Reiter

Reiter (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Reiter die Reiter
Genitiv des Reiters der Reiter
Dativ dem Reiter den Reitern
Akkusativ den Reiter die Reiter

Worttrennung:

Rei·ter, Plural: Rei·ter

Aussprache:

IPA: [ˈʁaɪ̯tɐ]
Hörbeispiele:  Reiter (Info)
Reime: -aɪ̯tɐ

Bedeutungen:

[1] jemand, der (auf einem Pferd, Esel, Kamel oder Ähnliches) reitet
[2] aufgesetztes, leichtes Laufgewicht bei feinen Präzisionswaagen
[3] aufklemmbare, meist farbige Markierung zur Kennzeichnung von Karten in einer Kartei
[4] überstehender Abschnitt in grafischen Benutzeroberflächen, der wie [3] fungiert

Herkunft:

mittelhochdeutsch rīter, rītære, althochdeutsch rītāri, rīteri, belegt seit dem 11. Jahrhundert[1]
strukturell: Ableitung des Substantivs (Substantivierung) vom Stamm des Verbs reiten mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -er

Synonyme:

[1] Reitersmann
[3] Karteireiter, Registerkartenreiter, Tab
[4] übertragen zu 3: Registerkartenreiter, Tab

Weibliche Wortformen:

[1] Reiterin

Unterbegriffe:

[1] Depeschenreiter, Dressurreiter, Elefantenreiter, Gardereiter, Heidereiter, Herrenreiter, Kamelreiter, Landreiter, Leinreiter, Martinireiter, Postreiter, Speerreiter, Spitzenreiter, Springreiter, Stafettenreiter, Turnierreiter, Vorreiter, Zirkusreiter
[1] literarisch: der Schimmelreiter, übertragen: Dachreiter, Heureiter, Paragrafenreiter
[4] Dateireiter, Dokumentenreiter, Fensterreiter, Tabellenreiter

Beispiele:

[1] Der Reiter fiel vom Pferd, als dieses sich durch die laute Musik gestört fühlte.
[1] „Und nun also haben die Reiter Stolp verlassen, blutjung, viel zu jung fürs Sterben.“[2]
[1] „Ein Trupp Reiter, der eine Kutsche begleitete, überholte sie während der Honigmahlzeit.“[3]
[1] „Die Reiter verschwanden jetzt in einer Bodenfalte und tauchten erst nach einigen Minuten wieder auf.“[4]
[1] „Nur wenige Reiter begegneten ihnen, unter diesen auch ein paar Offiziere von Schachs Regiment.“[5]
[2] Der Reiter wird so weit nach rechts verschoben, bis die Waage im Gleichgewicht ist.
[3] Register kann man selber basteln, indem man auf jeden Blattrand in unterschiedlicher Höhe einen Reiter aus einem gefalteten Papierkreis aufgeklebt und mit einem Buchstaben versieht.
[4] Die einzelnen Reiter sind am oberen Bildschirmrand zu sehen.

Redewendungen:

Ross und Reiter nennen

Wortbildungen:

Reiterangriff, Reiterarmee, Reiterei, Reitergeneral, Reiterheer, Reiterhorde, Reitermarsch, Reiterpost, Reiterstaffel, Reiterstandbild, Reitertrupp, Reitertruppe, Reitervolk; reiterisch, reiterlos

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1–4] Wikipedia-Artikel „Reiter
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Reiter
[1, 3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Reiter
[3] Wikipedia-Artikel „Tabbed Browsing
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalReiter
[1] The Free Dictionary „Reiter

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „reiten“.
  2. Christian Graf von Krockow: Die Stunde der Frauen. Bericht aus Pommern 1944 bis 1947. Nach einer Erzählung von Libussa Fritz-Krockow. 11. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/München 2000, ISBN 3-421-06396-6, Seite 44. Erstauflage 1988.
  3. Arno Surminski: Der lange Weg. Von der Memel zur Moskwa. Roman. LangenMüller, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-7844-3508-4, Seite 130.
  4. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1971 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 1348. Russische Urfassung 1867.
  5. Theodor Fontane: Schach von Wuthenow. Erzählung aus der Zeit des Regiments Gendarmes. Nymphenburger, München 1969, Seite 120. Entstanden 1878-82, erschienen 1882.

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Reiter die Reitern
Genitiv der Reiter der Reitern
Dativ der Reiter den Reitern
Akkusativ die Reiter die Reitern

Worttrennung:

Rei·ter, Plural: Rei·tern

Aussprache:

IPA: [ˈʁaɪ̯tɐ]
Hörbeispiele:  Reiter (Info)
Reime: -aɪ̯tɐ

Bedeutungen:

[1] österreichisch: Gerätschaft zum Sieben von (vor allem) Getreide oder Sand

Herkunft:

mittelhochdeutsch rīter[1][2]

Synonyme:

[1] Sieb

Beispiele:

[1] Der Sand wurde mit der Reiter gesiebt.

Wortbildungen:

gereitert

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Duden online „Reiter_Sieb
[1] Wörterbuch des Wienerischen, Robert Sedlaczek
[1] Ostarrichi

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „reiten“.
  2. Duden online „Reiter_Sieb

Substantiv, m, f, Nachname

Singular m Singular f Plural 1 Plural 2
Nominativ der Reiter
(Reiter)
die Reiter
(Reiter)
die Reiters die Reiter
Genitiv des Reiter
des Reiters
Reiters
der Reiter
(Reiter)
der Reiters der Reiter
Dativ dem Reiter
(Reiter)
der Reiter
(Reiter)
den Reiters den Reiter
Akkusativ den Reiter
(Reiter)
die Reiter
(Reiter)
die Reiters die Reiter
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen

Anmerkung:

Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Reiter“ – für männliche Einzelpersonen, die „Reiter“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Reiter“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Reiter“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.

Worttrennung:

Rei·ter, Plural 1: Rei·ters

Aussprache:

IPA: [ˈʁaɪ̯tɐ], Plural 1: [ˈʁaɪ̯tɐs]
Hörbeispiele:  Reiter (Info)
Reime: -aɪ̯tɐ

Bedeutungen:

[1] deutscher Nachname, Familienname

Herkunft:

  1. Standesname zu mittelhochdeutsch rîter  gmh, althochdeutsch rîtâri  goh "Ritter"[1][2].
  2. Herkunftsnamen zu den häufigen bairischen Ortsnamen Reit, Reut[1][2].
  3. rheinischer Wohnstättennamen für jemanden, der im Schilf, Ried, rheinisch Reit wohnt.[3]
  4. oberdeutsche Kurzform für den Reitermacher, den Siebmacher[3]

Namensvarianten:

[1] Rauter, Reither, Reuter, Reuther

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

Johann Jacob Reiter, deutscher Mediziner (1591–1623)
Thomas Reiter, deutscher Raumfahrer (* 1958)

Beispiele:

[1]

Wortbildungen:

Laubreiter, Niederreiter, Oberreiter, Unterreiter

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Reiter
[1] Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. Gondrom Verlag, Bindlach 1991, 1993, 2004, ISBN 3-8112-0294-4, Seite 412
[1] Konrad Kunze: dtv-Atlas Namenkunde. Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 2000, ISBN 3-423-03234-0, Seite 109
[1] Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2000, ISBN 3-411-70851-4, Seite 536
[1] Anton Feinig, Tatjana Feinig: Familiennamen in Kärnten und den benachbarten Regionen. Hermagoras, Klagenfurt-Ljubljana-Wien 2005, ISBN 3-7086-0104-1, Seite 229
[1] Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde. 6. Auflage. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018032-4, Seite 406
[1] Albert Heintze; Paul Cascorbi (Herausgeber): Die Deutschen Familiennamen. geschichtlich, geographisch, sprachlich. 4. Auflage. Buchhandlung des Waisenhauses, Halle a. d. S. 1914, Seite 243
[1] Hubert Klausmann: Atlas der Familiennamen von Bayern. Jan Thorbecke Verlag der Schwabenverlag AG, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7995-0225-2, Seite 81
[1] Kaspar Linnartz: Unsere Familiennamen. Zehntausend Berufsnamen im Abc erklärt. 1. Auflage. Band 1, Ferdinand Dümmler Verlag, Bonn und Berlin 1936, Seite 111
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalReiter

Quellen:

  1. Albert Heintze; Paul Cascorbi (Herausgeber): Die Deutschen Familiennamen. geschichtlich, geographisch, sprachlich. 4. Auflage. Buchhandlung des Waisenhauses, Halle a. d. S. 1914
  2. Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2000, ISBN 3-411-70851-4
  3. Kaspar Linnartz: Unsere Familiennamen. Zehntausend Berufsnamen im Abc erklärt. 1. Auflage. Band 1, Ferdinand Dümmler Verlag, Bonn und Berlin 1936

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: reiten, weitern
Anagramme: erriet, Triere
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