Giraffe
Giraffe (Deutsch)
Substantiv, f
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Giraffe | die Giraffen |
Genitiv | der Giraffe | der Giraffen |
Dativ | der Giraffe | den Giraffen |
Akkusativ | die Giraffe | die Giraffen |
Worttrennung:
- Gi·raf·fe, Plural: Gi·raf·fen
Aussprache:
- IPA: [ˌɡiˈʁafə][1]; auch, laut ÖWB[2] nur: [ˌʒiˈʁafə][1]; österreichisch auch: [ˌʃiˈʁafə][3]
- Hörbeispiele: Giraffe (Info)
- Reime: -afə
Bedeutungen:
- [1] Zoologie: (in afrikanischen Savannen der mittelafrikanischen Steppen beheimatetes, in Herden lebendes) großes, langbeiniges, pflanzenfressendes Säugetier (Giraffa camelopardalis) mit einem 2–3 Meter langen Hals, dessen kurzes Fell sandfarben gefärbt und unregelmäßig mit (rost-)braunen Flecken versehen ist, dessen Rücken stark abfällt und auf dessen Stirn sich mehrere fellüberzogene Knochenzapfen befinden
- [2] Film, Jargon der Filmproduktion: mit einem langen, schwenkbaren Arm versehenes Gerät, an dem beispielsweise eine Kamera oder ein (nicht sichtbares) Mikrofon montiert ist
- [3] Astronomie: ein Sternbild am nördlichen Sternenhimmel
- [4] umgangssprachlich: hoch gewachsene, hagere Person
- [5] umgangssprachlich: langhalsige Person (veraltet zumeist bezüglich Frauen)
- [6] umgangssprachlich: Persönlichkeit von hohem gesellschaftlichen Rang
- [7] veraltete Bedeutung: hochmütige Person
- [8] veraltete Bedeutung: Damenfrisur, bei der das Hinterhaar in einer oder mehreren großen Schleifen auf dem Scheitel aufgesteckt wurde
- [9] pfälzisch, veraltete Bedeutung: Person mit hervorstehenden Zähnen
Herkunft:
- Ein seit dem 14. Jahrhundert[4] bezeugtes Erbwort aus dem Mittelhochdeutschen, das erstmals in der Form schraffe → gmh belegt ist[5], die sich auf das arabische جِرَافَة (DMG: ǧurāfa) →ar [5] beziehungsweise das vulgärarabische جرَافَة (DMG: ǧrāfa) →ar zurückführen lässt[6]. Die danach in Reiseberichten vorkommenden Formen, darunter das spätmittelhochdeutsche seraffe → gmh (14. Jahrhundert), das frühneuhochdeutsche seraphen Pl. (15. Jahrhundert), Serapff (15./16. Jahrhundert) und Zygraffen Pl. (16. Jahrhundert), gehen vom arabischen زَرَافَة (DMG: zarāfa) →ar ‚Giraffe‘ und زِرَافَة (DMG: zurāfa) →ar ‚Giraffe‘ aus, das seinerseits ein Fremdwort ist und vermutlich wie das Tier aus Zentralafrika stammt[5]: Man vermutet den Ursprung in einer äthiopischen Sprache.[7] Im altäthiopischen Ge’ez beispielsweise hieß das Tier ዛረት (zarät) → gez beziehungsweise ዛራት (zārāt) → gez.[7] Nun waren aber Giraffenarten vor einigen Jahrtausenden noch weiter nördlich als heute verbreitet und im Alten Ägypten durchaus bekannt, wie Abbildungen und sogar eine Hieroglyphe bezeugen. So könnten also die beiden letztgenannten arabischen Wörter auch auf ein unbekanntes ägyptisches Wort zurückgehen.[7] (Kluge vermutet das altägyptische (sor-aphé) → egy ‚Langhals‘[4].) Dagegen weisen das spätmittelhochdeutsche geraff → gmh, auch (mitteldeutsch) giraffin Pl., das frühneuhochdeutsche geraffen, giraffi, giraffe Pl. (15. Jahrhundert), auf denen heutiges »Giraffe« beruht, auf Vermittlung durch das italienische giraffa → it, das altfranzösische girafe → fro (so besonders seit Marco Polo, um 1300). Das ehemals maskuline Substantiv nimmt im 18. Jahrhundert feminines Genus an.[5]
Synonyme:
- [1] Steppengiraffe; umgangssprachlich: Gieraffe; veraltet: Kamelparder, indianisches Kamel
- [2] Galgen
- [6] Storch
Sinnverwandte Wörter:
Oberbegriffe:
- [1] Lebewesen, Tier, Säugetier
- [1] Huftier, Paarhufer, Wiederkäuer
- [2] Gerät
- [3] Sternbild
- [4–7, 9] Mensch, Person
- [8] Frisur
Unterbegriffe:
- [1] Unterarten: Angola-Giraffe (Giraffa camelopardalis angolensis), Kapgiraffe (Giraffa camelopardalis giraffa), Kordofan-Giraffe (Giraffa camelopardalis antiquorum), Massai-Giraffe (Giraffa camelopardalis tippelskirchi), Netzgiraffe (Giraffa camelopardalis reticulata), Nigerianische Giraffe/Westafrikanische Giraffe (Giraffa camelopardalis peralta), Nubische Giraffe (Giraffa camelopardalis camelopardalis), Thornicroft-Giraffe (Giraffa camelopardalis thornicrofti), Uganda-Giraffe (Giraffa camelopardalis rothschildi)
Beispiele:
- [1] Die Giraffe ist ein afrikanisches Huftier.
- [1] „Wenn sich die Giraffen recken, / Hochlaub sucht die spitze Zunge, / Das ihnen so schmeckt, wie junge / Frühkartoffeln mit Butter mir schmecken.“[8]
- [1] „Die Zahlen sind alarmierend: Einer Studie zufolge, die in der Fachzeitschrift ‚BMC Biology Journal‘ veröffentlicht wurde, gibt es insgesamt noch rund 110.000 Giraffen auf dem afrikanischen Kontinent - einige der Gruppen jedoch seien inzwischen auf wenige hundert geschrumpft.“[9]
- [1] „Die Giraffe, glaubte er, hat deshalb einen langen Hals, weil sie ihn Generation um Generation nach immer höheren Blättern streckte.“[10]
- [1] „Vor zehn Jahren lebten schätzungsweise 140.000 Giraffen in Afrika. Heute gibt es weniger als 100.000.“[11]
- [2–9]
Wortbildungen:
- [1] Giraffenbulle, Giraffenhals, Giraffenkalb, Giraffenkuh, Kurzhalsgiraffe, Waldgiraffe
Übersetzungen
[1] Zoologie: ein großes, langbeiniges, pflanzenfressendes Säugetier (Giraffa camelopardalis) mit einem 2–3 Meter langen Hals
[2] Film: mit einem langen, schwenkbaren Arm versehenes Gerät für die Montage einer Kamera oder eines Mikrofones
[3] Astronomie: ein Sternbild am nördlichen Sternenhimmel
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[4] umgangssprachlich: hoch gewachsene, hagere Person
[5] umgangssprachlich: langhalsige Person (veraltet zumeist bezüglich Frauen)
[6] umgangssprachlich: Persönlichkeit von hohem gesellschaftlichen Rang
[7] veraltete Bedeutung: hochmütige Person
[8] Damenfrisur, bei der das Hinterhaar in einer oder mehreren großen Schleifen auf dem Scheitel aufgesteckt wurde
[9] pfälzisch, veraltete Bedeutung: Person mit hervorstehenden Zähnen
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Giraffe“
- [3] Wikipedia-Artikel „Giraffe (Sternbild)“
- [1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 696.
- [1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 510.
- [1, 2] Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0, Seite 328.
- [1, 2] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Giraffe“ auf wissen.de
- [4–6] Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. 6. Nachdruck der 1. Auflage. Klett, Stuttgart u.a. 1997, ISBN 3-12-570600-9, Stichwort »Giraffe«
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Giraffe“
- [1, 3] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Giraffe“
- [1] The Free Dictionary „Giraffe“
- [1] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Giraffe“
- [1] Herders Conversations-Lexikon, Freiburg 1854–1857: „Giraffe“, Band 3, 1855, Seite 83.
- [1, 3, 8] Pierer’s Universal-Lexikon der Vergangenheit und Gegenwart. 4., umgearbeitete und stark vermehrte Auflage. 19 Bände. Altenburg 1857–1865 „Giraffe“, Band 7, 1859, Seite 362.
- [1] D. Johann Georg Krünitz: Oekonomische Encyklopädie, oder allgemeines System der Staats- Stadt- Haus- und Landwirthschaft in alphabetischer Ordnung. 242 Bände, 1773–1858, Stichwort „Giraffe“.
- [1, 4] Josef Müller (Bearbeiter und Herausgeber), ab Band Ⅶ herausgegeben von Karl Meisen, Heinrich Dittmaier und Matthias Zender: Rheinisches Wörterbuch. 9 Bände. Bonn und Berlin 1928–1971, Stichwort „Giraffe“.
- [1, 4, 7, 9] Ernst Christmann (Begründer), fortgeführt von Julius Krämer, bearbeitet von Rudolf Post; unter Mitarbeit von Josef Schwing und Sigrid Bingenheimer: Pfälzisches Wörterbuch. 6 Bände und ein Beiheft. Stuttgart 1965–1998, Stichwort „Giraffe“.
- [1] Goethe-Wörterbuch „Giraffe“
- [1, 4] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Giraffe“
- [1] Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon (5. Auflage 1911) „Giraffe“, 5. Auflage, Band 1, 1911. Seite 684.
Quellen:
- Max Mangold und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 6. Auflage. Band 6, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2005, ISBN 978-3-411-04066-7, DNB 975190849, Seite 365.
- ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Vollständige Ausgabe mit dem amtlichen Regelwerk. 43. Auflage. ÖBV, Wien 2016, ISBN 978-3-209-08514-6 (Bearbeitung: Magdalena Eybl et al.; Red.: Christiane M. Pabst, Herbert Fussy, Ulrike Steiner), Seite 292.
- Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Giraffe“ auf wissen.de
- Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 358.
- Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Giraffe“
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 696.
- Andreas Unger, unter Mitwirkung von Andreas Christian Islebe: Von Algebra bis Zucker. Arabische Wörter im Deutschen, Reclam, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-15-010609-9, Seite 81.
- Joachim Ringelnatz: Giraffen im Zoo. In: 103 Gedichte, 1. Auflage, Rowohlt, Berlin 1933. Seite 19. Zitiert nach Wikisource.
- Artensterben. Forscher stufen Giraffen als hochgefährdet ein. In: DER SPIEGEL, 23.12.2007. ISSN 0038-7452. Online-Ausgabe abgerufen am 30. Januar 2011.
- Bruno Preisendörfer: Totschlagen und andere Begabungen. Was von Darwin übrig blieb. In: Le Monde diplomatique, Nummer 8852, 3.4.2009. ISSN 0026-9395. Deutschsprachige Online-Ausgabe abgerufen am 30. Januar 2011.
- Artensterben. Die Giraffen – vom Aussterben bedrohte Riesen. In: DIE WELT, 17.11.2009. ISSN 0173-8437. Online-Ausgabe abgerufen am 30. Januar 2011.
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