sausen
sausen (Deutsch)
Verb
Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | sause | ||
du | saust | |||
er, sie, es | saust | |||
Präteritum | ich | sauste | ||
Konjunktiv II | ich | sauste | ||
Imperativ | Singular | sause! | ||
Plural | saust! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
gesaust | haben, sein | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:sausen |
Worttrennung:
- sau·sen, Präteritum: saus·te, Partizip II: ge·saust
Aussprache:
- IPA: [ˈzaʊ̯zn̩]
- Hörbeispiele: sausen (Info), sausen (Info)
- Reime: -aʊ̯zn̩
Bedeutungen:
- [1] Hilfsverb haben, meist nur unpersönlich: ein scharfes Geräusch verursachen, das gleichmäßig an- und abschwillt und an Reibung erinnert
- [2] Hilfsverb sein: sich sehr schnell irgendwohin bewegen (und dabei ein Geräusch wie unter [1] verursachen)
- [3] Hilfsverb sein, salopp: etwas nicht bestehen
- [4] Hilfsverb haben, landschaftlich (besonders in der Schweiz), in Bezug auf Getränke wie Most oder Federweißer: sehr stark gären, viel Schaum entwickeln
- [5] veraltet: säuseln, rieseln, murmeln
- [6] veraltet, in Bezug auf Insekten: summende Geräusche von sich geben
- [7] veraltet, auf Menschen bezogen: leise singen oder summen, um ein Kind zum Schlafen zu bringen
Herkunft:
- Das Verb geht auf das althochdeutsche sūsen oder sūsōn und das mittelhochdeutsche sūsen oder siusen (brausen, knirschen, knarren, summen) zurück. Verwandte Formen sind das mittelniederdeutsche und mittelniederländische sūsen, das niederländische suizen → nl, das schwedische susa → sv und das dänische suse → da. Gemeinsam mit dem tschechischen sysel → cs, dem slowakischen sysel → sk (Zieselmaus) sowie dem lettischen susuris → lv (Siebenschläfer) lassen sich diese Formen auf eine nur für das Germanische und das Baltoslawische nachweisbare indoeuropäische Wurzel *sūs- zurückführen, die für zischende und rauschende Geräusche steht.[1]
Synonyme:
- [3] durchfallen, durchrasseln
- [6] summen, sumsen
Sinnverwandte Wörter:
Gegenwörter:
- [2] schleichen
- [3] bestehen
Unterbegriffe:
- [2] absausen, ansausen, davonsausen, durchsausen, herabsausen, hinsausen, hinuntersausen, lossausen, niedersausen, vorbeisausen
Beispiele:
- [1] Der Wind saust in den Gassen.
- [1] Das Blut sauste in seinen Ohren.
- [1] Das Meer saust heute Nacht besonders laut.
- [2] Die Kinder sausen um die Ecke.
- [2] Der Zug saust durch die Lande.
- [2] Die Granaten sind von morgens bis abends durch die Luft gesaust.
- [3] Felix ist durch das Abitur gesaust.
- [4] Der Most saust schon.
- [5] Das Bächlein saust so lieblich.
- [6] Die Immen und Bienchen sausen und sumsen den ganzen Tag emsig durch den Garten.
- [7] Die Mutter saust immerzu, damit ihr Kindlein nicht weine.
Redewendungen:
- etwas sausen lassen
- jemanden sausen lassen
Wortbildungen:
- Gesause, Sause, säuseln, Sausen, sausenlassen, Sauser, Sauseschritt, Sausewind
Übersetzungen
[2]
|
[3] Hilfsverb sein, salopp: etwas nicht bestehen
[4]
[5] veraltet: säuseln, rieseln, murmeln
[6] veraltet, in Bezug auf Insekten: summende Geräusche von sich geben
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „sausen“
- [1–3] The Free Dictionary „sausen“
- [1–4] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9, „sausen“, Seite 1353
- [1, 2, 4–7] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „sausen“
Quellen:
- Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „sausen“, Seite 1171
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