Ried

Ried (Deutsch)

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Folgendes ist zu erweitern: [11] ist weiblich, extra Eintrag

Substantiv, n

Singular Plural
Nominativ das Ried die Riede
Genitiv des Riedes
des Rieds
der Riede
Dativ dem Ried
dem Riede
den Rieden
Akkusativ das Ried die Riede

Worttrennung:

Ried, Plural: Rie·de

Aussprache:

IPA: [ʁiːt]
Hörbeispiele:  Ried (Info)
Reime: -iːt

Bedeutungen:

[1] Botanik, Pflanzensoziologie: Vegetationsbestand, der vorherrschend aus Sauergrasgewächsen (Cyperaceae) und Binsengewächsen (Juncaceae), vornehmlich Binsen (Juncus) und Seggen (Carex), besteht
[2] Botanik, niederdeutsch: das Schilfgras, das später als Reet zum Häuserdecken dient
[3] Botanik, süddeutsch: im Flachwasser- und Uferrandbereich von Gewässern, Dickicht aus großwüchsigen, schilfartigen Pflanzen wie Schilfrohr (Phragmites australis, Phragmites communis), Rohrkolben (Typha spec.), Igelkolben (Sparganium spec.), Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea) und Wasser-Schaden (Glyceria maxima); weiterhin aus Kalmus (Acorus calamus), Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus), Schwanenblume (Butomus umbellatus), Froschlöffel (Alisma spec.) und aus weiteren Arten
[4] Botanik: abgeschnittene, getrocknete Schilfstengel, die zum Dachdecken dienen
[5] Botanik, veraltet: das einzelne abgeschnittene, getrocknete Schilfrohr für Verwendung als Stab (beispielsweise als Zeigestab in Schulen), Rute (zur Züchtigung), Schreibfeder
[6] Botanik, veraltet: das einzelne abgeschnittene, getrocknete Schilfrohr für Verwendung als Flöte
[7] Botanik, Weberei, veraltet: einzelnes aus Schilfröhricht gefertigtes Stäbchen, das Bestandteil des Weberkamms war; später auch kollektiv für die Gesamtheit der Stäbchen, dann auf den Kamm selbst bezogen
[8] Botanik, süddeutsch, mitteldeutsch, übertragene Sinne zu 1–3): feuchter Boden, auf dem das Ried[1–3] wächst
[9] Botanik, süddeutsch, mitteldeutsch (erweiternd zu [8]): Sumpfgrund, Moorboden
[10] Botanik, süddeutsch, mitteldeutsch (metonymisch zu [9]): sumpfige Gegend, Moor
[11] Österreich: Nutzfläche in einem Weinberg

Herkunft:

[1–10] gemeingermanischen Ursprungs *hreuða-; bezeugt im Gotischen hriud, im Althochdeutschen hriot, riot, im Mittelhochdeutschen riet; etymologisch verwandt mit altnordfriesisch ried, altfriesisch reyd, angelsächsisch hreod, mittelniederdeutsch und neuniederdeutsch rēt, reit, niederländisch riet "Schilf" und englisch reed
[11] siehe Ried[II]

Synonyme:

[1–10] Reet, Reeth
[3] Röhricht
[5] spanisches Ried
[7] Riet, Riedblatt, Riedkamm
[11] Einzellage, Lage

Oberbegriffe:

[1] Bedecktsamer (Magnoliophyta)
[3] Biotop, Pflanzengesellschaft

Unterbegriffe:

[1] Einkeimblättrige (Liliopsida); Kleinseggenried, Großseggenried
[3] Einkeimblättrige (Liliopsida); Süßgrasartige (Poales)
[4] Rieddach

Beispiele:

[1] Auf dem ehemals sandigen Ufer formte das vorgedrungene Ried ein Riedbett; das so entstandene Ufer nennt sich Riedufer. Es färbt sich im Winter gelb.
[2] Im Ried verstecken sich Wildenten.
[3] Auch für Zugvögel ist das Ried attraktiv, im Herbst landen hier bis zu 50 000 Vögel auf dem Weg nach Afrika. Sie fressen sich zwischen Schilf und See Fettreserven an, damit sie gut über die Alpen kommen.
[4] Unter „weicher Dachung“ versteht man die teilweise oder vollständige Dacheindeckung mit Holz, Ried, Schilf, Stroh oder Ähnlichem.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1–3] rauschendes Ried, vom Wind gepeitschtes Ried
[10] gefrorenes Ried, in ein Ried geraten

Wortbildungen:

Riedbett, Rieddach, Riedufer

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 3, 4, 10, 11] Wikipedia-Artikel „Ried
[1, 3] Wikipedia-Artikel „Röhricht
[4] Wikipedia-Artikel „Reet
[1, 3–9] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Ried
[3, 8, 9] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Ried
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalRied
[2, 11] The Free Dictionary „Ried
[11] Frank Schoonmaker; bearbeitet von Horst Dippel: Das Wein-Lexikon. Die Weine der Welt. Neuausgabe, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1978 (Originaltitel: Encyclopedia of Wine), ISBN 3-596-21872-1, Seite 189, Eintrag „Ried“

Substantiv, n

Singular Plural
Nominativ das Ried die Rieder
Genitiv des Rieds
des Rieden
der Rieder
Dativ dem Riede
dem Ried
den Riedern
Akkusativ das Ried die Rieder

Worttrennung:

Ried, Plural: Rie·der

Aussprache:

IPA: [ʁiːt]
Hörbeispiele:  Ried (Info)
Reime: -iːt

Bedeutungen:

[1] Süddeutschland, Österreich, sonst veraltet: gerodete Gehölze oder Buschwerk
[2] Süddeutschland, Österreich, sonst veraltet: gerodetes Stück Land

Herkunft:

[1] Nebenform zu Reute „Rodeland“, reuten „roden“; belegt im Althochdeutschen riutja

Oberbegriffe:

[2] Rodelandschaft, Rodungslandschaft

Beispiele:

[1] Heute Abend werden wir das Ried verbrennen.
[2] Was wirst Du auf dem Ried anbauen?

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Ried

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Ried die Rieden
Genitiv der Ried der Rieden
Dativ der Ried den Rieden
Akkusativ die Ried die Rieden

Worttrennung:

Ried, Plural: Rie·den

Aussprache:

IPA: [ʁiːt]
Hörbeispiele:  Ried (Info)
Reime: -iːt

Bedeutungen:

[1] veraltet: durch die Spaltung des Rückgrates eines Ochsen gewonnenes Fleisch
[2] Österreich, sonst veraltet: Rippenstück eines Ochsen

Beispiele:

[1]
[2] Am Sonntag gibt es bei uns Ried.

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Ried

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Ried die Rieden
Genitiv des Riedes
des Rieds
der Rieden
Dativ dem Riede
dem Ried
den Rieden
Akkusativ den Ried die Rieden

Nebenformen:

Rüde

Worttrennung:

Ried, Plural: Rie·den

Aussprache:

IPA: [ʁiːt]
Hörbeispiele:  Ried (Info)
Reime: -iːt

Bedeutungen:

[1] veraltet, landschaftlich: Rüde

Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag Rüde.
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Ried

Substantiv, m, f, Nachname

Singular m Singular f Plural
Nominativ der Ried
(Ried)
die Ried
(Ried)
die Rieds
Genitiv des Ried
des Rieds
Rieds
der Ried
(Ried)
der Rieds
Dativ dem Ried
(Ried)
der Ried
(Ried)
den Rieds
Akkusativ den Ried
(Ried)
die Ried
(Ried)
die Rieds
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen

Anmerkung:

Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Ried“ – für männliche Einzelpersonen, die „Ried“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Ried“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Ried“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.

Worttrennung:

Ried, Plural: Rieds

Aussprache:

IPA: [ʁiːt]
Hörbeispiele:  Ried (Info)
Reime: -iːt

Bedeutungen:

[1] deutscher Nachname

Abkürzungen:

[1] R.

Herkunft:

  1. Herkunftsname zu den gleichlautenden Ortsnamen in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Österreich und der Schweiz.
  2. Wohnstättenname zu mittelhochdeutsch riet  gmhSchilfrohr, Riedgras, Sumpfgras“ oder „gerodeter Grund, Ansiedlung darauf“; in Sachsen-Anhalt stand der Flurname Ried für feuchte Wiesenstellen.[1]

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

[1] Georg Ried, Marina Ried

Beispiele:

[1] Oberstudienrat Ried stellt den Dichtern auch noch eine andere Aufgabe: sie müssen Antwort geben auf die Fragen (der Menschen, der Zeit).[2]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Ried
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalRied

Quellen:

  1. Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden, Lexikon der Familiennamen. Herkunft und Bedeutung von 20000 Nachnamen. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2008, ISBN 978-3-411-73111-4, Seite 496.
  2. Heinz Martius: Ruhe ist die erste Dichterpflicht. In: Zeit Online. 16. Februar 1962, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 11. November 2015).

Substantiv, n, Toponym

Singular Plural
Nominativ (das) Ried
Genitiv (des Ried)
(des Rieds)

Rieds
Dativ (dem) Ried
Akkusativ (das) Ried

Anmerkung zum Artikelgebrauch:

Der Artikel wird gebraucht, wenn „Ried“ in einer bestimmten Qualität, zu einem bestimmten Zeitpunkt oder Zeitabschnitt als Subjekt oder Objekt im Satz steht. Ansonsten, also normalerweise, wird kein Artikel verwendet.

Worttrennung:

Ried, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ʁiːt]
Hörbeispiele:  Ried (Info)
Reime: -iːt

Bedeutungen:

[1] eine Gemeinde im Landkreis Aichach-Friedberg in Bayern
[2] ein Stadtteil der Stadt Schrobenhausen in Bayern
[3] ein Ortsteil der Gemeinde Ebersburg im Landkreis Fulda in Hessen
[4] Ortsteil der Gemeinde Feldkirchen-Westerham im Landkreis Rosenheim in Bayern
[5] Ortsteil der Gemeinde Frauenneuharting im Landkreis Ebersberg in Bayern
[6] Ortsteil der Gemeinde Kochel am See im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen in Bayern
[7] Ortsteil der Gemeinde Obermaiselstein im Landkreis Oberallgäu in Bayern
[8] Ortsteil der Gemeinde Pfronten in Bayern
[9] Ortsteil der Gemeinde Altmannstein im Landkreis Eichstätt
[10] eine Stadt in Oberösterreich und den nach dieser benannten Bezirk Ried im Innkreis
[11] die Marktgemeinde Ried in der Riedmark in Oberösterreich
[12] die Gemeinde Ried im Oberinntal in Tirol
[13] eine Gemeinde im Zillertal in Tirol
[14] die Gemeinde Ried im Traunkreis in Oberösterreich
[15] die Katastralgemeinde Ried ob der Traisen in Niederösterreich
[16] die Katastralgemeinde Ried in der Gemeinde Wallsee-Sindelburg in Niederösterreich
[17] die Katastralgemeinde Ried am Riederberg der Gemeinde Sieghartskirchen in Niederösterreich
[18] die Gemeinde Ried bei Kerzers im Kanton Freiburg (1902–1911: Ried; vor 1902: Oberried (See))
[19] eine Gemeinde im Bezirk Brig im Kanton Wallis
[20] veraltet: die Ortschaft Essert im Kanton Freiburg
[21] eine Ortschaft in der Gemeinde Muotathal im Kanton Schwyz
[22] eine Ortschaft in der Gemeinde Franekeradeel in der niederländischen Provinz Friesland
[23] eine Landschaft im Landkreis Rastatt
[24] eine Landschaft im Bundesland Vorarlberg

Herkunft:

siehe Ried

Synonyme:

[19] Ried-Brig, Ried bei Brig
[20] Oberried

Oberbegriffe:

[1–22] Ortschaft
[23–24] Landschaft

Beispiele:

[1–24] Er wurde in Ried geboren.

Wortbildungen:

Rieder, Riederin, rieder, Rieds
Benninger Ried, Biberacher Ried, Eriskircher Ried, Pfrunger Ried, Donauried, Hessisches Ried, Ried-Mörel, Riederalp, Seckbacher Ried, Wurzacher Ried

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Ried (bei Mering)
[2] Wikipedia-Artikel „Schrobenhausen#Stadtteile
[3] Wikipedia-Artikel „Ebersburg#Ried
[4] Wikipedia-Artikel „Ried (Feldkirchen-Westerham)
[5] Wikipedia-Artikel „Frauenneuharting#Gemeindegliederung
[6] Wikipedia-Artikel „Kochel_am_See#Ortsteile
[7] Wikipedia-Artikel „Obermaiselstein#Ortsteil_Ried
[8] Wikipedia-Artikel „Pfronten#Ausdehnung_des_Gemeindegebietes
[9] Wikipedia-Artikel „Ried (Altmannstein)
[10] Wikipedia-Artikel „Ried im Innkreis
[11] Wikipedia-Artikel „Ried in der Riedmark
[12] Wikipedia-Artikel „Ried im Oberinntal
[13] Wikipedia-Artikel „Ried im Zillertal
[14] Wikipedia-Artikel „Ried im Traunkreis
[15] Wikipedia-Artikel „Nußdorf ob der Traisen
[16] Wikipedia-Artikel „Wallsee-Sindelburg#Gemeindegliederung
[17] Wikipedia-Artikel „Sieghartskirchen
[18] Wikipedia-Artikel „Ried bei Kerzers
[19] Wikipedia-Artikel „Ried-Brig
[20] Wikipedia-Artikel „Essert FR
[21] Wikipedia-Artikel „Muotathal
[22] Wikipedia-Artikel „Franekeradeel
[23] Wikipedia-Artikel „Ried (Oberrhein)
[24] Wikipedia-Artikel „Ried (Vorarlberg)

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Riet, Reet, Reeth, Ritt, rit.
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