Trauerweide
Trauerweide (Deutsch)
Substantiv, f
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Trauerweide | die Trauerweiden |
Genitiv | der Trauerweide | der Trauerweiden |
Dativ | der Trauerweide | den Trauerweiden |
Akkusativ | die Trauerweide | die Trauerweiden |
Worttrennung:
- Trau·er·wei·de, Plural: Trau·er·wei·den
Aussprache:
- IPA: [ˈtʁaʊ̯ɐˌvaɪ̯də]
- Hörbeispiele: Trauerweide (Info)
Bedeutungen:
- [1] Botanik: Weide (mit einer speziellen Wuchsform), deren Äste nach unten hängen (Salix babylonica)
- [2] übertragen umgangssprachlich: Mensch, der oft bekümmert und wehleidig ist
Herkunft:
- strukturell:
- Determinativkompositum aus den Nomen Trauer und Weide
- [2] Die ab 1900 bezeugte umgangssprachliche Bedeutungsübertragung fußt darauf, dass die hängenden Zweige der als Friedhofsbaum bekannten Weide, wie jegliches Herabhängende, sinnbildlich für Mutlosigkeit (man „lässt den Kopf hängen“) stehen.[1]
Synonyme:
- [1] Hängeweide, Tränenweide
- [1] fachsprachlich (Botanik): Babylonische Trauerweide, Chinesische Trauerweide, Echte Trauerweide
Sinnverwandte Wörter:
- [2] Griesgram, Heulsuse, Jammerlappen, Memme, Miesepeter, Miesmacher, Mimose, Rührmichnichtan, Sauertopf, Spaßbremse
Oberbegriffe:
Unterbegriffe:
- [1] Silberweide
Beispiele:
- [1] Auf dem Hügel stand eine Trauerweide.
- [1] „Ich wünschte, die Trauerweide wäre nie richtig angegangen, wäre eingegangen, verkümmert.“[2]
- [1] „Hinter den Fenstern, an denen das Wasser in Strömen herabrann, stand eine Trauerweide mit ausgehöhltem Stamm, deren haarfeine Äste in alle Richtungen gepeitscht wurden.“[3]
- [1] „Ich blickte auf die mit dreckigem Schnee bedeckte deutsche Erde in unserem Garten, zum Rhein, über die Trauerweiden hinweg aufs Siebengebirge, und diese ganze Szenerie kam mir idiotisch vor.“[4]
- [1] „Die Trauerweiden waren umgestürzt; die Wurzeln schienen dadurch die Äste zu sein, und die Zweige lange, schleifende grüne Wurzeln.“[5]
- [2] „Weißt was, du kleine Trauerweide? Wir wollen für heute Schluss machen!“[6]
Redewendungen:
- [1] wie eine Trauerweide
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] hängende Trauerweide
Übersetzungen
[1] Botanik: Weide, deren Äste nach unten hängen (Salix babylonica)
|
[2] übertragen umgangssprachlich: Mensch, der oft bekümmert und wehleidig ist
|
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Trauerweide“
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Trauerweide“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Trauerweide“
- [1] The Free Dictionary „Trauerweide“
- [1] Duden online „Trauerweide“
- [1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Trauerweide“ auf wissen.de
- [1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Trauerweide“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Trauerweide“
- [2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Trauerweide“
- [2] Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »Trauerweide«.
- [1, 2] Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Trauerweide«.
- [1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1, Stichwort »Trauerweide«, Seite 1783.
Quellen:
- Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »Trauerweide«.
- Ulla Hahn: Aufbruch. Roman. 5. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2010, ISBN 978-3-421-04263-7, Seite 193.
- Bandi; mit einem Vorwort von Thomas Reichart und einem Nachwort von Do Hee-Yoon: Die Bühne. [29. Januar 1995]. In: Denunziation. Erzählungen aus Nordkorea. 4. Auflage. Piper Verlag, München 2017 (Originaltitel: 고발, übersetzt von Ki-Hyang Lee aus dem Koreanischen), ISBN 978-3-492-05822-3, Seite 146.
- Heinrich Böll: Ansichten eines Clowns. Roman. Insel, Leipzig 1990, ISBN 3-7351-0161-5, Seite 26. Erstveröffentlichung 1963.
- Erich Maria Remarque: Zeit zu leben und Zeit zu sterben. Roman. 4. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2003, ISBN 3-462-02726-3, Seite 136. Urfassung von 1954.
- Erich Kästner: Das doppelte Lottchen. In: Gesammelte Schriften. Band 7: Romane für Kinder, Teil 2, Atrium Verlag, Zürich 1959, Seite 185 (Zitiert nach Google Books).
This article is issued from Wiktionary. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.