ausgucken
ausgucken (Deutsch)
Verb
Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | gucke aus | ||
du | guckst aus | |||
er, sie, es | guckt aus | |||
Präteritum | ich | guckte aus | ||
Konjunktiv II | ich | guckte aus | ||
Imperativ | Singular | guck aus! gucke aus! | ||
Plural | guckt aus! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
ausgeguckt | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:ausgucken |
Nebenformen:
- norddeutsch: auskucken
Worttrennung:
- aus·gu·cken, Präteritum: guck·te aus, Partizip II: aus·ge·guckt
Aussprache:
- IPA: [ˈaʊ̯sˌɡʊkn̩], [ˈaʊ̯sˌɡʊkŋ̩]
- Hörbeispiele: ausgucken (Info), ausgucken (Info)
- Reime: -aʊ̯sɡʊkn̩
Bedeutungen:
- [1] intransitiv; umgangssprachlich: suchend oder wartend umherblicken
- [2] reflexiv, umgangssprachlich: etwas (heimlich) genau in Augenschein nehmen (und dabei Informationen sammeln)
- [3] transitiv, reflexiv; umgangssprachlich: eine (oder auch mehrere) Alternativen aus einer Vielzahl prüfend, wählend heraussuchen; sich für eine von mehreren Möglichkeiten entscheiden
Herkunft:
- Ableitung eines Partikelverbs zum Verb gucken mit der Partikel/dem Verbzusatz aus
Synonyme:
- [1] Ausguck halten, ausschauen, Ausschau halten
- [1] gehoben: ausblicken
Sinnverwandte Wörter:
- [1, 2] spähen
- [2] ansehen; ausforschen, auskundschaften, ausspähen, ausspionieren
- [2] salopp: ausbaldowern
- [2] landschaftlich, besonders berlinisch: baldowern
- [3] auserkiesen, aussuchen, auswählen
Beispiele:
- [1] „Draußen vor der Haustür aber, ſtatt zu reden, guckte er ſchweratmend nach dem Wetter aus.“[1]
- [1] bildlich: „Daß die Japaner nach einem europäischen Partner ausgucken, macht Sinn.“[2]
- [1] bildlich: „Die EU-Außenminister haben ihrem Kollegen mit auf den Weg gegeben, nach dem Verbleib der jährlichen 60 Millionen Mark Entwicklungshilfe auszugucken.“[3]
- [2] „West-Ganoven, die sich lohnende Objekte in der DDR ausgucken, sind bislang eher die Ausnahme.“[4]
- [2] „Von einem halben Dutzend Routen, die man sich zunächst ausgucken will, könnten nach Auskunft von Abelmann eine oder zwei im Bereich Hannover liegen.“[5]
- [3] „Schließlich guckte Wehner den Alleskönner Horst Ehmke aus.“[6]
- [3] „Daher haben sie einen Termin im Spätsommer ausgeguckt, vor den Wahlterminen in Hessen und Bayern.“[7]
- [3] „Eine Halle im Norden der Stadt mit Betonfußboden hat man ausgeguckt als Zwischenlager für zwei Wochen.“[8]
- [3] „Die Margit hatte er sich ausgeguckt, dabei war doch die Yella die viel interessantere Person.“[9]
Redewendungen:
- [1] umgangssprachlich: sich nach etwas die Augen ausgucken, sich nach jemandem die Augen ausgucken
Charakteristische Wortkombinationen:
Übersetzungen
[1] suchend oder wartend umherblicken
|
[2] etwas (heimlich) genau in Augenschein nehmen
|
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „ausgucken“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „ausgucken“
- [1, 2] The Free Dictionary „ausgucken“
- [1–3] Duden online „ausgucken“
- [1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „ausgucken“ auf wissen.de
- [*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „ausgucken“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „ausgucken“
Quellen:
- Ludwig Ganghofer; illuſtriert von Hugo Eugl: Der Dorfapoſtel. Hochlandsroman. Sechzehnte Auflage. Verlag von Adolf Bonz & Comp., Stuttgart [1900], Seite 125 (Zitiert nach Internet Archive).
- Japaner lassen nicht locker. In: DER SPIEGEL. Nummer 47, 19. November 1990, ISSN 0038-7452, Seite 135 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 22. März 2019).
- Rudolf Wagner: Der Führungskampf ist noch nicht ausgestanden. In: Spiegel Online. 23. Januar 2001, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 22. März 2019).
- Wilfried Krause, Jürgen Blume: Die Spur führt ins Interhotel. In: stern. Nummer 9, 22. Februar 1990, ISSN 0039-1239, Seite 200.
- Eine Piste für die ganz schnellen Radfahrer. In: Hannoversche Allgemeine. 10. September 2008, Seite 15.
- Zweite Garnitur. In: DER SPIEGEL. Nummer 46, 7. November 1977, ISSN 0038-7452, Seite 59 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 22. März 2019).
- Honecker: Warten auf Schmidt. In: DER SPIEGEL. Nummer 50, 5. Dezember 1977, ISSN 0038-7452, Seite 23 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 22. März 2019).
- Otto Jörg Weis: Barrikaden gegen die Brunnenvergifter. In: Frankfurter Rundschau. Nummer 41/7, 17. Februar 1990, ISSN 0940-6980, Seite 3 (D-Ausgabe).
- Katharina Adler: Ida. Roman. 1. Auflage. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2018, ISBN 978-3-498-00093-6, Seite 217.
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen:
- Levenshtein-Abstand von 1: rausgucken
- Levenshtein-Abstand von 3: herausgucken, hinausgucken
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