Fangen

Fangen (Deutsch)

Substantiv, n

Singular Plural
Nominativ das Fangen
Genitiv des Fangens
Dativ dem Fangen
Akkusativ das Fangen

Anmerkung:

Das Wort wird zumeist ohne Artikel gebraucht.

Worttrennung:

Fan·gen, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈfaŋən]
Hörbeispiele:  Fangen (Info)
Reime: -aŋən

Bedeutungen:

[1] Deutschland, Österreich, Ostbelgien: ein traditionelles, besonders bei Kindern beliebtes Laufspiel, bei dem es darum geht, mindestens einen der anderen Mitspieler nachzulaufen, einzuholen und entweder zu fangen oder mittels eines leichten Schlags zu berühren (mitunter gefolgt von einem Ausruf wie zum Beispiel: „Hab dich!“, „Du bist!“)

Herkunft:

Konversion zum Verb fangen

Synonyme:

[1] Südostösterreich (südliches Burgenland, östliche Steiermark): Abfangen[1]
[1] Mittel- und Südostösterreich: Abtatscheln, Antatscheln[1]
[1] Südostösterreich (Steiermark: Bruck an der Mur): Brandeln[1]
[1] Südwestösterreich (Kärnten): Derwischile[1]
[1] Italien (Südtirol): Derwischilatz, Derwischilus[1]
[1] Ostmitteldeutschland (Berlin, südliches Brandenburg) veraltend: Einkriegezeck,[1] Zeck
[1] Westösterreich (Vorarlberg): Fangatis[1]
[1] Südwestdeuschland (Mannheim): Fangels[1]
[1] Ostmitteldeutschland (Sachsen): Fanger[1]
[1] Ostösterreich, Südostdeutschland: Fangerl[1]
[1] Südostdeutschland: Fangerlas, Fangerlens, Fangerles, Fängerles, Fängerlis, Fangerlus, Fangermandl, Fangsdi, Fangstel, Fangsterl[1]
[1] Westösterreich (nördliches Tirol), Italien (Südtirol): Fangerlatz, Fongilatz[1]
[1] Frankreich (Elsass, Lothringen): Fanges[1]
[1] Schweiz, Südwestdeutschland: Fangis; regional: (Wallis) Fangnis[1]
[1] Südwestdeutschland: Fange,[2] Fangi, Fängi[1]
[1] Süddeutschland (Bayerisch-Schwaben): Fango, Fangus, Fangkus[1]
[1] Luxemburg: Fänkches[1]
[1] Ostdeutschland veraltend: Greif, Greifen[1]
[1] Nordostdeutschland: Greifen[1]
[1] Mittelostdeutschland: Haschen
[1] Westschweiz (westliches Bern): Jagis[1]
[1] Nord- und Mitteldeutschland: Kriegen[1]
[1] Mittelwestdeutschland: Nachlauf[3]
[1] Mittelwestdeutschland, Ostösterreich (besonders Wien): Nachlaufen[3]
[1] Ostösterreich: Nachrennen[1]
[1] Nordwestdeutschland (östliches Westfalen): Packen[1]
[1] Nordwestdeutschland: Tick, Ticken, Ticker, Tickfangen, Tickje[1]
[1] Nordwestschweiz: Wolf[1]
[1] Zentralschweiz: Tschiggele, Tschiggle, Zinggi[1]

Oberbegriffe:

[1] Kinderspiel, Laufspiel, Spiel

Beispiele:

[1] Die Kinder spielen Fangen.
[1] „Ellen lief im Kreis. Sie hatte alle Türen aufgerissen und rannte hinter ihrer Mutter her. Sie spielten Fangen! Das war es!“[4]
[1] „Sie sah Luana an: ‚Wir spielen Fangen! Du bist …!‘ Flink rannte sie davon, doch Luana war schnell, und hatte Glorya bald eingeholt.“[5]
[1] „Federball, Strandboccia, Faules Ei, Fangen und Verstecken wurde im Garten gespielt, wozu sich auch Kinder aus der Nachbarschaft einfanden.“[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Fangen spielen

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Fangen
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Fangen
[1] Duden online „Fangen
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalFangen
[1] Atlas zur deutschen Alltagssprache „Fangen (Kinderspiel)
[1] Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. 10 Bände auf CD-ROM ; mehr als 200 000 Stichwörter mit rund 90 000 Belegen aus mehreren Hundert Quellen ; vielfältige Recherchemöglichkeiten ; für MS Windows und Apple Macintosh. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000, ISBN 978-3-411-71001-0, Stichwort »Fangen«.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 9. Auflage. Dudenverlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-411-05509-8, Stichwort »Fangen«, Seite 590.

Quellen:

  1. Atlas zur deutschen Alltagssprache „Fangen (Kinderspiel)
  2. Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Stichwort »Fange«, Seite 232.
  3. Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Stichwort »Nachlauf« sowie »Nachlaufen«, Seite 519.
  4. Ilse Aichinger: Die große Hoffnung. J. Muusses, Purmerend 1953, Seite 24 (Zitiert nach Google Books; Erstauflage unter dem Titel Die größere Hoffnung im Bermann-Fischer Verlag, Amsterdam 1948).
  5. Angela Planert: Rubor Seleno. 1. Auflage. Amicus, Föritz 2005, ISBN 978-3-935660-62-4, Seite 227.
  6. Sigrid Ramge: Strahlenkinder. 20 Jahre nach Tschernobyl. 1. Auflage. Amicus, 2006, ISBN 3-935660-88-X, Seite 114.
  7. Hans Wehr, unter Mitwirkung von Lorenz Kropfitsch: Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart. Arabisch - Deutsch. 5. Auflage. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1985, ISBN 3-447-01998-0, DNB 850767733, Stichwort »²كيكة […], كيكا«, Seite 1133.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen:
Levenshtein-Abstand von 2: Pfannen
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