Feuer

Feuer (Deutsch)

Substantiv, n

Singular Plural
Nominativ das Feuer die Feuer
Genitiv des Feuers der Feuer
Dativ dem Feuer den Feuern
Akkusativ das Feuer die Feuer

Worttrennung:

Feu·er, Plural: Feu·er

Aussprache:

IPA: [ˈfɔɪ̯ɐ]
Hörbeispiele:  Feuer (Info),  Feuer (Info)
Reime: -ɔɪ̯ɐ

Bedeutungen:

[1] Flammenbildung bei der Verbrennung unter Abgabe von Wärme und Licht[1]
[2] menschlich kontrollierter Verbrennungsvorgang, hauptsächlich, um die Wärme zu nutzen
[3] Vernichtung durch Flammen
[4] das Abschießen von Feuerwaffen; der Befehl zum Schießen
[5] kurz: das Leuchtfeuer
[6] das Strahlen und Funkeln von Dingen
[7] überschwängliche Begeisterung; Leidenschaft; Elan

Herkunft:

mittelhochdeutsch viur, vi(u)wer, althochdeutsch fiur, westgermanisch *fewur, indogermanisch *pehwr/phwnos „Feuer“, belegt seit dem 8. Jahrhundert. Verwandte Formen sind das protogermanische *fōr, das westfriesische fjoer  fy und das niederländische vuur  nl. Genau wie das hethitische paḫḫur  hit, das umbrische pir und das griechische πῦρ (pyr)  grc stammen all diese Formen vom indogermanischen *pehwr (Feuer) ab.[2]

Synonyme:

[1] Flamme
[3] Brand, Feuersbrunst
[4] Beschuss
[6] Glanz
[7] Schwung, Begeisterung, Leidenschaft

Verkleinerungsformen:

[1–6] Feuerchen

Oberbegriffe:

[2] Energiequelle
[3] Katastrophe
[5] Signal
[7] Emotion

Unterbegriffe:

[1] Fegefeuer, Freudenfeuer, Johannisfeuer, Mündungsfeuer, Olympisches Feuer, Osterfeuer, Schweißfeuer, Schwedenfeuer, Sonnwendfeuer
[2] Biwakfeuer, Herdfeuer, Holzfeuer, Kaminfeuer, Kartoffelfeuer, Kochfeuer, Kohlefeuer/Kohlenfeuer, Lagerfeuer, Schmiedefeuer
[3] Buschfeuer, Flugfeuer, Großfeuer, Höllenfeuer, Lauffeuer, Wipfelfeuer
[4] Artilleriefeuer, Dauerfeuer, Flakfeuer, Geschützfeuer, Gewehrfeuer, Infanteriefeuer, Kartätschenfeuer, Maschinengewehrfeuer, Salvenfeuer, Schnellfeuer, Sperrfeuer, Störfeuer, Streufeuer, Wurffeuer
[5] Richtfeuer, Oberfeuer, Unterfeuer
[5] Leuchtbake, Leuchttonne, Leuchtturm
[7] Liebesfeuer

Beispiele:

[1] Hast du mal Feuer?
[1] „Eine Minute lang sah er ins Feuer.“[3]
[2] Ich mach' schon mal Feuer.
[1, 2] „Die Untersuchung von Holzkohle aus vorgeschichtlichen Feuerstellen erfaßt die Veränderungen der Vegetation ungefähr während der letzten 500000 Jahre – seit der Mensch nach Entdeckung des Feuers erste Feuerstellen anlegte.“[4]
[2] „Wir rückten am Feuer zusammen.“[5]
[3] Hast du <Feuerlöscher Ihrer Wahl> im Haus / Bricht bei dir kein Feuer aus
[4] Sie warteten, bis der Feind das Feuer eröffnete.
[5] An der Hafeneinfahrt stehen zwei Feuer.
[6] Dieser Brillant hat ein ganz besonderes Feuer.
[7] Das anfängliche Feuer war schnell verraucht.

Redewendungen:

die Eisen aus dem Feuer holen - retten
Feuer fangen - interessiert sein
Feuer und Flamme sein - begeistert
für etwas die Hand ins Feuer legen/für jemanden die Hand ins Feuer legen - vertrauen
für jemanden durchs Feuer gehen - vertrauen
jemandem die Kastanien aus dem Feuer holen - helfen
jemandem Feuer unterm Hintern machen - anspornen
mehrere Eisen im Feuer haben - zweigleisig fahren
mit dem Feuer spielen - riskieren
Öl ins Feuer gießen - reizen
unter Feuer liegen - beschossen werden

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Feuer anmachen, Feuer anzünden, Feuer eröffnen, Feuer fangen Feuer sprühen, unter Feuer sein

Wortfamilie:

Adjektive/Adverbien: feurig

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien: feuerbereit, feuerfest, feuergefährlich, feuerrot, feuerspeiend, feuerstark, feuerverzinkt
Substantive: Befeuerung, Elmsfeuer, Feueralarm, Feueranzünder, Feuerball, Feuerbefehl, Feuerbestattung, Feuerbohne, Feuerbohrer, Feuerbrand, Feuerbrunst (Feuersbrunst), Feuereifer, Feuereisen, Feuerfalter, Feuerfresser, Feuergefecht, Feuergott, Feuerhaken, Feuerhalle, Feuerhobel, Feuerholz, Feuerhorn, Feuerkampf, Feuerkopf, Feuerkraft, Feuerkraut, Feuerkröte, Feuerkugel, Feuerland, Feuerleiter, Feuerlinie, Feuerloch, Feuerlöscher, Feuerlöschzug, Feuermal, Feuermauer, Feuermelder, Feuerofen, Feuerpause, Feuerpflug, Feuerprobe, Feuerqualle, Feuerquirl, Feuerrad, Feuerraum, Feuerrodung, Feuerschaden, Feuersäge, Feuersalamander, Feuersäule, Feuerschein, Feuerschiff, Feuerschlagmesser, Feuerschläger, Feuerschlucker, Feuerschutz, Feuerschutztüre, Feuerschwamm, Feuerspritze, Feuerstahl, Feuerstätte, Feuerstein, Feuerstelle, Feuerstuhl, Feuersturm, Feuersymbolik, Feuertaufe, Feuerteufel, Feuertod, Feuerton, Feuertopf, Feuertreppe, Feuerversicherung, Feuervogel, Feuerwache, Feuerwalze, Feuerwand, Feuerwanze, Feuerwasser, Feuerwehr, Feuerwerk, Feuerzeug, Rotfeuerfisch
Verben: anfeuern, befeuern, feuern

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Feuer
[1, 3, 4] Wikipedia-Artikel „Feuer (Begriffsklärung)
[2–4, 6, 7] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Feuer
[1–7] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Feuer
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalFeuer
[1, 3, 4, 6, 7] The Free Dictionary „Feuer
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Feuer

Quellen:

  1. Wikipedia-Artikel „Feuer
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Feuer“, Seite 289 f.
  3. Marc Steadman: Schwarze Chronik. Ein Südstaaten-Dekameron. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1980 (übersetzt von Elisabeth Schnack), ISBN 3-596-22489-6, Seite 147. Englisches Original 1970.
  4. Autorengemeinschaft: Das große Buch des Allgemeinwissens Natur. Das Beste GmbH, Stuttgart 1996, ISBN 3-87070-613-9, Seite 446
  5. Michael Obert: Regenzauber. Auf dem Niger ins Innere Afrikas. 5. Auflage. Malik National Geographic, München 2010, ISBN 978-3-89405-249-2, Seite 154.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: euer, Feder, Feger, Feier, feuern, Foyer, heuer, Heuer, neuer, teuer
Anagramme: feure, freue
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