Hain

Hain (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Hain die Haine
Genitiv des Haines
des Hains
der Haine
Dativ dem Hain
dem Haine
den Hainen
Akkusativ den Hain die Haine

Worttrennung:

Hain, Plural: Hai·ne

Aussprache:

IPA: [haɪ̯n]
Hörbeispiele:  Hain (Info)
Reime: -aɪ̯n

Bedeutungen:

[1] poetisch: kleiner lichter Wald (der häufig wie ein Park besonders gepflegt wird oder der Verehrung einer Gottheit dient)

Herkunft:

Hain geht auf das althochdeutsche und zugleich altsächsische hagan (Dornstrauch) sowie das mittelhochdeutsche hāgen (Hecke, Gehölz, Einfriedung) zurück. Durch diese Formen besteht zwischen Hain und Hag eine enge Verwandtschaft. Im Spätmittelhochdeutschen entwickelt sich die kontrahierte Form hain, welche bis heute als Ortsnamengrundwort -hain insbesondere bei ostmitteldeutschen Orten häufig anzutreffen ist.[1]

Synonyme:

[1] Gehölz, Wäldchen

Oberbegriffe:

[1] Wald

Unterbegriffe:

[1] Bananenhain, Birkenhain, Buchenhain, Dattelhain, Druidenhain, Eichenhain, Eschenhain, Fichtenhain, Olivenhain, Orangenhain, Palmenhain, Pinienhain, Zitronenhain, Zypressenhain
[1] übertragen: Ehrenhain, Opferhain, Rosenhain, Urnenhain

Beispiele:

[1] „Hier sträubt sich kein Pförtner,
Hier schnörkelt kein Gärtner
Kunstmäßig am Hain.
Man braucht nicht des Geldes;
Die Blumen des Feldes
Sind allen gemein.“[2]
[1] „Ein heilig Dunkel füllet den ernsten Hain:
Voll Andacht schweige, wer sich dem Haine naht,
Dem unbetretbarn, stillverehrten,
Dass nicht die Jungfraun des Haines zürnen!“[3]
[1] „Wer du, o Jüngling! auch seist, noch Fremdling im Hain Afroditens,
Weich ist dein jugendlich Herz, offen jeder Begier.
Wer du auch seist, o flieh! hier ladet alles zur Wollust,
Amor, im Tempel versteckt, füllt mit Verlangen den Hain.[4]
[1] „Es ist die Quelle Egeria im heiligen Hain der Diana.“[5]
[1] „Auf dunklem Irrweg in finstern Hainen
Wanderten wir am trüben Quell,
Da sahen wir plötzlich ein Licht erscheinen —
Es dämmerte — es wurde hell!“[6]
[1] „Horch, der Hain erschallt von Liedern,
Und die Quelle rieselt klar!
Raum ist in der kleinsten Hütte
Für ein glücklich liebend Paar.“[7]
[1] „Moderne Forscher halten den Hain für ein natürliches Erosionsprodukt, Spuren menschlicher Bearbeitung konnten nirgendwo nachgewiesen werden.“[8]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] ein lichter Hain, ein sonniger Hain
[1] heiliger Hain

Wortbildungen:

[1] Hainbuche, Hainbund

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Hain
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Hain
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Hain
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Hain
[1] The Free Dictionary „Hain
[1] Duden online „Hain
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHain
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 742

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „Hain“, Seite 496
  2. Friedrich Karl Freiherr von Erlach: Die Volkslieder der Deutschen, Fünfter Band, 1836, Seite 200
  3. Friedrich Mathisson (Hrsg.): Lyrische Anthologie, Fünfzehnter Theil, 1806, Seite 237
  4. Deutsches Museum, Zweiter Band, 1785, Seite 554
  5. Christian Müller: Roms Campagna in Beziehung auf alte Geschichte, Dichtung und Kunst, Erster Theil, 1824, Seite 177
  6. August von Kotzebue: Neue Schauspiele, Achtzehnter Band, 1813, Seite 6
  7. Friedrichs von Schillers sämmtliche Werke, Zehntes Bändchen, 1827, Seite 96
  8. Ulrich Magin: Keltische Kultplätze in Deutschland. Geschichte und Mythos einer rätselhaften Kultur. Nikol, Hamburg 2019, ISBN 978-3-86820-535-0, Seite 83.

Substantiv, m, f, Nachname

Singular m Singular f Plural
Nominativ der Hain
(Hain)
die Hain
(Hain)
die Hains
Genitiv des Hain
des Hains
Hains
der Hain
(Hain)
der Hains
Dativ dem Hain
(Hain)
der Hain
(Hain)
den Hains
Akkusativ den Hain
(Hain)
die Hain
(Hain)
die Hains
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen

Anmerkung:

Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Hain“ – für männliche Einzelpersonen, die „Hain“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Hain“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Hain“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.

Worttrennung:

Hain, Plural: Hains

Aussprache:

IPA: [haɪ̯n]
Hörbeispiele:
Reime: -aɪ̯n

Bedeutungen:

[1] deutschsprachiger Nachname, Familienname

Herkunft:

Kurzform zu altdeutschen Personennamen, die mit Hag-, Hein- beginnen oder auch direkt von althochdeutsch hagan "Dornstrauch, Hecke".[1] Nach Duden[2] Herkunftsname zu Ortsnamen wie Hain und Haina oder Wohnstättennamen zu mittelhochdeutsch hagen "Dornbusch, Hecke".

Namensvarianten:

Hainle, Hainy, Hayn, Hein

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

Ludwig Hain, Schriftsteller, Lexikonredakteur und Bibliograph
Peter Hain, britischer Politiker
Für weitere Namenträger siehe hier: Bekannte Namensträger „Hain“ in der Wikipedia

Beispiele:

[1] Familie Hain wohnt im Dachgeschoss.

Wortbildungen:

[1] Nachnamen: Espenhain, Falkenhain, Giebenhain, Probsthain, Weichenhain, Wildenhain, Ziegenhain

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Liste von Namensträgern
[1] „Hain“ beim Geogen Onlinedienst
[1] Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. Gondrom Verlag, Bindlach 1991, 1993, 2004, ISBN 3-8112-0294-4, Seite 200
[1] Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2000, ISBN 3-411-70851-4, Seite 299
[1] Anton Feinig, Tatjana Feinig: Familiennamen in Kärnten und den benachbarten Regionen. Hermagoras, Klagenfurt-Ljubljana-Wien 2005, ISBN 3-7086-0104-1, Seite 80
[1] Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde. 6. Auflage. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018032-4, Seite 231 (HAG) und (Hag)
[1] Albert Heintze; Paul Cascorbi (Herausgeber): Die Deutschen Familiennamen. geschichtlich, geographisch, sprachlich. 4. Auflage. Buchhandlung des Waisenhauses, Halle a. d. S. 1914, Seite 163 (HAGA)
[1] Kaspar Linnartz: Unsere Familiennamen. Aus deutschen u. fremden Vornamen im ABC erklärt. 2. Auflage. Band 2, Ferdinand Dümmler Verlag, Bonn und Berlin 1944, Seite 58 (Heinrich)
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHain

Quellen:

  1. Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde. 6. Auflage. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018032-4, Seite 231 (HAG) und (Hag)
  2. Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2000, ISBN 3-411-70851-4, Seite 299

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Haan, Hahn, Hai, Haie, Haien, Haik, Hais, Han, Harn, Hein, hin, Kain, Main, Pain, Rain, rain, Zain
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