Brotsuppe, Brottasche, Brotteig, Brottheke, Brotzeit, Russischbrot
[2] Brotanschnitt, Brotkanten, Brotkrümel, Brotkruste, Brotscheibe, Brotschnitte
[3] Brotbelag, Broteinheit, Brotscheibe, Brotschnitte, Brotstulle, Brottoaster
[4] Brotarbeit, Brotberuf, Broterwerb, Brotgeber, Brotherr, Brotneid, Brotstudium, Brotverdiener, Gnadenbrot
[4] Zuckerbrot

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Brot
[1, 4, 5] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Brot
[1–5] Goethe-Wörterbuch „Brot
[1–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Brot
[1–4] Duden online „Brot
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBrot
[1–3, 5] The Free Dictionary „Brot

Quellen:

  1. Theodor Heinsius: Vollständiges Wörterbuch der deutschen Sprache mit Bezeichnung der Aussprache und Betonung für die Geschäfts- und Lesewelt. Wien, 1828. Band 1, Seite 415 f.
  2. Regeln fuer die deutsche Rechtschreibung nebst Woerterverzeichnis. Herausgegeben im Auftrage des Königlich Preußischen Ministeriums der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten. Berlin, Weidmannsche Buchhandlung, 1908. Seite 7 und 26.
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 152.
  4. Christian Graf von Krockow: Die Stunde der Frauen. Bericht Pommern 1944 bis 1947. Nach einer Erzählung von Libussa Fritz-Krockow. 11. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/München 2000, ISBN 3-421-06396-6, Seite 164. Erstauflage 1988.
  5. James Fenimore Cooper: Ned oder Ein Leben vor dem Mast. 3. Auflage. mareverlag, Hamburg 2017 (übersetzt von Alexander Pechmann), ISBN 978-3-86648-190-9, Seite 130 f. Englisches Original 1843.
  6. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1971 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 1383. Russische Urfassung 1867.
  7. Heinrich Böll: Das Brot der frühen Jahre. Erzählung. Ullstein, Frankfurt/Main 1963, Seite 32.
  8. Mechtild Borrmann: Grenzgänger. Die Geschichte einer verlorenen deutschen Kindheit. Roman. Droemer, München 2019, ISBN 978-3-426-30608-6, Seite 160.
  9. Martin Krieger: Ein Leben für die Botanik. In: DAMALS. Das Magazin für Geschichte. Nummer 8, 2018, ISSN 0011-5908, Seite 61.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Boot, Bot, brat, Brit, Brod, Brom, Brut, gelbrot, rot
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