Kraft
Kraft (Deutsch)
Substantiv, f
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Kraft | die Kräfte |
Genitiv | der Kraft | der Kräfte |
Dativ | der Kraft | den Kräften |
Akkusativ | die Kraft | die Kräfte |
Worttrennung:
- Kraft, Plural: Kräf·te
Aussprache:
- IPA: [kʁaft]
- Hörbeispiele: Kraft (Info), Kraft (Österreich) (Info)
- Reime: -aft
Bedeutungen:
- [1] Mechanik, Physik: Größe, die je größer desto mehr den Bewegungszustand eines Körpers verändert oder ihn deformiert, und von deren Zustandekommen die Mechanik absehen kann
- [2] das menschliche Vermögen (körperliche, schöpferische Kraft)
- [3] etwas den Dingen Innewohnendes
- [4] die Arbeitskraft (eine fähige Kraft sein)
Abkürzungen:
- [1] F (Formelzeichen)
Herkunft:
- seit dem 8. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch kraft → gmh; althochdeutsch kraft → goh; altsächsisch kraft → osx,kraht → osx; aus germanisch *krafti- → gem = ‚Kraft, Macht‘; vergleiche altenglisch cræft → ang, altfranzösisch kreft → fro, kraft → fro, altnordisch kraptr → non, kroptr → non; aus der indogermanischen Wortwurzel: *ger- → ine = ‚sich zusammenziehen, winden‘ gebildet; die Bedeutung folglich ursprünglich ‚Zusammenziehung (der Muskeln)‘.[1][2]
Synonyme:
- [2] Arbeitsvermögen, Stärke (1)
- [4] Dienstmädchen, Hausangestellte, Mitarbeiter
Gegenwörter:
- [2] Schwäche
Unterbegriffe:
- [1] Abwehrkraft, Atomkraft, Anziehungskraft (Gravitation), Auflagerkraft, Auftriebskraft, Bremskraft (→ Gesamtbremskraft), Druckkraft, Durchschlagskraft, Fliehkraft, Gewichtskraft, Gravitationskraft, Höchstkraft, Kaufkraft, Kohlekraft, Lorentzkraft, Massenkraft, Maximalkraft, Normalkraft, Saugkraft, Schaumkraft, Scheinkraft, Schnellkraft, Scherkraft, Schreckkraft, Schubkraft, Schusskraft, Schwerkraft, Schwungkraft, Skatingkraft, Solarkraft, Sonnenkraft, Spannkraft, Speicherkraft, Sprengkraft, Stoßkraft, Tragkraft, Van-der-Waals-Kraft, Wasserkraft, Wirkkraft, Windkraft, Zentrifugalkraft, Zentripetalkraft, Zerstörungskraft, Zugkraft, Zwangskraft
- [2] Ausdauerkraft, Entschlusskraft, Geisteskraft, Kampfkraft, Körperkraft, Manneskraft, Menschenkraft, Schaffenskraft, Schlagkraft, Schöpferkraft, Seelenkraft, Sehkraft, Selbstheilungskraft, Sprungkraft, Stimmkraft, Tatkraft, Überzeugungskraft, Verstandeskraft, Vorstellungskraft, Willenskraft, Zeugungskraft
- [3] Heilkraft, Gesetzeskraft, Innovationskraft, Lebenskraft, Leuchtkraft, Reinigungskraft, Selbstreinigungskraft, Strahlkraft, Suggestionskraft, Suggestivkraft, Süßkraft, Symbolkraft, Waschkraft
- [4] ABM-Kraft, Arbeitskraft, Bürokraft, Einsatzkraft, Ersatzkraft, Fachkraft, Feuerwehrkraft, Führungskraft, Hilfskraft, Kassenkraft, Lehrkraft, Ortskraft, Polizeikraft, Putzkraft, Reinigungskraft, Rettungskraft, Schreibkraft, Sicherheitskraft, Servicekraft, Spitzenkraft, Streitkraft, WEGA-Kraft
Beispiele:
- [1] Die Einheit der Kraft wurde nach Isaac Newton benannt.
- [1] „Der Gleitschirmflieger spielt mit den technischen Möglichkeiten seines Fluggeräts und mit seinen Fertigkeiten: […] Er spielt mit den Leinen, den Bremsen, den Kräften des Windes in seinem Gleitschirm.“[3]
- [2] Er stemmte sich mit all seiner Kraft gegen die einbrechenden Wassermassen.
- [2] „Der Freikletterer bewegt sich in steiler Wand: Er verzichtet auch bei höchsten Schwierigkeitsgraden auf technische Hilfsmittel und setzt sich mit seiner reinen Körperlichkeit, der Kraft und Geschmeidigkeit seiner Muskeln, der Haltefähigkeit seiner Finger und Zehen, dem natürlichen Fels, seinen glatten Wänden, gefurchten Rillen, sperrigen Überhängen aus.“[4]
- [3] Durch die Kraft des Zaubersteins gewann sie jedes Spiel.
- [4] Der Papierkram ist so viel geworden, dass wir dafür eine neue Kraft einstellen müssen.
Redewendungen:
- außer Kraft setzen
- außer Kraft treten
- in Kraft
- in Kraft setzen
- in Kraft treten
- ohne Saft und Kraft
- wo rohe Kräfte sinnlos walten
- zu Kräften kommen
Sprichwörter:
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] elementare, thermoelektrische Kraft
- [2] körperliche, schöpferische, treibende Kraft
- [2] aus eigener Kraft
- [3] heilende Kraft
- [4] eine fähige Kraft
Wortbildungen:
- Adjektive/Adverbien: kraftlos, kraftraubend, kraftschonend, kraftvoll, kräftig
- Substantive:
- [1, 2] Kraftquelle/Kraftquell
- [1] Kraftfahrer, Kraftfahrt, Kraftfahrzeug, Kraftgesetz, Kraftomnibus, Kraftpost, Kraftstoff, Kraftübertragung, Kraftverkehr, Kraftverlust, Kraftwagen, Kraftwerk
- [2] Kraftakt, Kraftanstrengung, Kraftaufwand, Kräfteverfall, Kraftmeier, Kraftprotz, Kraftsport, Kraftsportler, Krafttraining, Kraftvergeudung, Kraftzentrum, Kraftdreikampf
- Verben: entkräften, kräftigen, verkraften
- [4] Überhangkraft
Übersetzungen
[1] Mechanik, Physik: Größe, die den Bewegungszustand eines Körpers verändert oder ihn deformiert
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[2] das menschliche Vermögen (körperliche, schöpferische Kraft)
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[3] etwas den Dingen Innewohnendes
|
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Kraft“
- [2] Wikipedia-Artikel „Kraft (Begriffsklärung)“
- [4] Wikipedia-Artikel „Arbeitskraft“
- [1–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kraft“
- [1, 2, 4] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Kraft“
- [1–4] Duden online „Kraft (Energie, Stärke)“
Quellen:
- Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 533.
- Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Seite 447.
- Siegbert A. Warwitz, Anita Rudolf: Vom Sinn des Spielens. Reflexionen und Spielideen. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1664-5, Seite 8.
- Siegbert A. Warwitz: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Erklärungsmodelle für grenzüberschreitendes Verhalten. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1620-1, Seite 64-65.
Substantiv, m, f, Nachname
Singular m | Singular f | Plural | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
Nominativ | der Kraft (Kraft) |
die Kraft (Kraft) |
die Krafts | |||
Genitiv | des Kraft des Krafts Krafts |
der Kraft (Kraft) |
der Krafts | |||
Dativ | dem Kraft (Kraft) |
der Kraft (Kraft) |
den Krafts | |||
Akkusativ | den Kraft (Kraft) |
die Kraft (Kraft) |
die Krafts | |||
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen |
Anmerkung:
- Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
- Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Kraft“ – für männliche Einzelpersonen, die „Kraft“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Kraft“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Kraft“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.
Worttrennung:
- Kraft, Plural: Krafts
Aussprache:
- IPA: [kʁaft]
- Hörbeispiele: Kraft (Info)
- Reime: -aft
Bedeutungen:
- [1] deutschsprachiger Familienname, Nachname; Vorkommen in Deutschland fast flächendeckend, größte Dichte im südlichen Sauerland, Hessen, dem nördlichen Baden und dem nördlichen Württemberg, in und um Wien und Salzburg
Herkunft:
- abgeleitet vom Rufnamen Kraft/Krafto, dieser wiederum zu mittelhochdeutsch kraft „Kraft, Heeresmacht, Mannheit, Vermögen, Ansehen“[1][2][3][4]
- oberdeutscher Übername zu mittelhochdeutsch kraft „Kraft, Heeresmacht, Mannheit, Vermögen, Ansehen“[2][4]
Namensvarianten:
- [1] Crafft, Kracht, Krafft, Kräfting, Krechting, Krefter, Krefting
Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)
- [1] Adam Kraft, Werner Kraft
Beispiele:
- [1] Frau Kraft schied aus dem Dienst aus, da sie die Altersgrenze erreicht hat.
- [1] Frau Kraft ist ein Genie im Verkauf.
- [1] Herr Kraft wollte uns kein Interview geben.
- [1] Die Krafts kommen heute von Usedom.
- [1] Der Kraft trägt nie die Schals, die die Kraft ihm strickt.
- [1] Das kann ich dir aber sagen: „Wenn die Frau Kraft kommt, geht der Herr Kraft.“
- [1] Kraft kommt und geht.
- [1] Krafts kamen, sahen und siegten.
- [1] An verregneten Herbsttagen ist Familie Krafts liebste Beschäftigung das Bemalen von Hühnereiern.
- [1] An verschneiten Wintertagen ist die liebste Beschäftigung von Familie Kraft das Schmücken von Weihnachtsbäumen.
Wortbildungen:
- Kleinkraft
Übersetzungen
[1] deutschsprachiger Familienname, Nachname
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Kraft“
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Kraft“
- [1] „Kraft“ bei Geogen Onlinedienst
- [1] Verein für Computergenealogie: Metasuche „Kraft“
- [1] „Kraft“ bei forebears.io (weltweite Übersicht mit Ähnlichkeitssuche)
- [1] Namensverteilung in Österreich (Namen bitte eintragen)
- [1] „Kraft“ bei whitepages.com (USA und Kanada; englisch)
- [1] Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. Gondrom Verlag, Bindlach 1991, 1993, 2004, ISBN 3-8112-0294-4, Seite 292
- [1] Josef Karlmann Brechenmacher: Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. K-Z. Zweite, von Grund auf neu gearbeitete Auflage. C. A. Starke, Limburg a. d. Lahn 1957, Seite 101
- [1] Konrad Kunze: dtv-Atlas Namenkunde. Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 2000, ISBN 3-423-03234-0, Seite 20, 169
- [1] Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2000, ISBN 3-411-70851-4, Seite 393 „Krafft, Kraft“
- [1] Anton Feinig, Tatjana Feinig: Familiennamen in Kärnten und den benachbarten Regionen. Hermagoras, Klagenfurt-Ljubljana-Wien 2005, ISBN 3-7086-0104-1, Seite 128
- [1] Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde. 6. Auflage. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018032-4, Seite 302
- [1] Kaspar Linnartz: Unsere Familiennamen. Aus deutschen u. fremden Vornamen im ABC erklärt. 2. Auflage. Band 2, Ferdinand Dümmler Verlag, Bonn und Berlin 1944, Seite 73
- [1] siehe auch: Verzeichnis:Deutsch/Namen/die häufigsten Nachnamen Deutschlands
- [1] siehe auch: Verzeichnis:Deutsch/Namen/die häufigsten Nachnamen Österreichs
Quellen:
- Kaspar Linnartz: Unsere Familiennamen. Aus deutschen u. fremden Vornamen im ABC erklärt. 2. Auflage. Band 2, Ferdinand Dümmler Verlag, Bonn und Berlin 1944, Seite 73
- Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2000, ISBN 3-411-70851-4, Seite 393 „Krafft, Kraft“
- Josef Karlmann Brechenmacher: Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. K-Z. Zweite, von Grund auf neu gearbeitete Auflage. C. A. Starke, Limburg a. d. Lahn 1957, Seite 101
- Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. Gondrom Verlag, Bindlach 1991, 1993, 2004, ISBN 3-8112-0294-4, Seite 292
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