Begriff

Begriff (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Begriff die Begriffe
Genitiv des Begriffs
des Begriffes
der Begriffe
Dativ dem Begriff
dem Begriffe
den Begriffen
Akkusativ den Begriff die Begriffe

Worttrennung:

Be·griff, Plural: Be·grif·fe

Aussprache:

IPA: [bəˈɡʁɪf]
Hörbeispiele:  Begriff (Info)
Reime: -ɪf

Bedeutungen:

[1] Linguistik: gedankliche oder semantische Einheit als Konzept, das alle Merkmale eines Gegenstandes oder Sachverhaltes vereint; zum Zusammenhang: man bezeichnet durch ein Symbol (Wort oder Wortgruppe) einen Begriff, mit dem man über eine Realität (Ding oder Idee) spricht[1]
[2] eine klare Vorstellung
[3] umgangssprachlich: sprachliche Einheit (Wort oder Wortgruppe)

Herkunft:

von mittelhochdeutsch begrif  gmh, Verbalsubstantiv zu begreifen.[2]

Synonyme:

[1] Benanntes (im Gegensatz zur Benennung), Bezeichnetes (im Gegensatz zur Bezeichnung), Definiertes, Gemeintes
[2] Auffassung, Meinung, Idee, Vorstellung
[3] Ausdruck, Benennung, Bezeichnung, Wort

Sinnverwandte Wörter:

[1] Bedeutungsinhalt,[3] Begrifflichkeit
[2] Name

Oberbegriffe:

[1] Begriffssystem

Unterbegriffe:

[1] allgemein: Allgemeinbegriff, Elementarbegriff, Fachbegriff, Fundamentalbegriff, Ganzheitsbegriff, Grundbegriff, Hauptbegriff, Inbegriff, Individualbegriff, Komplementärbegriff, Leitbegriff, Metabegriff, Nebenbegriff, Oberbegriff, Sachbegriff, Sammelbegriff, Schlüsselbegriff, Teilbegriff, Unterbegriff
[1] nach Thema: Artbegriff, Bedeutungsbegriff, Beziehungsbegriff, Bildungsbegriff, Datenschutzbegriff, Ehrbegriff, Freiheitsbegriff, Gattungsbegriff, Geruchsbegriff, Gottesbegriff, Gummibegriff, Ideologiebegriff, Krankheitsbegriff, Lüftungsbegriff, Mengenbegriff, Merkbegriff, Mittelbegriff, Moralbegriff, Qualitätsbegriff, Rechtsbegriff, Realitätsbegriff, Reizbegriff, Schönheitsbegriff, Schuldbegriff, Staatsbegriff, Substanzbegriff, Suchbegriff, Vernunftbegriff, Verstandesbegriff, Wahrheitsbegriff, Wissenschaftsbegriff, Zahlbegriff, Zeichenbegriff, Zeitbegriff

Beispiele:

[1] Denn eben, wo Begriffe fehlen, da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein. (Goethe, Faust I.)
[1] Für einen Begriff kann es mehrere Benennungen (Synonyme) geben; und mehrere Begriffe können durch eine Benennung (Homonym) bezeichnet werden.
[1] „Der Begriff der Antinomie läßt sich bis zu Plutarch und Quintilian zurückverfolgen, hat aber erst bei Kant seine philosophisch relevante Ausprägung gewonnen.“[4]
[1] „Der Begriff Mut oder Wagemut leitet sich von idg. mo (= starken Willens sein, heftig nach etwas streben) und ahd. muot (= Kraft des Denkens, Empfindens, Wollens) ab.“[5]
[1] „Der Begriff Krisenmanagement entstand im politischen Bereich, wobei dessen erstmalige Verwendung dort umstritten ist, mehrheitlich aber J.F. Kennedy im Zusammenhang mit der Kuba-Krise 1962 zugeschrieben wird.“[6]
[2] Du hast einen zu negativen Begriff von dieser Entwicklung gewonnen.
[2] Du hast keinen Begriff davon, was das bedeutet.
[3] »Kollateralschaden«? Den Begriff hatte ich vorher noch nie gehört.

Redewendungen:

[2] im Begriff sein, im Begriff stehen (kurz davorstehen, etwas zu tun), schwer von Begriff sein (etwas schwer verstehen)

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] ein relativer Begriff, ein dehnbarer Begriff
[2] etwas ist jemandem ein Begriff (jemand hat von etwas eine Vorstellung / kennt und versteht etwas)

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien: begrifflich, begriffsmäßig, begriffsstutzig
Substantive: Begrifflichkeit, Begriffsapparat, Begriffsbestimmung, Begriffsbildung, Begriffsdefinition, Begriffsform, Begriffsinhalt, Begriffspaar, Begriffsschrift, Begriffssystem, Begriffsumfang, Begriffsvermögen, Begriffsverwirrung, Begriffswelt, Begriffswort, Begriffszeichen

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Begriff (Philosophie)
[1] Wikipedia-Artikel „Begriff
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Begriff
[1, 2] The Free Dictionary „Begriff
[1–3] Duden online „Begriff
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBegriff

Quellen:

  1. siehe w:Semiotisches Dreieck; abgerufen am 21. Oktober 2015
  2. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „begreifen“.
  3. siehe w:Begriff; abgerufen am 21. Oktober 2015
  4. Norbert Hinske, Franz von Kutschera: Historisches Wörterbuch der Philosophie - Antinomie. Schwabe Verlag, Basel 2007, Seite 5776.
  5. Siegbert A. Warwitz: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Erklärungsmodelle für grenzüberschreitendes Verhalten.. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1620-1, Seite 41.
  6. Stefanie Fiege: Krisenmanagement. Abgerufen am 12. Februar 2020.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Griff
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