verschwenden

verschwenden (Deutsch)

Verb

Person Wortform
Präsens ichverschwende
duverschwendest
er, sie, esverschwendet
Präteritum ichverschwendete
Konjunktiv II ichverschwendete
Imperativ Singularverschwende!
Pluralverschwendet!
PerfektPartizip IIHilfsverb
verschwendet haben
Alle weiteren Formen: Flexion:verschwenden

Worttrennung:

ver·schwen·den, Präteritum: ver·schwen·de·te, Partizip II: ver·schwen·det

Aussprache:

IPA: [fɛɐ̯ˈʃvɛndn̩]
Hörbeispiele:  verschwenden (Info)
Reime: -ɛndn̩

Bedeutungen:

[1] transitiv: unnötig viele Mittel, Ressourcen (Geld, Zeit, Rohstoffe) einsetzen; etwas erfolglos, sinnlos, planlos, unrationell aufwenden; vergeuden

Herkunft:

von mittelhochdeutsch verswenden  gmhaufbrauchen, verzehren“, eigentlich (verschwinden machen, Kausativ von verschwinden); althochdeutsch firswenden  goh oder firswenten  goh um 1000; im 15. Jahrhundert wandelt sich die Bedeutung zu "leichtsinnig und unnütz vertun"[1]
Derivation (Ableitung) zum Verb schwenden mit dem Derivatem ver-

Synonyme:

[1] durchbringen, prassen, vergeuden, verjubeln, verprassen, verschleudern, verspielen, vertun, verwirtschaften, aasen, verplempern, verpulvern, verbringen

Gegenwörter:

[1] geizen, knausern, sparen

Oberbegriffe:

[1] aufwenden, ausgeben

Beispiele:

[1] Er ist Wucherer, ein so abgefeimter Wucherer, und Wucherer auf eine so wohl auf dem Interesse aller Bewohner des Kreises beruhende Berechnung hin, daß ich meine Zeit verschwenden würde, wenn ich es unternehmen wollte, ihnen die Augen über die Vorteile, die sie aus ihrem Handel mit Taboureau zu ziehen glauben, zu öffnen.[2]
[1] Seine Eitelkeit auf äußeres Erscheinen und Ansehen machte ihn zum tüchtigsten Soldaten seines Zuges: das viele Geld, das er verschwenden konnte, überhob ihn mancher Belästigung, und er genoß, obwohl er nicht als Freiwilliger eingetreten war, durch die Nachsicht der nächsten Vorgesetzten beinahe die Freiheit eines solchen.[3]
[1] Manche Praxisärzte verschwenden demnach durch die unnötige Verschreibung teurer Medikamente Versichertengelder in Höhe von drei Milliarden Euro.[4]
[1] Die Botschaft war klar: Diese Regierung wird nicht unnötig das Geld des Steuerzahlers verschwenden.[5]
[1] Das Pentagon hatte erwartet, als Befreier gefeiert zu werden und keinen Gedanken daran verschwendet, was denn beispielsweise die Mitglieder der aufgelösten irakischen Armee machen werden.[6]

Redewendungen:

keinen Blick auf jemanden verschwenden — nicht beachten
keinen einzigen Gedanken an etwas verschwenden — keine Überlegungen zu einem bestimmten Thema anstellen (wollen)
Liebe ist das Einzige, was wächst, wenn man es verschwendet.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Arbeitszeit verschwenden, Brennstoffe verschwenden, Energie verschwenden, Erbe, Euro verschwenden, Gefühl verschwenden, Geld verschwenden, Gesundheit verschwenden, Jahre verschwenden, Kapital verschwenden, Kraft verschwenden, Lebenszeit verschwenden, Minuten verschwenden, Mittel verschwenden, Mühe verschwenden, Papier verschwenden, Platz verschwenden, Ressourcen verschwenden, Reichtum verschwenden, Speicherplatz verschwenden, Steuergelder verschwenden, Strom verschwenden, Stunden verschwenden, Tränen verschwenden, Trinkwasser verschwenden, Wasser verschwenden, Zeit verschwenden, etwas verschwenden, nicht verschwenden, nichts verschwenden, sinnlos verschwenden, statt verschwenden, weiter verschwenden

Wortbildungen:

Konversionen: Verschwenden, verschwendend, verschwendet
Substantive: Verschwender, Verschwenderin, verschwenderisch, Verschwendung

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „verschwenden
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „verschwenden
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalverschwenden
[1] Duden online „verschwenden

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 6. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-32511-9, Seite 1509, Eintrag „verschwenden“.
  2. Honoré de Balzac: Der Landarzt. In: Projekt Gutenberg-DE. Kap. 1, Der Landarzt (alte Schreibweise im Zitat: ‚daß‘, URL).
  3. Johann Gottfried Kinkel: Der Domschatz. In: Projekt Gutenberg-DE. Kap. 2, Margret (URL).
  4. Christine Jähn: Zu teuer und gefährlich. Gesundheitssystem. In: Zeit Online. 20. Juni 2006, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 10. Oktober 2012).
  5. Knut Krohn: Polen: Nach der Messe mit dem Bus zur Vereidigung. In: DiePresse.com. 16. November 2007, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 10. Oktober 2012).
  6. Norbert Rief: Anfang vom Ende des Irak-Einsatzes? In: DiePresse.com. 10. November 2006, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 10. Oktober 2012).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: verschwänden, verschwenken, verschwinden, verwenden, verwinden
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