Rasse
Rasse (Deutsch)
Substantiv, f
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Rasse | die Rassen |
Genitiv | der Rasse | der Rassen |
Dativ | der Rasse | den Rassen |
Akkusativ | die Rasse | die Rassen |
Anmerkung:
- Der Begriff „Rasse“ in der Bedeutung [2] und in Bezug auf Menschen als traditionelle, weitgehend willkürliche Aufteilungen der Menschheit anhand äußerlicher Merkmale (Hautfarbe, Körpergröße, Kopfform und anderen) gilt heutzutage aufgrund populationsgenetischer Untersuchungen als überholt.[1]
Nicht mehr gültige Schreibweisen:
Worttrennung:
- Ras·se, Plural: Ras·sen
Aussprache:
- IPA: [ˈʁasə]
- Hörbeispiele: Rasse (Info)
- Reime: -asə
Bedeutungen:
- [1] Tierzucht, Landwirtschaft: Untergruppe einer durch Zucht manipulierten Art mit willkürlich festgelegten gemeinsamen phänotypischen Merkmalen
- [2] Biologie, veraltet: unscharfe Bezeichnung für unterschiedliche taxonomische Gruppen bei Menschen, Tieren und Pflanzen
- [3] redensartlich, veraltend: positiv ausgeprägte Qualitäten eines Individuums oder einer Sache
Herkunft:
Synonyme:
- [1] Zuchtform, Züchtung; botanisch auch: Sorte
- [2] Subspezies, Unterart, Volk
- [3] Klasse
Sinnverwandte Wörter:
- [2] Ethnie, Population, soziologisch auch: Race
Gegenwörter:
- [1] Kreuzung, Mischling, Mischung
- [2] fremdbezeichnend, abwertend: Mestize, Mischling, Mulatte, Zambo
Oberbegriffe:
- [1] Art
Unterbegriffe:
- [1] Entenrasse, Eselrasse, Fleischrasse, Gänserasse, Hühnerrasse, Hunderasse, Hybridrasse, Kaninchenrasse, Katzenrasse, Kulturrasse, Landrasse, Mischrasse, Naturrasse, Pferderasse, Rinderrasse, Schafrasse, Schweinerasse, Taubenrasse, Viehrasse, Ziegenrasse, Zweinutzungsrasse
- [2] Herrenrasse, Menschenrasse, Primitivrasse, Wurzelrasse
Beispiele:
- [1] Der Deutsche Schäferhund ist die verbreitetste Rasse der Schutzhunde.
- [2] Mit der Lehre von Rassen des Menschen rechtfertigte die Biologie die Ausbeutung, Folter und Ermordung von Menschen aus Afrika, Nord- und Südamerika, Asien, Australien, Ozeanien und der Arktis.
- [2] „Schließlich ist das ja das Paradoxe am Rassismus: Es gibt keine sogenannten Rassen. Sie sind eine soziale Konstruktion, deren Folgen allerdings real sind: Rassen sind konstruiert worden, um Menschen zu klassifizieren, zu hierarchisieren und zu unterdrücken.“[3]
- [3] Dieser Wein hat wirklich Rasse.
Wortbildungen:
- Adjektive: rasserein, rasseveredelnd, rassig, rassisch
- Substantive: Rassegeflügel, Rassehuhn, Rassehund, Rassekatze, Rassendiskriminierung, Rassenfanatiker, Rassenfanatismus, Rassenforscher, Rassenforschung, Rassenfrage, Rassengenese, Rassengesetz, Rassengesetzgebung, Rassengruppe, Rassenhass, Rassenhetze, Rassenhygiene, Rassenideologe, Rassenideologie, Rassenintegration, Rassenkampf, Rassenkonflikt, Rassenkrawall, Rassenkreis, Rassenkreuzung, Rassenkunde, Rassenlehre, Rassenmerkmal, Rassenmischung, Rassenpolitik, Rassenproblem, Rassenreinzucht, Rassenschande, Rassenschranke, Rassenterror, Rassentheoretiker, Rassentheorie, Rassentrennung, Rassenunruhen, Rassenunterschied, Rassenvorurteil, Rassenwahn, Rassenzugehörigkeit, Rassepferd, Rassereinheit, Rasseweib, Rassezucht, Rassezuchtverein, Rassismus, Rassist
Übersetzungen
[1] Untergruppe einer durch Zucht manipulierten Art
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[2] unscharfe Bezeichnung für unterschiedliche taxonomische Gruppen bei Menschen, Tieren und Pflanzen
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[3] positiv ausgeprägte Qualitäten eines Individuums oder einer Sache
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1, 2] Wikipedia-Artikel „Rasse“
- [1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Rasse“
- [1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Rasse“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Rasse“
- [1–3] Duden online „Rasse“
Quellen:
- Brockhaus-Enzyklopädie. In 30 Bänden. Online-Ausgabe mit aktualisierten Artikeln aus der Brockhaus-Redaktion. 21. Auflage. Brockhaus, Leipzig/Mannheim 2005–2006, ISBN 3-7653-4140-1, Artikel zu „Menschenrassen“
- Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Rasse“, Seite 744 f.
- Jana Pareigis: Das Unmögliche ist das Mindeste, was man verlangen kann. Vorwort. In: James Baldwin; mit einem Vorwort von Derselben (Herausgeber): Nach der Flut das Feuer. ›The Fire Next Time‹. Neuübersetzung, 2. Auflage. dtv, München 2020 (Originaltitel: The Fire Next Time, übersetzt von Miriam Mandelkow aus dem amerikanischen Englisch), ISBN 978-3-434-14736-1, Seite 10–11 (Erstauflage der Neuübersetzung 2019; deutschsprachige Erstveröffentlichung unter dem Titel Hundert Jahre Freiheit ohne Gleichberechtigung bei Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1964; englischsprachige Originalausgabe 1963).
Ähnliche Wörter (Deutsch):
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