Scooter

Scooter (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Scooter die Scooter
Genitiv des Scooters der Scooter
Dativ dem Scooter den Scootern
Akkusativ den Scooter die Scooter

Alternative Schreibweisen:

[1–5] Skooter

Worttrennung:

Scoo·ter, Plural: Scoo·ter

Aussprache:

IPA: [ˈskuːtɐ]
Hörbeispiele:  Scooter (Info)
Reime: -uːtɐ

Bedeutungen:

[1] zusammenklappbarer Stehroller (der durch einen Motor [zumeist Elektromotor] angetrieben wird)
[2] kleineres, einem Motorrad ähnliches, leicht besteigbares Kraftfahrzeug für kürzere Strecken und mäßig hohe Geschwindigkeiten
[3] auf Jahrmärkten, Volksfesten oder in Vergnügungsparks anzutreffendes Fahrgeschäft, bei dem elektrisch angetriebene, autoähnliche, kleine zweisitzige, lenkbare Fahrzeuge mit breitem, wulstartigem Gummirand (zum Schutz vor Zusammenstößen) auf einer begrenzten Fahrfläche gesteuert werden, wobei der Reiz dieser Attraktion darin besteht, dass die Fahrer / Fahrerinnen sich mit diesen Fahrzeugen absichtlich gegenseitig anstoßen oder versuchen voreinander auszuweichen
[4] elektrisch angetriebenes, autoähnliches, kleines zweisitziges, lenkbares Fahrzeug mit breitem, wulstartigem Gummirand (zum Schutz vor Zusammenstößen) des unter [3] beschriebenen Fahrgeschäfts
[5] kleines, durch einen Motor angetriebenes, lenkbares, einem Roller oder Motorroller ähnliches Fahrzeug mit einer Kettenraupe am Heck und einer oder zwei vorderen Lenkkufen, das der Fortbewegung auf Schnee dient
[6] Schlitten, der in seiner Art und Form einem einfachen, leichten, kleineren Segelboot ähnelt, um auf Eis zu segeln
[7] kleines, motorisiertes Wasserfahrzeug ohne Bordwand, auf dem man wie auf einem Motorroller sitzt
[8] durch einen Elektromotor angetriebenes, kleines Gerät, mit dem sich Taucher schneller fortbewegen können

Herkunft:

Bei dem Wort handelt es sich um eine Entlehnung des englischen scooter  en.[1] Die 1., 2. und 6.–8. Bedeutung findet sich ebenfalls im Englischen.[1] Die 3. und 4. Bedeutung ist im Englischen nicht belegt; möglicherweise handelt es sich um Lehnbedeutungen aus dem Französischen (siehe Autoskooter).[1] Französischer Einfluss liegt möglicherweise auch für die 5. Bedeutung vor (vergleiche das im Frankokanadischen geprägte und seit 1958 belegte scooter des neiges  fr), wenngleich für das britische Englisch die Bezeichnung ski-scooter  en seit 1970 belegt ist.[1] Die 6. Bedeutung ist ab 1974[2] im Duden gebucht.[1] Die 8. Bedeutung ist im Deutschen seit 1956 bezeugt.[1]

Synonyme:

[1, 2] Roller
[3] Autoscooterbahn / Autoskooterbahn, Scooterbahn / Skooterbahn
[3] südwestdeutsch: Boxautobahn
[3] Schweiz: Putschautobahn, Putschibahn
[3] Westösterreich (Vorarlberg), Ostschweiz: Tütschibahn
[3, 4] Autoscooter / Autoskooter
[3, 4] Österreich: Autodrom
[4] südwestdeutsch: Boxauto
[4] westmitteldeutsch (Moselgebiet), Luxemburg: Knuppauto
[4] Italien (Südtirol): Puffauto
[4] Schweiz: Putschauto, Putschiauto
[4] Belgien (Ostkantone), Deutschland landschaftlich, Luxemburg: Stoßauto
[4] Westösterreich (Vorarlberg), Ostschweiz: Tütschauto
[5] Motorschlitten, Schneemobil, Schneescooter / Schnee-Scooter, Schneemotorrad, Snowmobil
[6] Eisjacht
[7] Jetski
[8] Tauchscooter

Oberbegriffe:

[1, 2, 4–7] Fahrzeug
[3] Fahrgeschäft
[8] Gerät

Unterbegriffe:

[1] Cityscooter, E-Scooter
[2] Elektroscooter

Beispiele:

[1] „Sogar Piloten haben sich den Scooter angeschafft. Kein Wunder: Der Klapproller lässt sich mit ein paar Handgriffen zusammenlegen und hat in jedem Koffer Platz.“[3]
[1] „Eine Smartphone-App zeigt auf einer Karte die verfügbaren Roller in der näheren Umgebung an, durch Scannen des QR-Codes lassen die Scooter sich entsperren. […] Auf einem abgetrennten Radstreifen beschleunigt der Scooter lautlos auf maximal 24 Stundenkilometer.“[4]
[2] „Dann zum Beispiel, wenn die männlichen Teenager der Stadt in den frühen Abendstunden (bei uns würde man sich zum Schlafengehen rüsten, denn es beginnt um zehn Uhr dreißig!) ihre Motorräder, Scooter und Mofas mit ohrenbetäubendem Lärm und beängstigender Geschwindigkeit in die Kurven jagen.“[5]
[2] „Der Fremde darf sich, weil es zu viele Autos auf der Insel gibt, keinen Leihwagen mieten. Er muß sich mit dem ‚Scooter‘ begnügen, einem Motorroller.“[6]
[2] „Roller-Design ist eigentlich die Domäne der italienischen Hersteller – seit der legendären Vespa kommen die schönsten Scooter aus unserem südlichen Nachbarland.“[7]
[2] «Jugendliche bezeichnen Roller als Scooter, das ist trendiger und klingt irgendwie nicht so konservativ, ist jedoch letztlich genau dasselbe. Roller – oder eben Scooter – gibt es nicht nur in verschiedenen Hubraumklassen, sondern auch für unterschiedlichste Bedürfnisse.»[8]
[3] „Aber die Melodie wird verschluckt, zermalmt vom Dröhnen und Tingeln der Scooter und Karussells, von Beatles-Geschrei aus scheppernden Lautsprechern und vom Gebrüll der Tombola-Verheißungen ringsum.“[9]
[3] „‚Schlecht‘ sind die Orte, die es prinzipiell nicht gestatten, große Fahrgeschäfte wie Achterbahnen und Scooter aufzustellen, oder deren Straßengefüge zwischen Markt und Kirche zu eng und winkelig für die ausladenden Mondraketen und Geisterbahnen ist.“[10]
[3] „Als um 15 Uhr die meisten Karussells und Stände noch geschlossen waren, drängten sich die Besucher schon um die Kasse des Scooters.[11]
[4] „Auch in Trausdorf richtete das Unwetter schwere Schäden an: Hier wurde ein Fahrgeschäft schwer in Mitleidenschaft gezogen, sämtliche Scooter eines Autodroms umgeworfen.“[12]
[5] „Die Schneeraupe, einem Feuerstuhl nicht unähnlich, bietet zwei Personen Platz, fährt auf einer Raupe und zwei Lenkkufen und erreicht Spitzengeschwindigkeiten von über hundert Stundenkilometern. Doch selbst passionierte Motorradfahrer müssen zunächst gehörig umdenken. Am ersten Tag erklärt der Lehrer, wie der Scooter reagiert und funktioniert – meist auf dem vor der Haustür zugefrorenen Kultsee (Eisschicht 80 bis 100 Zentimeter).“[13]
[6]
[7] „Denn auf dem trüben Wasser der Lagune fetzten Söhne der Wüste mit wild flatternden Kopftüchern auf lärmenden Scootern, Rennbooten und hübschen kleinen Yachten hin und her; in Feiertagsstimmung auch sie.“[14]
[7] «Die Passagiere surfen, segeln, schnorcheln und tauchen, flitzen mit Scootern und ‹Bananen› übers Wasser, machen Parasailing, spielen Beachvolleyball, kaufen in strohbedeckten Hütten lokales Kunsthandwerk, schlürfen Rumcocktails, bräunen sich auf Liegestühlen oder in Hängematten.»[15]
[8] „‚86 Meter muss ich unterm Eis schaffen, dann habe ich den Weltrekord im Apnoe-Streckentauchen in der Tasche‘, erklärt Redl, der bereits bei zwei Fernsehproduktionen von ‚Medicopter 117‘ als Unterwasser-Stuntman gearbeitet hat. Ein ehrgeiziges Ziel, denn der aktuelle Weltrekord liegt bei 85 Metern mit Flossen und bei 100 Metern, allerdings mit Hilfe eines Scooters.[16]
[8] „Die Scooter sehen aus wie überdimensionale Gaspatronen aus dem Sahnespender und ziehen die Taucher durchs Wasser – die damit Kraft und Atemgas sparen.“[17]
[8] «Zum besseren Vorwärtskommen unter Wasser hatte er einen elektrischen Antrieb dabei – einen so genannten Scooter.»[18]
[8] „Inzwischen bin ich gern mit dem Scooter unterwegs, der wie ein Rollator für uns Taucher ist, also eine Art Fortbewegungshilfe – in meinem Alter durchaus vorteilhaft.“[19]

Wortbildungen:

[3] Scooterbahn

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1–5] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Scooter
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Scooter
[1, 2, 4–6] Duden online „Scooter
[6] Wahrig Fremdwörterlexikon „Scooter“ auf wissen.de
[2] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Scooter
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalScooter
[3–5, 7, 8] Broder Carstensen, Ulrich Busse; unter Mitarbeit von Regina Schmude: Anglizismen-Wörterbuch. Band 3: P - Z, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1996, ISBN 3-11-014296-1, DNB 946100519, Stichwort »Scooter«, Seite 1250.
[4] Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz, Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol sowie Rumänien, Namibia und Mennonitensiedlungen. 2., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2016, ISBN 978-3-11-024543-1, DNB 108083964X, Stichwort »Scooter«, Seite 664.

Quellen:

  1. Broder Carstensen, Ulrich Busse; unter Mitarbeit von Regina Schmude: Anglizismen-Wörterbuch. Band 3: P - Z, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1996, ISBN 3-11-014296-1, DNB 946100519, Stichwort »Scooter«, Seite 1250.
  2. Siehe Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der große Duden. In 10 Bänden. 3. Auflage. Band 5, Bibliographisches Institut, Mannheim/Wien/Zürich 1974, ISBN 3-411-00915-2, DNB 770064027.
  3. Der gute alte Tretroller fürs Handgepäck. In: Vorarlberger Nachrichten. 28. April 2000, Seite A8.
  4. Steffen Fründt: Der Kick der letzten Meile. In: Welt am Sonntag. 10. Februar 2019, ISSN 0949-7188, Seite 32.
  5. Die Sonne erwarten. In: DIE ZEIT. Nummer 31, 4. August 1955, ISSN 0044-2070, Seite 8 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 15. August 2021).
  6. Mario Jenke: Bermuda - im blauen Himmel der Golfer. Greens und Fairways mit Meeresblick. In: Süddeutsche Zeitung. 9. September 1992, ISSN 0174-4917 (Beilage).
  7. Franz Farkas: Ein Sportler-Herz im Scooter-Gewand. In: Die Presse. 6. Februar 1999, ISSN 1563-5449, DNB 947702091.
  8. Hanspeter Küffer: Wie der Verkehr problemlos rollt. In: Neue Zürcher Zeitung. 17. März 2011, ISSN 0376-6829, Seite 70.
  9. Friedhelm Kemna: Berliner Weihnachtsmarkt heute: Im Osten Rummel und im Westen Messe. In: Die Welt. 19. Dezember 1964, ISSN 0173-8437, Seite 16 (Ausgabe Berlin).
  10. Sybil Gräfin Schönfeldt: Sie reden niemals von Rummel. In: DIE ZEIT. Nummer 48, 1. Dezember 1967, ISSN 0044-2070, Seite 60 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 15. August 2021).
  11. Für deutsch-amerikanische Freundschaft. In: Frankfurter Rundschau. 3. September 1997, ISSN 0940-6980, Seite 1.
  12. Sturm, Blitz und Donner hielten Florianis in Atem. In: Neue Kronen Zeitung. 12. August 2017, Seite 22.
  13. Feuerstuhl im Schnee. In: DIE ZEIT. Nummer 50, 7. Dezember 1979, ISSN 0044-2070, Seite 53 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 15. August 2021).
  14. Sibylle Zehle: Alptraum aus 1001 Nacht. In: DIE ZEIT. Nummer 48, 20. November 1981, ISSN 0044-2070, Seite 57 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 15. August 2021).
  15. Karibik aus der Retorte, keimfrei und kostenpflichtig. In: SonntagsZeitung. 27. Oktober 2002, Seite 122.
  16. Cooler Stuntman will untertauchen. In: Kleine Zeitung. 13. Februar 2003, Seite 28.
  17. Modernes Leben. In: Mannheimer Morgen. 5. Juni 2004.
  18. Sporttaucher wird vermisst. In: St. Galler Tagblatt. Nummer 5, 31. März 2013, Seite 11.
  19. Hella Kemper: ÜBER DAS TAUCHEN. In: Zeit Wissen. 12. Juni 2018, Seite 14.
This article is issued from Wiktionary. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.