koscher

koscher (Deutsch)

Adjektiv

Positiv Komparativ Superlativ
koscher
Alle weiteren Formen: Flexion:koscher

Worttrennung:

ko·scher, keine Steigerung

Aussprache:

IPA: [ˈkoːʃɐ]
Hörbeispiele:  koscher (Info)

Bedeutungen:

[1] jüdische Religion; Judaismus: den jüdischen Speisegesetzen entsprechend rein und daher zum Verzehr erlaubt
[2] umgangssprachlich, im übertragenen Sinne: in tadellosem Zustand; fehlerfrei; unbedenklich

Herkunft:

seit dem 18. Jahrhundert bezeugt; Entlehnung aus dem Westjiddischen כּשר (YIVO: kosher [ˈkoːʃɛr]) , welches seinerseits dem Hebräischen כָּשֵׁר (CHA: kāšēr [kaˈʃɛ̝ʁ])  in rechtem Zustand, tauglich entstammt; das Wort ist ebenfalls im Rotwelschen belegt, was jedoch, bezüglich des Deutschen, höchstens auf die übertragene Bedeutung eingewirkt hat[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] tahor
[2] einwandfrei, in Ordnung

Gegenwörter:

[1] treife; tame

Oberbegriffe:

[1] rein, unbefleckt

Beispiele:

[1] „Aber ich kann beschwören, daß ich an Juden nie Fleisch verkauft habe, das nicht »koscher« (nach den rituellen Vorschriften erlaubt) war.“[2]
[1] „Doch eigentlich geht es in dieser Geschichte um vier Männer, die eine ziemlich verrückte Geschäftsidee hatten: in der ostdeutschen Provinz koscheres Bier zu produzieren. "Simcha", das Pils aus Hartmannsdorf nahe Chemnitz, ist nach Auskunft des Deutschen Brauer-Bundes das einzige koschere Bier Deutschlands und "erfährt ganz aktuell eine große Nachfrage".“[3]
[1] „Generell gesprochen ist die jüdische Küche sehr schmackhaft. Und das vor allem dank der koscher, das heißt: genau ausgesuchten und reinen Zutaten, die Standards genügen müssen, an denen selbst strenge Biobauernhöfe scheitern können.“[4]
[1] „Der israelische Rabbi Schlomo Mahfud erklärte die aus dem afrikanischen Tier hergestellten Produkte für koscher, wie die Tageszeitung Jediot Ahronot berichtete.[…]Giraffenfleisch ist nach den Regeln des Judentums koscher, weil die Tiere Wiederkäuer und Paarhufer sind.“[5]
[1] „Es war gar nicht so leicht, in Buenos Aires koscheres Fleisch zu bekommen.“[6]

Redewendungen:

[2] nicht koscher sein: bedenklich sein, nicht geheuer sein

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Substantiv: koscheres Essen ( Audio (Info)), koscheres Fleisch ( Audio (Info)), koschere Lebensmittel, (ein streng) koscheres Restaurant ( Audio (Info)), koschere Speisen ( Audio (Info))
[1] mit Verb: koscher essen ( Audio (Info))
[2] mit Negationspartikel: nicht koscher sein ( Audio (Info))

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1007
[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 769
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „koscher
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalkoscher

Quellen:

  1. vergleiche Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 530-531
  2. Karl Emil Franzos  WP: Aus der großen Ebene. In: Projekt Gutenberg-DE. 1. Band, Der Galilei von Barnow (URL).
  3. Koscheres Bier aus Sachsen. Simcha heißt Freude. In: taz.de. 30. Oktober 2007, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 9. Januar 2014).
  4. Philipp Gessler: Zurück zum Licht. In: taz.de. 22. Dezember 2007, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 9. Januar 2014).
  5. Giraffen - Ganz koscher. In: sueddeutsche.de. 17. Mai 2010, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 9. Januar 2014).
  6. Isaac Bashevis Singer: Max, der Schlawiner. Roman. Axel Springer Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-942656-32-0, Seite 186. Englisches Original 1991.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Kescher, Kocher, Köcher
Anagramme: Hockers, Kochers, krosche
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