ausbringen
ausbringen (Deutsch)
Verb
Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | bringe aus | ||
du | bringst aus | |||
er, sie, es | bringt aus | |||
Präteritum | ich | brachte aus | ||
Konjunktiv II | ich | brächte aus | ||
Imperativ | Singular | bring aus! | ||
Plural | bringt aus! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
ausgebracht | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:ausbringen |
Worttrennung:
- aus·brin·gen, Präteritum: brach·te aus, Partizip II: aus·ge·bracht
Aussprache:
- IPA: [ˈaʊ̯sˌbʁɪŋən]
- Hörbeispiele: ausbringen (Info)
- Reime: -aʊ̯sbʁɪŋən
Bedeutungen:
- [1] Landwirtschaft: nach draußen schaffen (bringen), verteilen/ausstreuen
- [2] in bestimmten Kombinationen, zum Beispiel mit Toast oder Hoch: aussprechen, zelebrieren
- [3] Bergbau: (aus Gestein) gewinnen
- [4] Seemannssprache: zu Wasser lassen von zum Beispiel Beibooten oder Fischfangnetzen
- [5] veraltet: öffentlich machen
- [6] umgangssprachlich, über Kleidung, Schuhe: ausziehen, ablegen
- [7] fachsprachlich, Druck: die Textlänge, gerechnet in Zeilen, verlängern, indem anders gesetzt wird und so Raum geschaffen wird
- [8] amtssprachlich: öffentlich darstellen, bekanntmachen
- [9] Rechtswesen: veranlassen, dass etwas geschieht
Herkunft:
Sinnverwandte Wörter:
- [1] aussäen, ausstreuen, rausbringen, verteilen
- [2] aussprechen, proklamieren, sagen, zelebrieren
- [3] ausschmelzen, fördern, gewinnen
- [4] aussetzen, auswerfen
- [5] ausplaudern, petzen, preisgeben, verraten
- [6] ablegen, auskriegen, ausziehen
- [7] verlängern
- [8] ausschreiben, ausweisen, veröffentlichen
- [9] bewirken, initiieren, verabschieden, veranlassen
Gegenwörter:
- [1] reinbringen, reinholen
Beispiele:
- [1] Ohne die Pferde wird es schwierig werden, denn wir können dann im Frühjahr keine Saat ausbringen.
- [2] „Abschließend möchten wir zwei Hochrufe auf Europa ausbringen: einen für das schnelle Handeln von Louis Michel und einen für den Mut von Romano Prodi.“[1]
- [2] „Schenken Sie noch mehr ein; wir wollen knieend noch ein Glas auf das Wohl der „bonne cause“ leeren, – ja, ich will verdammt sein, knieend müssen wir dieses Wohl ausbringen.“ (1853)[2]
- [3] „Die Hitze darf nicht bis zum Verschlacken steigen, sonst werden die Erze schwieriger auszubringen.“[3]
- [4] Als er den Motor weit draußen abstellt hatte und das Netz ausbrachte, sah und hörte er keine weiteren Boote in der Nähe.
- [5] Wenn Du nichts ausbringst, dann sorge ich dafür, dass du hier freikommst. Aber Du darfst nichts sagen!
- [6] Ich kann die Handschuhe nicht ausbringen, sie sind viel zu eng.
- [7] „Durch Ein- und Ausbringen sind enge und sehr weite Wortzwischenräume in den Zeilen entstanden, die unschön wirken.“[4]
- [8] Das Bundesministerium der Finanzen wird ermächtigt, Planstellen auszubringen, wenn ein nachgewiesener Bedarf besteht.
- [9] „Kein Freifrone (auch nicht der des Lüdenscheider Gerichts!) durfte also in der Stadt Lüdenscheid Ladungen vor ein Frei- und Vemegericht ausbringen.“[5]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] Mist/Dünger/Saat/Gülle/Jauche auf die Felder ausbringen
- [2] einen Hochruf ausbringen, ein Hoch/Lebehoch auf jemanden ausbringen, einen Toast ausbringen, einen Trinkspruch ausbringen; geboben: jemandes Gesundheit ausbringen, das Wohl ausbringen
- [9] eine Pfändung, Ladung ausbringen
Wortbildungen:
- Ausbringung
Übersetzungen
[1] Landwirtschaft: nach draußen schaffen (bringen), verteilen/ausstreuen
[2]
[3] Bergbau: (aus Gestein) gewinnen
[4] Seemannssprache: zu Wasser lassen von zum Beispiel Beibooten oder Fischfangnetzen
[5] veraltet: öffentlich machen
[6] umgangssprachlich, über Kleidung, Schuhe: ausziehen, ablegen
[7]
[8] amtssprachlich: öffentlich darstellen, bekanntmachen
[9] Rechtswesen: veranlassen, dass etwas geschieht
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1–5] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „ausbringen“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „ausbringen“
- [1, 2] The Free Dictionary „ausbringen“
- [1, 2, 4, 6–9] Duden online „ausbringen“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „ausbringen“
- [1, 2, 7, 9] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „ausbringen“
- [2, 3] Goethe-Wörterbuch „ausbringen“
Quellen:
- Reverso.net. Abgerufen am 9. April 2020.
- Henry Esmond eine Erzählung aus den Zeiten der Königin Anna, Bände 1-13. Abgerufen am 9. April 2020.
- Encyclopädisches Wörterbuch der Technologie, der technischen Chemie, Physik. Abgerufen am 9. April 2020.
- Papier und Druck, Band 12. Abgerufen am 9. April 2020.
- Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark, Bände 60-61, 1963. Abgerufen am 9. April 2020.
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