zerkauen
zerkauen (Deutsch)
Verb
Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | zerkaue | ||
du | zerkaust | |||
er, sie, es | zerkaut | |||
Präteritum | ich | zerkaute | ||
Konjunktiv II | ich | zerkaute | ||
Imperativ | Singular | zerkaue! | ||
Plural | zerkaut! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
zerkaut | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:zerkauen |
Worttrennung:
- zer·kau·en, Präteritum: zer·kau·te, Partizip II: zer·kaut
Aussprache:
- IPA: [t͡sɛɐ̯ˈkaʊ̯ən]
- Hörbeispiele: zerkauen (Info)
- Reime: -aʊ̯ən
Bedeutungen:
- [1] transitiv: insbesondere Nahrung durch Kauen vor dem Hinunterschlucken gut zerkleinern
- [2] transitiv: etwas, meistens Unverdauliches durch Kauen beschädigen oder zerstören
Herkunft:
- Derivation (Ableitung) des Verbs kauen durch Präfigierung mit der Vorsilbe zer-
Synonyme:
Gegenwörter:
- [1] durch technische Hilfsmittel zerkleinern: mahlen, passieren, pürieren, schroten, tranchieren/transchieren, zerdrücken, zerstampfen, zerschneiden
- [1] nicht zerkleinern: hineinstopfen, hinunterschlingen, hinunterwürgen, schlingen, verschlingen
- [2] durch Werkzeuge beschädigen/zerstören: zerbeulen, zerlöchern, zerkratzen, zerschlagen, zertrümmern
Oberbegriffe:
- [1] essen
- [2] beschädigen, zerstören
Beispiele:
- [1] Aber in einem Quadratkilometer Savannenboden Tansanias stecken 40 Tonnen Wurzeln. Wer sie kochen kann – statt roh zu zerkauen –, steigert bei vegetarischer Kost die Energieaufnahme um 43 Prozent.[1]
- [1] Wer keine Zähne mehr im Mund hat, hat eine schlechte Überlebensprognose, wenn es darum geht, rohes Mammutfleisch zu zerkauen.[2]
- [1] Die Blausäure-Verbindung tritt dabei gar nicht in den Körper über. Nur wer die Kerne zerkaut, inkorporiert das Gift.[3]
- [2] Mit Nadelstichen oder Hämmern bearbeitet Tania Kitchell weißes Papier und Martin Walde lädt dazu ein, Papier zu zerkauen und an die Fensterscheibe zu spucken.[4]
- [2] Ja, ich jaule und winsele, ja, ich zerkaue Gegenstände, ja, ich habe nasse Pfoten![5]
- [2] „(…), denn - - das Leben ist der fruchtbarste und phantasiereichste Romanschreiber, welcher nicht, um eine unmögliche Situation zu ersinnen, ein dutzend Gänsefedern zerkauen muß.“[6]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] Bonbons, Brot, Fleisch, Kaffeebohnen, Kümmel, Nüsse, Salzstangen, Tabletten zerkauen
- [1] bisschen, grob, gut, langsam, mühsam, schlecht, sorgfältig, täglich, vollständig, zu Brei zerkauen
- [2] Bleistift, Fingernägel zerkauen
bei Tieren: Holz, Knochen, Leine, Schuhe, Stöckchen zerkauen
Wortbildungen:
- Konversionen: Zerkauen, zerkauend, zerkaut
Übersetzungen
[1] insbesondere Nahrung durch Kauen vor dem Hinunterschlucken gut zerkleinern
|
[2] etwas, meistens Unverdauliches durch Kauen beschädigen oder zerstören
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „zerkauen“
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „zerkauen“
- [1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „zerkauen“
- [1, 2] The Free Dictionary „zerkauen“
- [1, 2] Duden online „zerkauen“
Quellen:
- Jürgen Langenbach: Auf dem Herd gegart: Homo sapiens. In: DiePresse.com. 15. Juni 2007, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 5. Oktober 2012).
- Tillmann Prüfer: Tillmann Prüfer fragt: Wie kann man Zähne schminken? Stil. In: Zeit Online. 20. März 2008, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 5. Oktober 2012).
- Christoph Drösser: Gift im Gehäuse. In: Zeit Online. Nummer 52/2005, 21. Dezember 2005, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 5. Oktober 2012).
- Manisha Jothady: Fassade mit Tiefgang. In: DiePresse.com. 27. August 2008, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 5. Oktober 2012).
- Benedikt Erenz: Koffer to go. Wortgeschichten. In: Zeit Online. Nummer 22/2008, 30. Mai 2008, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 5. Oktober 2012).
- Karl May → WP: Im Lande des Mahdi I. In: Projekt Gutenberg-DE. Kap. 6, Die Sklavinnen (URL).
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