filzen

Worttrennung:

fil·zen, Präteritum: filz·te, Partizip II: ge·filzt

Aussprache:

IPA: [ˈfɪlt͡sn̩]

Hörbeispiele:  filzen ^(Info),  filzen ^(Info)

Reime: -ɪlt͡sn̩

Bedeutungen:

• mit Hilfsverb „haben“:

[1] transitiv, umgangssprachlich: auf illegale Personen, Waren prüfen; seitens Behörden etwas kontrollieren

[2] intransitiv, umgangssprachlich: (tief) schlafen, sich ausruhen

[3] transitiv: Wolle zu Filz beziehungsweise zu Gegenständen aus Filz verarbeiten

[4] intransitiv, auch mit Hilfsverb „sein“: zu Filz [1] werden, in der Beschaffenheit so wie Filz werden

[5] transitiv, umgangssprachlich: jemandem (heimlich) etwas wegnehmen

[6] intransitiv: nicht bereit sein, Geld auszugeben

Herkunft:

[1, 5] rotwelsch filzen (19. Jahrhundert) von Handwerksburschen gebraucht, die der Herbergsvater auf Reinlichkeit prüfte; es bedeutet eigentlich „durch-, auskämmen“ (vergleiche rotwelsch Filzer „Kamm“), auch im Sinne von „stehlen“[1]

[2] vermutlich nach der Filzdecke, mit der im Bett geschlafen wird[1]

[3, 4] mittelhochdeutsch vilzen ^→ gmh „zu oder von Filz machen“[1]

Synonyme:

[1] durchkämmen, durchschnüffeln, durchsuchen, durchwühlen, kontrollieren, schnüffeln

[2] ratzen, schlafen, pennen, grunzen, schlummern

[4] verfilzen

[5] berauben, bestehlen

[6] geizig sein, knauserig sein

Beispiele:

[1] An der Grenze wurden wir gefilzt.

[2] So, ich lege mich jetzt filzen.

[3] Gestern habe ich eine Mütze gefilzt.

[4] Der Pullover filzt beim Waschen.

[5] Die beiden Reisenden wurden gestern Nacht gefilzt.

[6] Dieser Geizkragen filzt mit jedem Pfennig!

Wortbildungen:

ausfilzen, durchfilzen, verfilzen

[1, 3, 4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „filzen“

[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „filzen“

[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „filzen“

[1, 3] The Free Dictionary „filzen“

[1, 2, 4–6] Duden online „filzen (kontrollieren, stehlen)“

[1, 3, 4] PONS – Deutsche Rechtschreibung „filzen“

Quellen: