Datenkrake

Datenkrake (Deutsch)

Substantiv, f, m

Singular 1Singular 2 Plural
Nominativ die Datenkrakeder Datenkrake die Datenkraken
Genitiv der Datenkrakedes Datenkraken der Datenkraken
Dativ der Datenkrakedem Datenkraken den Datenkraken
Akkusativ die Datenkrakeden Datenkraken die Datenkraken

Worttrennung:

Da·ten·kra·ke, Plural: Da·ten·kra·ken

Aussprache:

IPA: [ˈdaːtn̩ˌkʁaːkə]
Hörbeispiele:  Datenkrake (Info)

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich, pejorativ: Organisation (beispielsweise ein Unternehmen, das Dienste im Internet anbietet; Geheimdienst), die systematisch in großem Umfang die persönlichen Daten von Personen sammelt und auswertet; auch: die Software, die zur Nutzung eines Dienstes angeboten wird

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus den Substantiven Daten und Krake
Datenkrake ist ein Neologismus der 2000er Jahre

Synonyme:

[1] Datensammler

Beispiele:

[1] Die NSA, Google und Facebook gelten als die schlimmsten Datenkraken im Netz, abgesehen vielleicht vom chinesischen Staat, der könnte noch schlimmer sein.
[1] „Das massive Datensammelprogramm des amerikanischen Geheimdienstes NSA, die Ausbaupläne des deutschen BND, die Datenkraken Google, Facebook und Co. – Privatsphäre im Internet scheint es nicht wirklich zu geben.“[1]
[1] „Google und Facebook - für Journalisten sind die Internetriesen oft einfach nur "Datenkraken".[2]
[1] „Vor allem Facebook steht aber verschärft in der Kritik, Google gilt als Datenkrake.[3]
[1] „Experten sind überzeugt, in Zukunft wird es kaum noch ein Gerät ohne Anschluss an Datenkraken geben.“[4]
[1] „Das Internet feiert Geburtstag. Die größte Revolution der Menschheit, findet Thomas Spahn, trotz digitaler Datenkraken und asozialer Medien.“[5]
[1] „Diejenigen, die sich sorgen, Datenkraken würden die kulturelle Vielfalt bedrohen, können beruhigt sein, so viel anders ist der Buchmarkt meines Erachtens nicht geworden.“[6]
[1] „[…] Schadenfreude [ist] darüber, dass der EuGH der Datenkrake, die letztlich vom Verkauf von Werbung lebt, auf die Tentakel geklopft hat, nicht angebracht.“[7]
[1] „Wir sollten uns, was sie [Anmerkung: Google & Co.] uns anbieten, aber sehr genau anschauen, das Nützliche nutzen, aber dabei auch lernen, den Verführungen dieser Datenkraken standzuhalten.“[8]
[1] „Über die Datenkrake Amazon habe ich bereits berichtet - nämlich dass der Konzern ein immer genaueres Profil von mir erhält.“[9]
[1] [Schlagzeile:] Die Datenkrake GCHQ und ihre Helfer[10]
[1] „[…] während die einen WhatsApp aus Angst vor Zuckerbergs Datenkrake verlassen, können manche Eltern ihre Babyfotos und Videos gar nicht oft genug teilen.“[11]
[1] [Die Schweizer Smartphone-App Threema:] „Die Angst vor Datenkraken hat die Zahl der Nutzer auf drei Millionen ansteigen lassen.“[12]
[1] „Der pfiffige Messenger Delta Chat bietet eine interessante Alternative zu Datenkraken wie Whatsapp.“[13]
[1] „Als smarte Datenkraken sammeln Webbrowser zahlreiche Daten, die viel über den Benutzer verraten. Wer Privatsphäre schätzt, sollte daher ab und an im Browser aufräumen.“[14]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Verb: die Datenkraken regulieren
[1] mit Substantiv – die Datenkrake + [Firmenname]/[Geheimdienstname]: die Datenkrake Amazon / Facebook / GCHQ / Google / NSA / Whatsapp
[1] in Kombination: Angst vor der Datenkrake …, die Zerschlagung von Datenkraken fordern, Regeln für Datenkraken erlassen/vorgeben

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Datenkrake
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Datenkrake
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalDatenkrake
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Datenkrake
[1] Duden online „Datenkrake

Quellen:

  1. Nils Naumann: Wie viel Internetüberwachung braucht Deutschland?. In: Deutsche Welle. 17. Juni 2013 (URL, abgerufen am 28. Januar 2020).
  2. Daniel Bouhs: MedienMagazin 12.4.2015 – Der gläserne Leser: Wie Verlage ihre Nutzer tracken. In: Bayerischer Rundfunk. 12. April 2015 (URL, abgerufen am 28. Januar 2020).
  3. Daniel Bouhs: Gegengewicht zu US-Plattformen – Kommt die Supermediathek?. In: Bayerischer Rundfunk. 25. Mai 2018 (URL, abgerufen am 28. Januar 2020).
  4. Manuel Özcerkes: IFA 2018: Alles vernetzt. In: Deutsche Welle. (Video, Dauer 02:50 mm:ss, URL, abgerufen am 28. Januar 2020).
  5. Wirtschaft_plus: provokant. Persönlich. In: Deutsche Welle. 30. Oktober 2019 (Video, Dauer 02:14 mm:ss, URL, abgerufen am 28. Januar 2020).
  6. Jefferson Chase: Gutenberg im Cyberstorm – Digitale Revolution auf dem Buchmarkt. In: Deutsche Welle. 18. Dezember 2014 (URL, abgerufen am 28. Januar 2020).
  7. Michael Münz: Kommentar: Keine "Pille danach" für das Internet. In: Deutsche Welle. 13. Mai 2014 (URL, abgerufen am 28. Januar 2020).
  8. Wolf Reiser: Das Mega-Abenteuer KI. Heise Medien GmbH & Co. KG, Hannover, Deutschland, 10. August 2019, abgerufen am 9. Januar 2020 (Deutsch).
  9. Uwe Leiterer: Amazon Echo: Wann hört Alexa zu?. In: Norddeutscher Rundfunk. 15. Januar 2018 (URL, abgerufen am 28. Januar 2020).
  10. Michael Hartlep: Die Datenkrake GCHQ und ihre Helfer. In: Deutsche Welle. 30. August 2013 (URL, abgerufen am 28. Januar 2020).
  11. Ilka Petersen: Ilka@home (3): Bitte lächeln!. In: Norddeutscher Rundfunk. 2. März 2014 (URL, abgerufen am 28. Januar 2020).
  12. Michaël Jarjour: Schweizer App «Threema» will Amerika erobern. In: Schweizer Radio und Fernsehen. 15. September 2014 (URL, abgerufen am 28. Januar 2020).
  13. Link-Archiv LinuxUser. linux-user.de, Computec Media GmbH, Fürth, Deutschland, abgerufen am 9. Januar 2020 (Deutsch).
  14. Link-Archiv LinuxUser. linux-user.de, Computec Media GmbH, Fürth, Deutschland, abgerufen am 9. Januar 2020 (Deutsch).
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