Fotze

Fotze (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Fotze die Fotzen
Genitiv der Fotze der Fotzen
Dativ der Fotze den Fotzen
Akkusativ die Fotze die Fotzen

Alternative Schreibweisen:

Votze

Worttrennung:

Fot·ze, Plural: Fot·zen

Aussprache:

IPA: [ˈfɔt͡sə]
Hörbeispiele:  Fotze (Info)
Reime: -ɔt͡sə

Bedeutungen:

[1] vulgär, norddeutsch: weibliches Geschlechtsorgan (Vulva)
[2] norddeutsch: ein vulgäres Schimpfwort für eine Frau
[3] bayrisch, österreichisch, salopp: Ohrfeige; in der Einzahl mundartlich auch die Fotzen, der Fotzen
[4] bayrisch, österreichisch, derb, Grenzfall des Standards: für Maul beziehungsweise Mund

Herkunft:

spätmittelhochdeutsch fotze, futze, mittelhochdeutsch vut, belegt seit dem 15. Jahrhundert[1][2]; Kluge hält die Etymologie lautgeschichtlich für problematisch.[3]

Synonyme:

[1] die weibliche Scham; umgangssprachlich (meist familiär): Muschi, vulgär: Möse, bairisch: Fud, schweizerisch: Futz; siehe auch: Verzeichnis:Deutsch/Geschlechtsorgane
[2] Schlampe, Hure
[3] Ohrfeige, nord-, mittelwestdeutsch: Backpfeife, nordost-, südostdeutsch: Maulschelle, südostdeutsch, österreichisch: Watsche, Flasche[3], Schelle
[4] Maul, Mund; bayrisch-österreichisch: der Fotz, Bayern, Österreich ohne Vorarlberg: Pappen, Österreich, Süddeutschland: Gosche, Vorarlberg: Schnorre, Schweiz: Latz, schweizerisch, nord-, mitteldeutsch: Klappe, nord-, mitteldeutsch: Fresse, Sabbel, Deutschland ohne südost: Schnauze, Schnute

Oberbegriffe:

[1] Geschlechtsteil, Körperteil
[4] Gesichtsteil, Körperteil

Beispiele:

[1] Frauen haben Fotzen.
[1] „Und staunend stellte er fest, er, der am Nachmittag zuvor noch bei Foxy Whitman gewesen war, daß es keine Fotze gab, die so wollüstig, so verschwenderisch war wie Angelas.“[4]
[1] „Wenn die wüssten, wie früh ich das persische Wort für Fotze gekannt habe, dachte ich, als die schwere gepolsterte Tür hinter mir zufiel und ich allein auf dem Gang stand.“[5]
[2] Die alte Fotze kann mir gestohlen bleiben.
[2] „Wie eine Maschine stampfte er auf dem Mädchen herum, seine Wut berauschte ihn stärker als seine Lust, er war ein Beleidiger, kein Liebhaber, er liebte sowenig wie diese lieblose, elende Fotze, die ihn herausgefordert hatte.“[6]
[3] „Viele Fernfahrer haben gesehen, dass der verschriene Helli eine Fotze (Ohrfeige) bekommen hat. Das ist durch die ganzen Lokale zwischen Salzburg und Holland gegangen.“[7]
[4] „Die Bayern hätten keine Augen, sondern Göckel; sie hätten keine Ohren, sondern Loser; sie hätten keine Nase, sondern einen Schmecker; sie hätten keinen Mund, sondern eine Fotze; sie hätten keine Hände und Füße, sondern Bratzen und Haxen.“ (Ludwig Aurbacher, Ein Volksbüchlein)

Charakteristische Wortkombinationen:

[3] Fotze als Präfix zur Intensivierung diverser Adjektive: fotzengeil, fotzenbehindert, fotzendumm; auch: fotznvoll, fotznzua
[3] eine Fotze geben, kriegen
[4] die Fotze nicht aufbringen; die Fotze halten, aufreißen, zu voll nehmen, verbrennen; auf die Fotze fallen

Wortbildungen:

[1, 2] Fotzenknecht, Fotzenlecker, Hundsfott
[*] befotzt
[3] Bockfotze, fotzen
[4] Fotzenspangler, fotzert, Fotzhobel, Fotzmaul, gefotzert, hinterfotzig, Scherenschleiferfotze

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1–4] Wikipedia-Artikel „Fotze
[1, (2, 3), 4] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Fotze
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Fotze
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalFotze
[1] Ernest Borneman: Sex im Volksmund. Die sexuelle Umgangssprache des deutschen Volkes. Wörterbuch und Thesaurus. Ausgabe 1.–6. Tausend. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1971, ISBN 3-498-00428-X, DNB 456164480, Chiffre 1.66
[3, 4] Jakob Ebner: Duden, Wie sagt man in Österreich? Wörterbuch des österreichischen Deutsch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04984-4, Seite 130, Artikel „Fotzen“
[3, 4] Ludwig Zehetner: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern. 1. Auflage. Heinrich Hugendubel Verlag, München 1997, ISBN 3-88034-983-5, Seite 114 „Fotze[n]“

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9, Stichwort Fotze.
  2. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Fotze“.
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Fotze“, Seite 310 f.
  4. John Updike: Ehepaare. Roman. 21. Auflage. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2002 (übersetzt von Maria Carlsson), ISBN 3-499-11488-7, Seite 208. Englisches Original 1968.
  5. Nava Ebrahimi: Sechzehn Wörter. Roman. btb, München 2019, ISBN 978-3-442-71754-5, Seite 61.
  6. Gerhard Zwerenz: Berührungen. Geschichten vom Eros des 20. Jahrhunderts. Originalausgabe, Knaur, München 1983, ISBN 3-426-02505-1, Seite 17.
  7. "Herrschaften wünschen zahlen": die bunte Welt der Kellnerinnen und Kellner, Roland Girtler. Abgerufen am 8. April 2018.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Fitze, Forz, Furz, Kotze, kotze, Rotze, rotze
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