Funke

Funke (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Funke die Funken
Genitiv des Funkens der Funken
Dativ dem Funken den Funken
Akkusativ den Funken die Funken

Nebenformen:

Funken

Worttrennung:

Fun·ke, Plural: Fun·ken

Aussprache:

IPA: [ˈfʊŋkə]
Hörbeispiele:  Funke (Info)
Reime: -ʊŋkə

Bedeutungen:

[1] kleines, in der Luft verbrennendes glühendes Teilchen
[2] elektrische Funkenentladung
[3] übertragen: geringe Spur von etwas
[4] Akteur im Karneval in der Uniform der ehemaligen Kölner Stadtsoldaten

Herkunft:

[1, 2] von mittelhochdeutsch vunke  gmh, mittelniederdeutsch vunke  gml, althochdeutsch funcho  goh, funko  goh (um 1000), gotisch 𐍆𐍉𐌽 (fōn)  got; diese Bezeichnungen entstanden aus den mit -n- gebildeten Formen, die auf das indoeuropäische Substantiv *fun-k-ōnFeuer, Funke“ zurückgehen.[1][2]
[4] vermutlich benannt nach der roten Uniform der historischen Soldaten, vergleichbar mit der Farbe glühender Funken[3]

Synonyme:

[1] glühendes Körperchen, Teilchen
[2] Blitz, Lichtbogen
[3] Anflug, Hauch, Spur

Verkleinerungsformen:

Fünkchen

Oberbegriffe:

[1] Feuer, Teilchen

Unterbegriffe:

[1, 2] Zündfunke
[3] Lebensfunke

Beispiele:

[1] „Klein ist der Funke, doch bald wird er ein großer Brand.[4]
[1] „Das Pulverfass wartet nur noch auf den zündenden Funken.[5]
[1] „Funken sprühten durch die Fenster.“[6]
[2] „Nach dem Anlegen einer Hochspannung wird durch überspringende Funken Probenmaterial atomisiert und die Atome durch die Energiezufuhr zu Lichtemission angeregt.“[7]
[2] „[E]ndlich teilten sich die kaum merklichen Atembewegungen der Brust, des Rückens, der Kleider der schönen Frau, ihr ganzes holdes Leben Raphael mit, wie ein elektrischer Funke, der überspringt.“[8]
[3] „Nur Alban, seines Freundes zartes Gemüt schonend, verschmähte es nicht, ihm in seine kleinen fantastischen Blumengärten zu folgen, wiewohl er nicht unterließ, ihn dann auch oft wieder in die rauhen Stürme des wirklichen Lebens zurückzuführen, und so jeden Funken von Kraft und Mut, der vielleicht im Innern glimmte, zur Flamme zu entzünden.“[9]
[3] „Lillian sah den Funken von Ironie und Amüsement im Auge des Mannes.“[10]
[3] „Ich sah zum erstenmal einen Funken Belustigung auch in seinen Augen.“[11]
[4] „In Köln ziehen ununterbrochen seit dem ersten Rosenmontagszug 1823 die Roten Funken als feste Gruppe in jedem Zug bis heute mit.“[12]

Redewendungen:

[1] den Funken ins Pulverfass werfen
[3] keinen Funken Verständnis haben (dumm sein)

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Funken knistern, sprühen
[2] elektrischer Funke
[2] Funken erhalten, ziehen
[3] ein Funken Anstand, Gefühl, Intelligenz, Lebenswille, Verstand
[1–3] langer, winziger Funke
[4] die Roten Funken

Wortbildungen:

Fünkchen, funken, Funkenbildung, Funkenbüschel, Funkenentladung, Funkenfänger, Funkenflug, Funkengarbe, Funkengarde, Funkeninduktor, Funkenkammer, Funkenmariechen, Funkenprobe, Funkenregen, Funkensonntag, funkensprühend, Funkenstrecke, Funkentelegrafie, Götterfunke, Hoffnungsfunke, Lebensfunke, Zündfunke

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 2, 4] Wikipedia-Artikel „Funke
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Funke
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Funke
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalFunke
[1, 3] The Free Dictionary „Funke

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 623, Eintrag „Funke“.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937, Seite 324, Eintrag „Funke(n)“.
  3. Duden online „Funke
  4. Gustav Freytag  WP: Die Ahnen. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel 8: Die Rettung (URL).
  5. John Holmes: "Hoffnung statt Hass". Gaza. In: Zeit Online. 5. März 2008, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 21. November 2012).
  6. Erich Maria Remarque: Zeit zu leben und Zeit zu sterben. Roman. 4. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2003, ISBN 3-462-02726-3, Seite 297. Urfassung von 1954.
  7. Hans-Jürgen Voigt, Thomas Wippermann: Geochemie. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-58854-9, Seite 197 (Zitiert nach Google Books)
  8. Honoré de Balzac  WP: Das Chagrinleder. In: Projekt Gutenberg-DE. Der Todeskampf (URL).
  9. E. T. A. Hoffmann  WP: Der Magnetiseur. In: Projekt Gutenberg-DE. Träume sind Schäume (URL).
  10. Erich Maria Remarque: Der Himmel kennt keine Günstlinge. 1. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2018, ISBN 978-3-462-05236-7, Seite 237. Zuerst 1961.
  11. Anna Seghers: Transit. Roman. Süddeutsche Zeitung, München 2007, ISBN 978-3-86615-524-4, Seite 206. Zuerst 1951.
  12. Cornelia Ilbrig, Jochen Grywatsch, Bernd Kortländer: "Die Reise nach dem Mond". StadtMuseum, 2008, ISBN 978-3-931878-24-5, Seite 73 (Zitiert nach Google Books)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Funke die Funken
Genitiv der Funke der Funken
Dativ der Funke den Funken
Akkusativ die Funke die Funken

Worttrennung:

Fun·ke, Plural: Fun·ken

Aussprache:

IPA: [ˈfʊŋkə]
Hörbeispiele:  Funke (Info)
Reime: -ʊŋkə

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich: eine Kurzform für ein Funkgerät

Herkunft:

Derivation des Verbs funken mit dem Suffix -e

Synonyme:

[1] Funkgerät

Oberbegriffe:

[1] Kommunikationsmittel

Beispiele:

[1] Gib mal die Funke rüber.
[1] Nach vielen Versuchen habe ich festgestellt[,] das[s] die Schaltimpulse der Einspritzdüsen bei laufendem Motor ein extremes Knattern in der Funke produzieren.[1]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Michael Lohde: Wortbildung des Modernen Deutschen. Ein Lehr- und Übungsbuch. Gunter Narr Verlag, 2006, ISBN 9783823362111, Seite 91 (zitiert nach Google Books).

Quellen:

  1. M. Blaich: Entstörung Funkgerät durch Zweitakku. www.microcharge.de, 14. September 2011, abgerufen am 21. November 2012.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Funk, funken, Funker, Tunke, Unke
Anagramme: Kufen
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