Schale

Schale (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Schale die Schalen
Genitiv der Schale der Schalen
Dativ der Schale den Schalen
Akkusativ die Schale die Schalen

Worttrennung:

Scha·le, Plural: Scha·len

Aussprache:

IPA: [ˈʃaːlə]
Hörbeispiele:  Schale (Info)
Reime: -aːlə

Bedeutungen:

[1] Biologie: eine feste Schutzhülle, zum Beispiel bei Früchten, Samen, Vogeleiern, Lebensmitteln
[2] Zoologie: eine Panzerhülle bei bestimmten Tieren
[3] ein Gefäß für verschiedene Zweckbestimmungen in der Form einer (abgeflachten) halbierten Hohlkugel oder anderer Rotationskörper ursprünglich von dieser hergeleitet und an die menschliche Schädelform angelehnt
[4] Jägersprache, meist im Plural: die Klaue(n) des Schalenwildes
[5] Architektur, Bauwesen: ein gekrümmter Flächenträger
[6] Mechanik: eine schützende, äußere Wandung bei technischen Konstruktionen
[7] ein unten ausgehöhlter Schliff bei Schmucksteinen
[8] Tiermedizin: eine Gelenkerkrankung (Entzündung) insbesondere bei Pferden
[9] Atomphysik, Chemie: bei bestimmten Atommodellen die Schichten der Elektronenhülle von Atomen, kurz für: Valenzschale
[10] figurativ: schöne Oberkleidung, feines Outfit; oft in der Wendung: sich in Schale werfen

Herkunft:

mittelhochdeutsch schāl(e), althochdeutsch scala, germanisch *skælō „Trinkschale, Waagschale“, belegt seit dem 9. Jahrhundert, Seite 792.[1]

Synonyme:

[3] Schüssel, Topf, Kumme

Verkleinerungsformen:

[3] Schälchen

Oberbegriffe:

[1] Hülle, Schicht
[3] Gefäß
[7] Cabochon
[10] Oberkleidung, Outfit

Unterbegriffe:

[1] Apfelschale, Apfelsinenschale, Bananenschale, Eierschale, Fruchtschale, Gurkenschale, Kartoffelschale, Nussschale, Obstschale, Orangenschale, Walnussschale, Zitronenschale, übertragen: Gehirnschale, Hirnschale
[2] Austernschale, Muschelschale
[3] Fruchtschale, Grillschale, Holzschale, Hostienschale, Keramikschale, Kompottschale, Kristallschale, Kuchenschale, Metallschale, Obstschale, Petrischale, Porzellanschale, Seifenschale, Teeschale, Trinkschale, Waagschale, übertragen: Sitzschale
[6] Gehäuseschale, Halbschale, Handyschale

Beispiele:

[1] Für Pellkartoffeln kocht man die Kartoffeln mit ihren Schalen.
[1] „Die grünen Schalen der Kastanien rascheln unter meinen Füßen.“[2]
[2] Wenn eine Muschel beim Draufklopfen ihre Schale schließt, lebt sie.
[3] Die Schale im Glasschrank ist aus feinstem Porzellan.
[3] „Er stellt die Schale mit den Süßigkeiten auf den Wohnzimmertisch aus weißem Marmor und lässt sich auf das Ledersofa fallen.“[3]
[4] Das vom Hirsch mit der Schale abgeschnittene Gras nennt man Abtritt.
[5] Das nichtbelüftete Warmdach hat gegenüber dem Kaltdach den Vorzug, aus nur einer Schale zu bestehen.
[6] Das Handy hat eine obere und eine untere Schale, die zumeist aus Kunststoff sind und die zusammen das Gehäuse bilden.
[7]
[8] Wenn eine Knochenneubildung (Exostosis) am Fessel-, Kron- und Hufbein auftritt, spricht man von einer Schale (Ringbein).[4]
[9] Die K-Schale des Heliumatoms ist vollständig besetzt.
[10] Heute hat er sich wieder einmal in Schale geworfen.

Redewendungen:

sich in Schale werfen

Wortbildungen:

Adjektiv: schalenförmig, schalenlos
Substantive: Schäleisen, Schalenbau, Schalenbrunnen, Schalenkreuz, Schalensessel, Schalensitz, Schalentier, Schalenweichtier, Schalenwand, Schalenwild, Schälkur
[6] Schalenhälfte
Verb: schalen, schälen

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 3-5, 7-9] Wikipedia-Artikel „Schale
[1–4, 8] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schale
[1, 2, 10] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schale
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Schale
[1–3] The Free Dictionary „Schale
[1-5, 8, 9] Duden online „Schale
[3, 8] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchale
[4] Walter Frevert: Jagdliches Brauchtum und Jägersprache. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-440-12791-9, „Schalen“, Seite 230.
[4] Carl Zeiß, Fritz Dobschova: Lexikon der Waidmannssprache und weiterer Sachgebiete der Jagd. Hubertusverlag H.H. Hitschmann Ges.m.b.H., Wien 1992, ISBN 3-7039-0011-3, „Schalen“, Seite 162.

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Schale“
  2. Erich Maria Remarque: Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend. Roman. 5. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2003, ISBN 3-462-02725-5, Seite 322. Erstmals 1956 erschienen.
  3. Nava Ebrahimi: Sechzehn Wörter. Roman. btb, München 2019, ISBN 978-3-442-71754-5, Seite 263.
  4. Farbatlas Huf: Anatomie und Klinik, Christopher Pollitt. Abgerufen am 2. Februar 2016.

Deklinierte Form

Nebenformen:

Schals

Worttrennung:

Scha·le

Aussprache:

IPA: [ˈʃaːlə]
Hörbeispiele:  Schale (Info)
Reime: -aːlə

Grammatische Merkmale:

  • seltener: Nominativ Plural des Substantivs Schal
  • seltener: Genitiv Plural des Substantivs Schal
  • seltener: Akkusativ Plural des Substantivs Schal
Schale ist eine flektierte Form von Schal.
Alle weiteren Informationen findest du im Haupteintrag Schal.
Bitte nimm Ergänzungen deshalb auch nur dort vor.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: schaal, Schalk, Schall
Anagramme: Achsel, Lachse, lasche, Lasche
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