Weib

Weib (Deutsch)

Substantiv, n

Singular Plural 1Plural 2
Nominativ das Weib die Weiberdie Weibsen
Genitiv des Weibes
des Weibs
der Weiberder Weibsen
Dativ dem Weib
dem Weibe
den Weibernden Weibsen
Akkusativ das Weib die Weiberdie Weibsen

Worttrennung:

Weib, Plural 1: Wei·ber
Der Plural 2: Weib·sen, ursprünglich rein regional, wurde durch das unten erwähnte Volkslied zum geflügelten Wort.

Aussprache:

IPA: [vaɪ̯p]
Hörbeispiele:  Weib (Info),  Weib (Österreich) (Info)
Reime: -aɪ̯p

Bedeutungen:

[1] verächtliche Bezeichnung für eine Frau
[2] nur Plural 1: bewundernd für eine besonders weibliche Frau
[3] veraltet: Synonym für „Frau“
[4] insbesondere eine verheiratete Frau

Herkunft:

mittelhochdeutsch wīp von althochdeutsch wīb aus dem 8. Jahrhundert und ungeklärter Herkunft, vielleicht ursprünglich „die verhüllt ist“ oder „die geschäftig ist“[1][2]

Sinnverwandte Wörter:

[1] umgangssprachlich: Alte, Drache, Hexe, Ische, Luder, Olle, Schachtel, Scharteke, Vettel
[2] Schönheit, Traumfrau
[3] Frauensperson, Frauenzimmer, heute: Frau (im Gegensatz zur Dame)
[4] Angetraute, Ehefrau, Ehegespons, Gattin, Gemahlin, Gespons

Gegenwörter:

[2] Kerl
[3] Mann

Verkleinerungsformen:

Weibchen, Weiblein, Weiberl, Weible

Oberbegriffe:

[1–3] Frau, Mensch

Unterbegriffe:

[1] Waschweib
[2] Klasseweib, Prachtweib, Rasseweib, Teufelsweib, Vollweib
[3] Bettelweib, Eheweib, Flintenweib, Kebsweib, Klageweib, Krämerweib, Kräuterweib, Malweib, Marktweib, Meerweib, Schandweib, Trauerweib, Troßweib, Vorstadtweib

Beispiele:

[1] Dieses Weib geht mir auf die Nerven, schaff sie raus.
[1] „Seine Erfolge bei den Weibern hatten ihn belehrt, daß es auf Schönheit nicht ankam.“[3]
[1] „Mehrere Male in der Woche schleppte er Weiber mit nach Hause, warf Emma kurzerhand aus dem Bett und packte sich mit ihnen grunzend da hinein.“[4]
[1] „Mit ihr ist das fahrlässige Weib in das fahrende Patriarchat der Herren eingebrochen und kreuzt mit seiner angestammten Rechthaberei und Hysterie die männliche Fahrbahn.“[5]
[1, 2] Er ist hinter den Weibern her.
[1, 3] Hab mein' Wagen vollgeladen, voll mit alten Weibsen - (Volkslied)
[2] Die Rita, das ist vielleicht ein Weib!
[2] Beim Himmel, was für ein Weib! stieß Jan voller Bewunderung hervor.
[2] „Die Tür flog auf. Und rein kam ... dieses Weib.“[6]
[2] „Da braucht es die Überwindung des Weibes durch eine anzügliche Zote nicht mehr.“[7]
[3] Weib, was sagst du dazu?
[3] Die Arbeiter bestehen aus Männern und Weibern, Erwachsenen und Kindern beiderlei Geschlechts. - (Karl Marx)
[3] Das Ausbleiben des Orgasmus des Weibes kann bedingt sein durch Störungen von seiten des Mannes und von seiten der Frau.[8]
[3] „Die Weiber haben dünne Strümpfe und müssen frieren, aber es sieht hübsch aus.“[9]
[3] „Alle Weibsen des Kirchspiels umlagern das Grab der Schmiedowa.“[10]
[3] „Soviel stand jedenfalls fest: Sein Refugium war gestürmt worden, und er hatte es jetzt mit zwei Weibern zu tun.“[11]
[4] „Nur das starke, schöne, fruchtbare Weib war sichtbar.“[12]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] altes, hässliches Weib
[2] Wein, Weib und Gesang

Wortbildungen:

Altweibersommer, (un-) beweibt, Weiberarbeit, Weiberart, Weiberfastnacht, Weiberfeind, Weibergeschichte, Weibergeschwätz, Weibergewäsch, Weibergunst, Weiberhass, Weiberheld, Weiberherrschaft, Weiberklo, Weiberkram, Weiberleute, Weibernarr, Weiberregiment, Weiberrock, Weiberstimme, Weibervolk, weibisch, weiblich, Weibsbild, Weibsperson, Weibsstück, Weibsteufel, weibstoll

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1–3] Wikipedia-Artikel „Weib
[1, 3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Weib
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Weib
[1–3] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalWeib
[1–3] The Free Dictionary „Weib

Quellen:

  1. Duden online „Weib
  2. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Weib
  3. Hans Fallada: Wolf unter Wölfen. Roman. 2. Auflage. Aufbau Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-7466-2743-4, Seite 151. Erstveröffentlichung 1937.
  4. Ralph Giordano: Die Bertinis. Roman. 22. Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 2008, ISBN 978-3-596-25961-8, Seite 17.
  5. Eugen Skasa-Weiß: So lacht Germania. Humor zwischen Isar und Elbe. Herder, Freiburg/Basel/Wien 1971, Seite 84.
  6. Charles Bukowski: Ausgeträumt. Roman. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1997 (übersetzt von Carl Weissner), ISBN 3-423-12342-7, Seite 66. Englisches Original 1994.
  7. Hellmuth Karasek: Das find ich aber gar nicht komisch. Geschichte in Witzen und Geschichten über Witze. Quadriga, Köln 2015, ISBN 978-3-86995-075-4, Seite 220.
  8. Die Impotenz des Weibes, Kurt F. Friedlaender. Abgerufen am 11. März 2016.
  9. Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz. Die Geschichte vom Franz Biberkopf. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1965, ISBN 3-423-00295-6, Seite 144. Erstveröffentlichung 1929.
  10. Erwin Strittmatter: Der Laden. Roman. Aufbau Verlag, Berlin/Weimar 1983, Seite 256.
  11. Gerhard Zwerenz: Berührungen. Geschichten vom Eros des 20. Jahrhunderts. Originalausgabe, Knaur, München 1983, ISBN 3-426-02505-1, Seite 46.
  12. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1971 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 1495. Russische Urfassung 1867.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Laib


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