Toilette

Toilette (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Toilette die Toiletten
Genitiv der Toilette der Toiletten
Dativ der Toilette den Toiletten
Akkusativ die Toilette die Toiletten

Anmerkung zur Worttrennung:

Das Österreichische Wörterbuch in der 43. Auflage gibt, im Gegensatz zu allen anderen Referenzen, als mögliche Worttrennung bei Toilette ausschließlich „Toi·let·te“ an.

Worttrennung:

To·i·let·te, Plural: To·i·let·ten

Aussprache:

IPA: [toˈlɛtə], schweizerisch meist, sonst auch [to̯aˈlɛtə], besonders süddeutsch/österreichisch [tɔɪ̯ˈlɛtə][1]
Hörbeispiele:  Toilette (Info),  Toilette (Info),  Toilette (Österreich) (Info)
Reime: -ɛtə

Bedeutungen:

[1] eine sanitäre Vorrichtung oder Anlage zur Aufnahme von Körperausscheidungen
[2] Raum, in dem sich [1] befindet
[3] gehoben: das Sich-zurecht-Machen (Körperreinigung, Körperpflege und Ankleiden)
[4] gehoben, veraltend: festliche Kleidung (meist der Frauen)
[5] ein Kosmetiktisch oder Frisiertisch

Abkürzungen:

[1] 00, Toil., WC

Herkunft:

im 18. Jahrhundert von dem französischen toilette  fr für „Tüchlein“ entlehnt; die Bedeutung wurde mit der Zeit von „Kosmetiktuch“ übertragen auf das Ankleiden, die Kleidungsstücke und letztlich auf „Abort“[2]

Synonyme:

[1] Abort, Bedürfnisanstalt, Häusl, Klo, Klosett, Latrine, Lokus, Null-Null, Örtchen, Pott, Topf, Wasserklosett, WC; antiquiert: Abtritt; vulgär: Bauarbeiterkarussell, Scheißhaus
[3] Ankleiden, Körperpflege

Unterbegriffe:

[1] Außentoilette, Bahnhofstoilette, Behindertentoilette, Bordtoilette, Chemietoilette, Damentoilette, Flugzeugtoilette, Frauentoilette, Gästetoilette, Gemeinschaftstoilette, Herrentoilette, Hundetoilette, Innentoilette, Jungentoilette, Katzentoilette, Komposttoilette, Kundentoilette, Mädchentoilette, Männertoilette, Miettoilette, Parkplatztoilette, Plumpsklo, Restauranttoilette, Schultoilette, Waschtoilette, Zugtoilette
[3] Morgentoilette
[4] Abendtoilette, Balltoilette
[5] Frisiertoilette

Beispiele:

[1] Ich muss mal schnell auf die Toilette.
[1] „Endlich fand ich eine Toilette, musste jedoch feststellen, dass die Warteschlange sich im Schneckentempo vorwärtsbewegte.“[3]
[1] „Wie jeder andere in der Wohnung verbrachte ich möglichst viel Zeit auf der Toilette mit der Lektüre der neuesten Zeitschriften.“[4]
[1] „Als Toilette dienen lange Balken, auf denen sich 20 Männer nebeneinander erleichtern können.“[5]
[1] „Er hört, wie sie in die übelriechende kleine Toilette am Ende des Flurs geht, er hört sie leise husten.“[6]
[3] Als ich kam, war sie noch bei der Toilette.
[3] „Sie fühlt sich matt und mutlos, zwingt sich aber energisch zu einer sorgfältigen und tadellosen Toilette.[7]
[3] „Sonja war mit ihrer Toilette fast fertig, die Gräfin desgleichen; aber Natascha, die sich mit der Herrichtung der beiden anderen viele Mühe gemacht hatte, war noch im Rückstande.“[8]
[3] „Seine Toilette war erst halb beendet, als es klopfte.“[9]
[4] „Am Warenhaus Karstadt erfaßt sein Blick von der Seite den Schimmer eines großen Schaufensters voll strahlender Toiletten, seidiger Glanz von Frauen, sanfte Helle.“[10]
[4] Die Gaslampen warfen eine ungeheure Lichtfülle in den Raum, Damen und Herren in großer Toilette tanzten, aßen und tranken, spielten.
[4] „Sie war in einer Toilette, wie sie sie gewöhnlich auf ihren Petersburger Gesellschaften getragen hatte, und gerade das liess es noch deutlicher werden, wieviel hässlicher sie geworden war.“[11]
[5] Im Vordergrund ist links ein Waschtisch zu sehen und rechts ein Frisiertisch (»Toilette«).

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] auf die Toilette gehen
[1] öffentliche / private Toilette
[1] Toilette benutzen / säubern / reinigen
[3] Toilette machen

Wortbildungen:

[1] Toilettenbecken, Toilettenbürste, Toilettenfrau, Toilettendeckel, Toilettengarnitur, Toilettenhäuschen, Toilettenmann, Toilettenpapier, Toilettenraum, Toilettenschüssel, Toilettensitz, Toilettenspruch, Toilettenspülung, Toilettenwagen, Toilettenwasser
[2] Toilettenfenster, Toilettenspiegel, Toilettentür
[3] Eau de Toilette, Toilettenartikel, Toilettengegenstand, Toiletteseife/Toilettenseife, Toilettentisch, Toilettezimmer

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 2] Wikipedia-Artikel „Toilette
[1] Wikipedia-Artikel „Toilette (Begriffsklärung)
[1–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Toilette
[1–3] The Free Dictionary „Toilette
[1–4] Duden online „Toilette
[1–3] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 11., vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage. Band 5, Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-04061-2, DNB 1063360641
[1–5] Wahrig Fremdwörterlexikon „Toilette“ auf wissen.de
[1–5] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Toilette“ auf wissen.de
[1–3] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Toilette
[1, 3] ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Vollständige Ausgabe mit dem amtlichen Regelwerk. 43. Auflage. ÖBV, Wien 2016, ISBN 978-3-209-08514-6 (Bearbeitung: Magdalena Eybl et al.; Red.: Christiane M. Pabst, Herbert Fussy, Ulrike Steiner), Seite 713
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalToilette

Quellen:

  1. Nach: Stefan Kleiner, Ralf Knöbl und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage. Band 6, Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-04067-4, DNB 1070833770, Stichwort: Toilette.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Toilette“, Seite 919.
  3. Rose-Anne Clermont: Buschgirl. Wie ich unter die Deutschen geriet. Bertelsmann, München 2010, Seite 14 f. ISBN 978-3-570-10042-4.
  4. Wladimir Kaminer: Onkel Wanja kommt. Eine Reise durch die Nacht. Goldmann, München 2014, ISBN 978-3-442-47364-9, Seite 45.
  5. Bertram Weiss: Aufstand unter Tage. In: GeoEpoche: Afrika 1415-1960. Nummer Heft 66, 2014, Seite 116-125, Zitat Seite 123.
  6. James Salter: Ein Spiel und ein Zeitvertreib. Roman. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2000, ISBN 3-499-22440-2, Seite 129.
  7. Drei Küsse von Gerhard von Amyntor [pseud., Dagobert von Gerhardt, Hans Ziegler, 1883.] Abgerufen am 17. Mai 2018.
  8. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 588f. Russische Urfassung 1867.
  9. Theodor Fontane: Cécile. Roman. Nymphenburger, München 1969, Seite 106. Entstanden 1884/5.
  10. Hans Fallada: Wer einmal aus dem Blechnapf frißt. Roman. 4. Auflage. Aufbau Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-7466-2678-9, Seite 302. Erstveröffentlichung 1934.
  11. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 279. Russische Urfassung 1867.
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