Ahn
Ahn (Deutsch)
Substantiv, m
Singular 1 | Singular 2 | Plural | |
---|---|---|---|
Nominativ | der Ahn | der Ahn | die Ahnen |
Genitiv | des Ahns des Ahnes | des Ahnen | der Ahnen |
Dativ | dem Ahn dem Ahne | dem Ahnen | den Ahnen |
Akkusativ | den Ahn | den Ahnen | die Ahnen |
Alternative Schreibweisen:
- der Ahne
Worttrennung:
- Ahn, Plural: Ah·nen
Aussprache:
- IPA: [aːn]
- Hörbeispiele: Ahn (Info)
- Reime: -aːn
Bedeutungen:
- [1] gehoben, meist Plural: Vorfahr, Plural: Vorfahren einer Gruppe oder eines Volkes
- [2] süddeutsch, österreichisch: Großvater
Herkunft:
- althochdeutsch im 9. Jahrhundert ano → goh, mittelhochdeutsch an → gmh, ane → gmh oder ene → gmh, mittelniederdeutsch āne „Vorfahr, Großvater, Urgroßvater“ kommt im germanischen Sprachbereich nur im Deutschen vor; ähnliche Worte im außergermanischen Sprachbereich sind altgriechisch ἀννίς (annis☆) → grc „Großmutter“, lateinisch anna → la „Pflegemutter“ und anus → la „alte Frau, Greisin“; daraus läßt sich die indogermanische Form *an erschließen, vermutlich ein Lallwort der Kindersprache für ältere Personen[1][2]
Synonyme:
- [1] Ahne, Ahnherr, Vorfahr, Plural: Vorväter, Väter
- [2] Großvater, österreichisch: Ahnl/Ähnl/Ahndl/Ähndl
Gegenwörter:
Weibliche Wortformen:
Oberbegriffe:
- [1, 2] Familie, Verwandter
Unterbegriffe:
- [1] Eltern, Elternteil, Großeltern, Großvater, Urgroßeltern, Urgroßvater, Ururgroßeltern, Ururgroßvater, Vater
Beispiele:
- [1] „Wirf den Ruhm deines großen Ahnen nicht länger weg und gedenke der Perle im Sprichwort.“[3]
- [1] Der Junge im Stamm wurde angeklagt, seine Ahnen entehrt zu haben, weil er die Grabstätte mit Graffiti entstellt hatte.
- [1] „Romantische Todessehnsucht, in der Gruft der Ahnen theatralisch ausgespielt, und alberner Studentenulk scheinen zwar extreme Gegensätze.“[4]
- [1] „Das Land gehört der Gemeinschaft, es ist heilig, denn man hat es von den Ahnen übernommen.“[5]
- [1] „Von dem weiten Gebiete seiner Ahnen war nur wenig auf ihn gekommen, von ihrer Freiheitsliebe, ihrem Stolze alles.“[6]
- [2] „Als wir des Löwen Enkelkind einst zum geschnitzten Tische führten, / Woran es einen Löwenkopf geschnitten sah, / Erkannte es den Ahn und sprach gerührten Herzens: ›Großpapa!‹ – […]“[7]
- [2] Die Jungen wussten nicht, was zu tun wäre, deshalb baten sie den erfahrenen Ahnen um guten Rat.
Wortbildungen:
- Ahnenbild, Ahnenerbe, Ahnenfest, Ahnenfigur, Ahnenforschung, Ahnengalerie, Ahnengrab, Ahnenkult, Ahnenlinie, Ahnenschwund, Ahnentafel, Ahnentempel, Ahnherr, Urahn, Ururahn
Übersetzungen
[1]
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[2]
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1, 2] Wikipedia-Artikel „Ahn“
- [1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Ahn“
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Ahn“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Ahn“
- [1, 2] ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. 41., aktualisierte Auflage. ÖBV, Wien 2009, ISBN 978-3-209-06875-0 (Bearbeitung: Otto Back et al.; Red.: Herbert Fussy, Ulrike Steiner), Seite 35, Eintrag „Ahn“.
Quellen:
- Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 6. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-32511-9, Seite 19
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 114
- Theodor Fontane → WP: Ein Sommer in London. In: Projekt Gutenberg-DE. Die Middlesex-Wahl (URL).
- Heinz Ohff → WP: Der grüne Fürst. Das abenteuerliche Leben des Hermann Pückler-Muskau. Piper, München 1991, ISBN 3-492-11751-1, Seite 13.
- Cay Rademacher: Die Magie der Kriegerkönige. In: GeoEpoche: Afrika 1415-1960. Nummer Heft 66, 2014, Seite 24-37, Zitat Seite 27.
- Charles Sealsfield: Der Legitime und die Republikaner. Eine Geschichte aus dem letzten amerikanisch-englischen Kriege. Greifenverlag, Rudolstadt 1989, ISBN 3-7352-0163-6, Seite 136. Zuerst 1833; diese Ausgabe beruht auf der von 1847.
- Carl Ludwig Schleich → WP: Besonnte Vergangenheit. In: Projekt Gutenberg-DE. Unersetzliche Verluste: Reinhold Begas und Berta von Arnswaldt (URL).
Ähnliche Wörter (Deutsch):
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