Puppe

Puppe (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Puppe die Puppen
Genitiv der Puppe der Puppen
Dativ der Puppe den Puppen
Akkusativ die Puppe die Puppen

Anmerkung:

[2] Diese umgangssprachliche Verwendung kann unter Umständen als abfällig aufgefasst werden.

Worttrennung:

Pup·pe, Plural: Pup·pen

Aussprache:

IPA: [ˈpʊpə]
Hörbeispiele:  Puppe (Info),  Puppe (Info)
Reime: -ʊpə

Bedeutungen:

[1]
[a] eine (verkleinerte) Rekonstruktion eines Menschen, eines Kleinkindes (welches zumeist als Spielzeug verwendet wird)
[b] speziell angefertigte Puppe[1a], die zum Theaterspielen verwendet wird
[2] umgangssprachlich: eine gutaussehende weibliche Person
[3] Biologie: Entwicklungsstadium eines Insekts zwischen Larve und Vollinsekt
[4] Landwirtschaft, regional: zu Haufen zusammengestellte Stroh- oder Getreidegarben

Herkunft:

[1–3] seit dem 15. Jahrhundert bezeugt; nachweisbar in den frühneuhochdeutschen Formen puppe, boppe sowie in den mittelniederländischen Formen puppe, poppe, pop; Entlehnung aus dem Lateinischen puppa  la, eine Variante von lateinisch pūpa  lakleines Mädchen, Puppe, Larve“; entlehnt wurde zunächst die Bedeutung „Spielzeug“, später dann auch „Larve“; diese Bedeutung beruht auf einer ungenauen Übersetzung von griechisch nýmphēBraut“ (wegen der weißen Umhüllung)[1]
[2] Jugendsprache der 1970er Jahre[2]

Synonyme:

[4] Garbe, Mandel, norddeutsch: Hocke

Sinnverwandte Wörter:

[1b] Marionette, Kasperpuppe
[2] Traumfrau, Schnecke, Schnitte, Zuckertorte
[3] Kokon
[4] Garbe

Verkleinerungsformen:

[1, 2] Püppchen, Püppi

Oberbegriffe:

[1] Spielzeug
[2] Frau
[3] Insekt
[4] Getreide, Stroh

Unterbegriffe:

[1] Anziehpuppe, Aufblaspuppe, Elfenbeinpuppe, Fingerpuppe, Gliederpuppe, Gummipuppe, Handpuppe, Holzpuppe, Kleiderpuppe, Künstlerpuppe, Matroschka, Modepuppe, Porzellanpuppe, Schaufensterpuppe, Schlafpuppe, Schneiderpuppe, Sexpuppe, Sockenpuppe, Spielpuppe, Sprechpuppe, Stabpuppe, Stockpuppe, Stoffpuppe, Strohpuppe, Terrakottapuppe, Wachspuppe
[3] Ameisenpuppe, Schmetterlingspuppe
[4] Weizengarbe, Maisgarbe

Beispiele:

[1] Als ich klein war, habe ich oft mit Puppen gespielt.
[1] „Die Puppe und die Großmutter hatten eines gemeinsam: Sie waren lange nicht mehr rausgekommen.“[3]
[1] „Sie nahm die Puppe aus dem Wagen und bemerkte, dass der Faden sich über den Puppenwagen hinaus im Dunkel verlor.“[4]
[1] „Anse füllte sich beide Hände mit Erde, ließ sie auf die Puppe fallen und deckte sie teilweise zu.“[5]
[2] Na, Puppe, hast du heute schon was vor?
[3] Aus der hässlichen Puppe wird in den nächsten Tagen ein wunderschöner Schmetterling.
[3] „Da an dem Leichnam keine Fliegenmaden oder Puppen gefunden wurden, muss er konserviert worden sein; wie genau, konnte bislang nicht ermittelt werden.“[6]
[4] Wir müssen die Puppen noch vom Feld holen, bevor es regnet.

Redewendungen:

bis in die Puppen
die Puppen tanzen lassen

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Puppen spielen

Wortbildungen:

[1] Puppenbett, Puppenbühne, Puppendoktor, Puppenfilm, Puppengeschirr, Puppengesicht, puppenhaft, Puppenhaus, Puppenkind, Puppenkleid, Puppenklinik, Puppenkopf, Puppenküche, Puppenmacher, Puppenmöbel, Puppenmuseum, Puppenmutter, Puppenservice, Puppenspiel, Puppenstube, Puppentheater, Puppenwagen, puppig
[2] Zuckerpuppe
[3] entpuppen, Puppenruhe, Puppenstadium, sich verpuppen

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 3] Wikipedia-Artikel „Puppe
[1, 3, 4] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Puppe
[1, 3, 4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Puppe
[1–3] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalPuppe

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 730
  2. Von knorke bis gaga – die Entwicklung der Jugendsprache, Spiegel-Online vom 2. Juni 2008
  3. Karin Kalisa: Sungs Laden. Roman. Droemer, München 2017, ISBN 978-3-426-30566-9, Seite 30.
  4. Robert Baur: Blutmai. Roman. Gmeiner, Meßkirch 2018, ISBN 978-3-8392-2290-4, Seite 86.
  5. Marc Steadman: Schwarze Chronik. Ein Südstaaten-Dekameron. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1980 (Originaltitel: MacAfee county, übersetzt von Elisabeth Schnack), ISBN 3-596-22489-6, Seite 288 (englische Originalausgabe 1970).
  6. Andreas Willmy: Botschaften aus dem Jenseits. In: SPIEGEL GESCHICHTE. Nummer 5: Die Kelten, 2017, Seite 58-65, Zitat Seite 58.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Bube, Fluppe, Poppe, Pupe, pupe, Puppet, Suppe
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