Knochen

Knochen (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Knochen die Knochen
Genitiv des Knochens der Knochen
Dativ dem Knochen den Knochen
Akkusativ den Knochen die Knochen

Worttrennung:

Kno·chen, Plural: Kno·chen

Aussprache:

IPA: [ˈknɔxn̩]
Hörbeispiele:  Knochen (Info),  Knochen (Info)
Reime: -ɔxn̩

Bedeutungen:

[1] Teil des Skeletts der Wirbeltiere
[2] unzählbar: das Material, aus dem [1] ist
[3] Schraubenschlüssel für zehn Größen (zur Fahrradreparatur)

Herkunft:

seit dem 14. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch: knoche; mittelniederdeutsch: knoke, knake; weitere Herkunft umstritten[1][2]

Synonyme:

[1] Gebein, (übertr.) Gräte
[2] Bein, Knochensubstanz

Gegenwörter:

[1, 2] Knorpel
[3] Maulschlüssel, Ringschlüssel

Verkleinerungsformen:

[1] Knöchel, Knöchelchen, Knöchlein

Oberbegriffe:

[1] Körperteil
[2] Körpersubstanz, Substanz, Stoff
[3] Schraubenschlüssel, Werkzeug, Zehnerschlüssel, Zehnlochschlüssel

Unterbegriffe:

[1] Armknochen, Backenknochen, Beckenknochen, Beinknochen, Belegknochen, Dinosaurierknochen, Exerzierknochen, Fingerknochen, Fußknochen, Fußwurzelknochen, Gabelknochen, Gesichtsknochen, Handknochen, Handwurzelknochen, Hüftknochen, Hühnerknochen, Hundeknochen, Inkaknochen, Intermaxillarknochen, Kauknochen, Kieferknochen, Knaupelknochen, Mammutknochen, Markknochen, Menschenknochen, Mittelfußknochen, Mittelhandknochen, Oberarmknochen, Oberschenkelhalsknochen, Oberschenkelknochen, Orbitalknochen, Reitknochen, Rinderknochen, Rippenknochen, Röhrenknochen, Saurierknochen, Schädelknochen, Schenkelknochen, Schinkenknochen, Schulterknochen, Schweinsknochen, Sepiaknochen, Sesamknochen, Suppenknochen, Tierknochen, Tigerknochen, Unterkieferknochen, Unterschenkelknochen, Wangenknochen, Wirbelknochen, Zwischenkieferknochen
[1] volkstümlich: Glasknochen, Musikantenknochen, Musikknochen
[1] Kniescheibe, Rippe, Schulterblatt, Wirbel,Ableitungen von Bein
[1] übertragen: Eheknochen, Geizknochen, Hausknochen, Liebesknochen

Beispiele:

[1] Der Hund kaut an einem Knochen.
[1] „In der Metzgerei hat Gert Blonski schon ein paar Knochen und Fleischabfälle für sie zurechtgestellt.“[3]
[1] „Die Nichte aber sträubte sich mit allen Kräften; als sie schließlich nachgab, schämte sie sich sehr, daß sie nur Knochen unter einer schwärzlichen Haut vorzuweisen hatte, doch war ich so rücksichtsvoll, nie hinzublicken.“[4]
[1] „Eine Grube enthielt Tieropfer, auch menschliche Knochen.“[5]
[1] „Er warf bei diesen Worten die Knochen gegen das Feuer zu und kratzte nun mit den Füßen und Händen das in der Nähe herumgestreute Laub zusammen, bis er ein ziemlich weiches Lager hatte.“[6]
[2] Diese alten Würfel sind aus Knochen.
[3] Um das Hinterrad des Fahrrades abzumontieren, muss man zunächst die Mutter mit einem Knochen lösen.

Redewendungen:

alter Knochen
morsche Knochen
bis auf die Knochen
auf die Knochen gehen
in die Knochen gehen

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] die Knochen sortieren

Wortbildungen:

Adjektive: knochenbildend, knochendürr, knochenhart, knochenlos, knochentrocken, knöcherig/knöchrig, knöchern, knochig
Substantive: Knochenabbau, Knochenabsplitterung, Knochenabszess, Knochenarbeit, Knochenasche, Knochenatrophie, Knochenbank, Knochenbau, Knochenbildung, Knochenbolzung, Knochenbrand, Knochenbrecher, Knochenbruch, Knochenbrüchigkeit, Knochenbrühe, Knochendichte, Knochenentkalkung, Knochenentzündung, Knochenerkrankung, Knochenerweichung, Knochenfett, Knochenfisch, Knochenfortsatz, Knochenfragment, Knochenfraß, Knochenfund, Knochengerät, Knochengerippe, Knochengerüst, Knochengeschwulst, Knochengesundheit, Knochengewebe, Knochenhauer, Knochenhaut, Knochenjob, Knochenkohle, Knochenkotzen, Knochenkrankheit, Knochenkrebs, Knochenleim, Knochenmann, Knochenmark, Knochenmasse, Knochenmehl, Knochenmühle, Knochennagelung, Knochenöl, Knochenplastik, Knochenrand, Knochenreifung, Knochenriss, Knochensäge, Knochenschinken, Knochenschmerz, Knochenschwund, Knochenspiel, Knochensplitter, Knochenstück, Knochensubstanz, Knochenteil, Knochentransplantation, Knochentuberkulose, Knochentumor, Knochenveränderung, Knochenverletzung, Knochenwachstum, Knochenwerkzeug, Knochenzelle
Verb: verknöchern

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1–3] Wikipedia-Artikel „Knochen (Begriffsklärung)
[1] Wikipedia-Artikel „Knochen
[3] Wikipedia-Artikel „Knochen (Werkzeug)
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Knochen
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Knochen
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKnochen
[1] The Free Dictionary „Knochen
[1–3] Duden online „Knochen

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Seite 420.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 Seite 504.
  3. Mechtild Borrmann: Grenzgänger. Die Geschichte einer verlorenen deutschen Kindheit. Roman. Droemer, München 2019, ISBN 978-3-426-30608-6, Seite 71.
  4. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band XI. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 107.
  5. Ulrich Magin: Keltische Kultplätze in Deutschland. Geschichte und Mythos einer rätselhaften Kultur. Niko, Hamburg 2019, ISBN 978-3-86820-535-0, Seite 134.
  6. Friedrich Gerstäcker: Die Flußpiraten des Mississippi. Goldmann, München 1964, Seite 11. Zuerst 1848 erschienen.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Konchen
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