zutexten
zutexten (Deutsch)
Verb
Person | Wortform | |||
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Präsens | ich | texte zu | ||
du | textest zu | |||
er, sie, es | textet zu | |||
Präteritum | ich | textete zu | ||
Konjunktiv II | ich | textete zu | ||
Imperativ | Singular | text zu! texte zu! | ||
Plural | textet zu! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
zugetextet | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:zutexten |
Worttrennung:
- zu·tex·ten, Präteritum: tex·te·te zu, Partizip II: zu·ge·tex·tet
Aussprache:
- IPA: [ˈt͡suːˌtɛkstn̩]
- Hörbeispiele: zutexten (Info)
Bedeutungen:
- [1] fachsprachlich: einzelne Bildsequenzen (eines Films oder dergleichen) mit zu viel Text (Monolog, Dialog der Darsteller, Kommentar aus dem Off) versehen
- [2] salopp: auf jemanden unentwegt (und zumeist penetrant) einreden, jemandem mit seinem Drang, sich mitzuteilen, äußerst lästig werden
Herkunft:
Synonyme:
- [2] umgangssprachlich: jemandem die Ohren vollblasen
- [2] salopp: zulabern, zuquatschen, zuschwafeln
- [2] besonders jugendsprachlich: zuschwallen
Sinnverwandte Wörter:
- [2] umgangssprachlich: jemandem ein Ohr abkauen/jemandem die Ohren abkauen, jemandem ein Ohr abreden/jemandem die Ohren abreden; abwertend: belabern, volllabern, vollquatschen
Oberbegriffe:
- [1] ausstatten, versehen
- [2] sich mitteilen, reden
Beispiele:
- [1] „Erzählen ist die Kunst des Weglassens, und für den Fernsehautor bedeutet das: er darf einen Film nicht zutexten, die Bilder weder beschreiben noch erklären; seine Funktion ist die eines Vermittlers, nicht gerade zweitrangig, aber auch nicht dominant.“[3]
- [1] „Nachrichtenberichte werden »zugetextet«, in Reportagen und Dokumentationen werden dagegen oftmals große Bilderflächen »freigestellt«.“[4]
- [1] „Es sind vor allem diese langen, ruhigen Szenen, die mehr über Jugendliche und ihr Scheitern am Schulsystem erzählen, als es jeder zugetextete Dokumentarfilm oder jede bemühte Talkshow könnte.“[5]
- [2] „Ach, sagt K. erschöpft, ich bin so zugetextet worden.“[6]
- [2] „Industriekäse aus ‚dem Besten vom Land‘, mit Enzymen zusammengeklebter Kochschinken ‚nach Hausmacherart‘ und verzuckerte Jogurts, ‚so wertvoll wie ein kleines Steak‘ - täglich werden wir zugetextet mit scheinheiligen Werbebotschaften.“[7]
- [2] „Andere wiederum halten sich an einem Bierglas fest, um an der Bar jemanden kennen zu lernen und zuzutexten.“[8]
Charakteristische Wortkombinationen:
Übersetzungen
[1] einzelne Bildsequenzen mit zu viel Text versehen
[2] auf jemanden unentwegt einreden, jemandem mit seinem Drang, sich mitzuteilen, äußerst lästig werden
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1, 2] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – Neologismenwörterbuch „zutexten“
- [2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 2006.
- [2] Duden online „zutexten“
- [*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „zutexten“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „zutexten“
Quellen:
- Institut für Deutsche Sprache (IDS): Präverbfügung. Abgerufen am 25. September 2013.
- Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – Neologismenwörterbuch „zutexten“.
- Werner Koch: Der Zwang zum Bild. Geschichte im Fernsehen. In: Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz (Herausgeber): Abhandlungen der Klasse der Literatur. Nummer 3, Jahrgang 1988, Steiner-Verlag Wiesbaden, Stuttgart 1988, ISBN 3-515-05350-6, ISSN 0002-2985, Seite 9 (Zitiert nach Google Books).
- Karl Nikolaus Renner: Fernsehjournalismus. Entwurf einer Theorie des kommunikativen Handelns. UVK Verleagsgesellschaft, Konstanz 2007, ISBN 978-3-8252-2753-1, Seite 418 (Zitiert nach Google Books).
- Michael Bitala: Doku „Hundsbuam“ auf BR-alpha: „Jetzt reißt euch doch mal zusammen“. In: sueddeutsche.de. 19. Oktober 2012, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 3. August 2013).
- Renate Rauch: Chip im Kopf. In: Berliner Zeitung Online. 23. Februar 2002, ISSN 0947-174X (URL, abgerufen am 3. August 2013).
- Matthias Urbach: Kein Interesse mehr am Verbraucher. KÜNAST BRINGT IHR WICHTIGSTES GESETZ AUF DEN WEG. In: taz.de. 14. März 2002, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 3. August 2013).
- Urs Willmann: GENIESSEN: Später Nachmittag, 23 Uhr. Im Norden sitzt man beim sommerlichen Biertrinken zwar nicht so warm wie im Süden, dafür aber im Hellen. In: Zeit Online. Nummer 22/2003, 22. Mai 2003, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 3. August 2013).
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