niesen
niesen (Deutsch)
Verb
Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | niese | ||
du | niest | |||
er, sie, es | niest | |||
Präteritum | ich | nieste | ||
Konjunktiv II | ich | nieste | ||
Imperativ | Singular | niese! nies! | ||
Plural | niest! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
geniest | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:niesen |
Anmerkung zur Flexion:
- Niesen wird in der Standardsprache gewöhnlich schwach konjugiert: ich nieste, ich habe geniest. Daneben existiert auch eine landschaftlich verbreitete, starke Flexion mit dem Partizip genossen, die häufig auch scherzhaft benutzt wird.
Worttrennung:
- nie·sen, Präteritum: nies·te, Partizip II: ge·niest
Aussprache:
- IPA: [ˈniːzn̩],[1][2] in Österreich umgangssprachlich auch: [ˈniːsn̩][3]
- Hörbeispiele: niesen (Info), niesen (Info)
- Reime: -iːzn̩
Bedeutungen:
- [1] intransitiv: ruckartig und meistens laut Luft durch Nase und/oder Mund ausstoßen (als Reflex auf einen Reiz der Nasenschleimhaut), ohne darüber Kontrolle zu haben
Herkunft:
- bezeugt im Mittelhochdeutschen niesen oder niusen, welche auf das Althochdeutsche (f)niosan zurückgehen. Noch im Mittelhochdeutschen wurde das Verb stark flektiert. (Gruppe IIb, mit grammatischem Wechsel: niesen, nôs, nurn, genorn - Präteritum Plural und Partizip unsicher? (siehe BMZ)) Zugrunde liegt Germanisches *hneus-a mit gleicher Bedeutung, von dem sich auch das Altnordische hnjósa ableitet. Daneben deuten altnordisch fnýsa, althochdeutsch fnehan und altenglisch fnēsan auf eine weitere germanische Wurzel *fneh- oder *fneus-. Das Wort niesen gehört zu einer Vielzahl von (lautmalenden) Wörtern, die semantischen Bezug zur Nase besitzen und lautlich zusammengehören, ohne sich auf eine einheitliche Grundform zurückführen zu lassen. (Vergleiche ebenso Schnupfen, schnauben, schniefen, schneuzen, Schnodder, Pfnüsel) [Quellen fehlen]
Gegenwörter:
- [1] husten
Beispiele:
- [1] Entschuldigung, ich muss schon den ganzen Tag niesen! Ich habe mir wohl eine Erkältung zugezogen.
- [1] Wenn jemand niest, dann wünscht man ihm „Gesundheit“!
- [1] So habe ich's gerne, kaum wird's warm, tränen die Augen, läuft die Nase und geniest wird, was das Zeug hält. […] Aber ob das schon der erste 'Heuschnupfen' ist?[4]
- [1] Eine meiner Ratten hat ein gesundheitliches Problem: sie niest häufiger und hat dann an der Nase ein bißchen rötlich-wässrigen Ausfluß.[5]
- [1] Mit seligen Nüstern athme ich wieder Berges-Freiheit! Erlöst ist endlich meine Nase vom Geruch alles Menschenwesens! Von scharfen Lüften gekitzelt, wie von schäumenden Weinen, niest meine Seele, - niest und jubelt sich zu: Gesundheit![6]
Redewendungen:
- auf etwas niesen
- jemandem etwas niesen (siehe auch jemandem etwas husten)
- die Flöhe niesen hören
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] niesen müssen
Wortbildungen:
- [1] Niesanfall, Niesgeräusch, Niespulver, Niesreflex, Niesreiz, Nieswurz; Nieser; anniesen, beniesen, zuniesen
Übersetzungen
[1] ruckartig und meistens laut Luft durch Nase und/oder Mund ausstoßen
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „niesen“
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „niesen“
- [1] Wikipedia-Artikel „Niesen“
- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „niesen“ (mit Redewendungen)
Quellen:
- Stefan Kleiner, Ralf Knöbl und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage. Band 6, Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-04067-4, DNB 1070833770
- Eva-Maria Krech, Eberhard Stock, Ursula Hirschfeld, Lutz Christian Anders et al.: Deutsches Aussprachewörterbuch. Mit Beiträgen von Walter Haas, Ingrid Hove, Peter Wiesinger. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2010, ISBN 978-3-11-018203-3, DNB 1007248009 (broschierte Ausgabe)
- ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Vollständige Ausgabe mit dem amtlichen Regelwerk. 43. Auflage. ÖBV, Wien 2016, ISBN 978-3-209-08514-6 (Bearbeitung: Magdalena Eybl et al.; Red.: Christiane M. Pabst, Herbert Fussy, Ulrike Steiner), Seite 499
- Internetbeleg
- Internetbeleg
- Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra)
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