Kran

Kran (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural 1Plural 2Plural 3
Nominativ der Kran die Kränedie Kranedie Kranen
Genitiv des Krans
des Kranes
der Kräneder Kraneder Kranen
Dativ dem Kran
dem Krane
den Kränenden Kranenden Kranen
Akkusativ den Kran die Kränedie Kranedie Kranen

Anmerkung zu den Pluralformen:

[1] In dieser Bedeutung lautet der Plural in Deutschland und Österreich »Kräne«, in der Schweiz und gemeindeutsch fachsprachlich »Krane«.[1]
[5] In dieser Bedeutung gibt es die landschaftliche Pluralform Kranen.[2]
[5, 6] Der Plural lautet in diesen Bedeutungen »Kräne«.[1]

Nicht mehr gültige Schreibweisen:

Krahn

Worttrennung:

Kran, Plural 1: Krä·ne, Plural 2: Kra·ne, Plural 3: Kra·nen

Aussprache:

IPA: [kʁaːn]
Hörbeispiele:  Kran (Info)
Reime: -aːn

Bedeutungen:

[1] manuell oder motorisch betriebene, mit einem (beweglichen) Ausleger versehene Vorrichtung, mithilfe derer Lasten oder sperrige Gegenstände gehoben und/oder versetzt werden
[2] der die unter [1] beschriebene Vorrichtung umgebende Platz, besonders in einem Hafen
[3] Person, die Lasten (Möbel, Steine oder dergleichen) trägt
[4] Person, die Schwerathletik betreibt
[a] speziell: Person, die in der Schwerathletik die Disziplin des Gewichthebens ausübt
[5] nordwestdeutsch, mittelwestdeutsch, süddeutsch, sowie Südafrika: (KwaZulu-Natal): Vorrichtung, mithilfe derer eine Wasserleitung geöffnet oder geschlossen wird
[6] mittelwestdeutsch: Vorrichtung, mithilfe derer man etwas aus einem Behälter, einer Leitung herausfließen lassen (und in einem Gefäß auffangen) kann
[7] Vorrichtung, mithilfe derer die Gaszufuhr zum Gasbrenner geregelt wird

Herkunft:

Es handelt sich um ein seit dem 14. Jahrhundert[3] bezeugtes Erbwort, dessen spätmittelhochdeutsche (mitteldeutsche) Form krane  gmh[3] lautete (vergleiche mittelniederdeutsch krān  gml[3][4][5], krāne  gml[4][5], mittelniederländisch crane  dum[3], crāne  dum[4][5] sowie altenglisch cran  ang[4][5]). Das alte Wort für den »Kranich«[3][4][5] wird – wohl im Bereich der Hanse[4][5] – im 15. Jahrhundert[3][4][5] auf das Hebewerkzeug[3][4][5] wegen seiner Ähnlichkeit mit Kopf und Hals des Vogels übertragen[4][5]. Die früheste Bezeugung für einen (Hafen-)Kran im deutschen Bereich liegt für die Stadt Utrecht im Jahr 1244 vor.[3] Die mittelwestdeutsche Bedeutung ‚Wasserhahn‘ ist wohl eine Übertragung nach der Form.[3] Im Ostniederdeutschen, Rheinischen und in der Altmark gilt »Kran« auch für ‚Zapfhahn‘.[4][5] Einen ähnlichen Bedeutungsübergang zeigen altgriechisches γέρανος (geranos)  grc m, f[3][4][5]Kranich‘ und ‚Hebemaschine[4][5], lateinisches grūs  la m, f[3][4][5]Kranich[3][4][5], ‚Kran‘[3] und ‚Mauerbrecher[3][4][5] sowie russisches журавль (žuravlʹ)  ruKranich‘ und ‚Brunnenschwengel[4][5].

Synonyme:

[1, 5] süddeutsch, alt: Kranen
[3] Lastenträger
[4] Schwerathlet
[4a] Gewichtheber
[5–7] Hahn
[5] Wasserhahn
[5] österreichisch: Pipe
[5] schweizerisch: Hahnen
[5] Südafrika (KwaZulu-Natal): Tap
[6] Zapfhahn
[6] südostdeutsch, österreichisch: Pipe
[7] Gashahn

Sinnverwandte Wörter:

[3] Kuli; Möbelträger, Steinträger

Oberbegriffe:

[1] Gerät, Maschine
[2] Platz
[3, 4a] Person
[1, 5–7] Vorrichtung

Unterbegriffe:

[1] Abschleppkran, Auslegerkran, Autokran, Baukran, Bockkran, Bootskran, Brückenkran, Deckenkran, Derrickkran, Drehkran, Fahrzeugkran, Feuerwehrkran, Gießkran, Hafenkran, Hebekran, Kabelkran, Konsolkran, Ladekran, Lastkran, Laufkran, Mastenkran, Mobilkran, Portalkran, Schienenkran, Schiffskran, Schwebekran, Schwenkkran, Schwerlastkran, Schwimmkran, Turmdrehkran, Turmkran, Verladekran, Wippkran

Beispiele:

[1] Dieser Kran kann fünf Tonnen heben.
[1] „Die Winden kreischten und zockerten die schweren Frachtstücke unter die Ladeluke, der Kran drehte bei, seine Ladeseile sirrten hinab, und schwielige Fäuste verketteten die schwere Last im Bauche des Schiffes.“[6]
[1] „Du sahst die Kräne hoch droben, die große Stahlteile trugen, und die Männer liefen über Gänge, die an der Decke klebten, und die Lötkolben, die mit einem blendenden Funkenregen ihr Gebläse in Tätigkeit setzten.“[7]
[1] „Krane mit großer Hubkraft und Feineinstellung beim Lastablassen, die über den Grundriß der Bauten hinausfahren können, erleichtern die Arbeit.“[8]
[1] „Es war von Kranen und Brücken fast zugedeckt.“[9]
[2] „Siehe, da wimmeln die Märkte, der Kran von fröhlichem Leben,
Seltsamer Sprachen Gewirr braust in das wundernde Ohr.“[10]
[4a] „Die Welt staunte 1955 über den ‚Kran von Tennessee‘. Paul Anderson wog 156 kg und stieß Weltrekord: auch 190 kg.“[11]
[5] Aus dem Kran kommt nur kaltes Wasser.
[5] „Da drehte der Arzt seinen Kran ab, er trocknete seine Hände mit einem frischen Handtuch, er roch das Chloroform zum ersten Mal so, wie es sonst nur seine Patienten riechen[…]“[12]
[5] „Sie lachte mir zu, wusch sich unter dem Kran, der schon im Keller lief, die Hände, wechselte die Schuhe, kam kurz darauf in ihrem grünen Wildlederkostüm wieder zum Vorschein, schob ihr Rad aus dem Schuppen, winkte mir zu und verschwand.“[13]
[6] Sobald ein Glas voll ist, hält er mit einer eleganten Bewegung das nächste unter den Kran.
[6] „‚Ich lebe ja davon, daß ich anderen Leuten mein Bier verkaufe.[…]‘ Werner drückte seine Zigarette aus und sah zu, wie Reismann sein Glas nahm und es unter den Kran hielt.“[14]
[7] Dreh den Kran ordentlich zu!

Redewendungen:

[1] Kran mit Flügeln/fliegender Kran
[5] den Kran aufdrehen

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] ein fahrbarer, hoher, mächtiger, schwerer Kran; den Kran bedienen, einsetzen, führen; ein Kran von hoher Tragkraft; der Ausleger eines Krans

Wortbildungen:

[1] Kranarm, Kranausleger, kranbar, Kranführer, Kranhaus, Kranwagen
[5] Kranenberger/Kraneberger/Kranenberger Silber, Kranenheimer

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 2, 5–7] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 5. Band Impu–Leim, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04783-6, DNB 965408787, Seite 2261.
[1, 5–7] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1012.
[3, 4a] Heinz Küpper: Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache in 8 Bänden. 5. Band Kot–Naschzahn, Klett, Stuttgart 1984, ISBN 3-12-570150-3, DNB 840092393, Seite 1631.
[5, 6] Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Seite 437.
[5] Hildegard Irma Stielau: Nataler Deutsch. Eine Dokumentation unter besonderer Berücksichtigung des englischen und afrikaansen Einflusses auf die deutsche Sprache in Natal. In: Im Auftrag des Instituts für deutsche Sprache, Mannheim herausgegeben von Leopold Auburger, Heinz Kloss, Gottfried Kolde (Herausgeber): Deutsche Sprache in Europa und Übersee. Berichte und Forschungen. 7. Band, Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1980, ISBN 3-515-02635-5, DNB 800037642, Seite 79.
[1, 5] Duden online „Kran
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Kran“ auf wissen.de
[1] wissen.de – Lexikon „Kran
[1, 5] Wikipedia-Artikel „Kran_(Begriffsklärung)
[1, 5, 7] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kran
[1] The Free Dictionary „Kran
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKran
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Kran
[1, 5, 6] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Kran
[1] Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Kran“ (Wörterbuchnetz), „Kran“ (Zeno.org)
[1] Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon (5. Auflage 1911) „Kran

Quellen:

  1. Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Seite 437.
  2. Duden online „Kran.
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 534.
  4. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, Seite 726.
  5. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Kran
  6. Hanns Maaßen: Die Söhne des Tschapajew. 2., bearbeitete Auflage. Deutscher Militärverlag, Berlin 1961, Seite 62 (Zitiert nach Google Books).
  7. Lisandro Otero: Stadt im Feuer. Roman. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Weltkreis, Dortmund 1985 (Originaltitel: En ciudad semejante, übersetzt von F. R. Fries), ISBN 3-88142-348-6, Seite 89 (Lizenzausgabe des Verlags Volk und Welt, Berlin, zitiert nach Google Books).
  8. Hubert Titze, Hans-Peter Wilke: Elemente des Apparatebaues. Grundlagen Bauelemente Apparate. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 1992, ISBN 3-540-55257-X, Seite 7 (Zitiert nach Google Books).
  9. Anna Seghers: Transit. Roman. Süddeutsche Zeitung, München 2007, ISBN 978-3-86615-524-4, Seite 100. Zuerst 1951.
  10. Friedrich Schiller: Der Spaziergang [1795]. In: Peter-André Alt, Albert Meier, Wolfgang Riedel unter der Mitarbeit von Melanie Bletsch, Maya Geis, Maike Schmidt (Herausgeber): Friedrich Schiller. Sämmtliche Werke in 5 Bänden. 2. Auflage. 1. Band: Gedichte, Dramen, Hanser, München 2007, ISBN 978-3-446-20502-4, Seite 232 (Im Original von 1795 ist das Lemma mit Dehnungs-h geschrieben, zitiert nach Google Books).
  11. Andreas Singler, Gerhard Treutlein: Doping im Spitzensport. Sportwissenschaftliche Analysen zur nationalen und internationalen Leistungsentwicklung. In: Jürgen Baur, Wolf-Dietrich Brettschneider (Herausgeber): Sportentwicklungen in Deutschland. 4. Auflage. 12. Band, Meyer & Meyer Verlag, Aachen/Adelaide/Auckland/Budapest/Graz/Indianapolis/Johannesburg/New York/Olten (CH)/Oxford/Singapore/Toronto 2007, ISBN 978-3-89899-192-6, Seite 170 (Zitiert nach Google Books).
  12. Anna Seghers: Das siebte Kreuz. Roman aus Hitlerdeutschland. Editorial "El Libro Libre", Mexico 1942, Seite 116 (Zitiert nach Google Books).
  13. Christine Brückner: Ehe die Spuren verwehen. Roman. Ullstein, Frankfurt am Main/Berlin 1978, ISBN 3-550-06055-6, Seite 95 (Zitiert nach Google Books).
  14. Klas Ewert Everwyn: Die Entscheidung des Lehrlings Werner Blom. Signal-Verlag, Baden-Baden 1972, ISBN 3-7971-0106-6, Seite 92 (Zitiert nach Google Books).

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Kran
Genitiv des Krans
Dativ dem Kran
Akkusativ den Kran

Nebenformen:

Gharan, Keran, Qiran

Worttrennung:

Kran

Aussprache:

IPA: [kʁaːn]
Hörbeispiele:
Reime: -aːn

Bedeutungen:

[1] historisch: persische Münze

Beispiele:

[1] Der silberne Kran oder Keran (Zabkran) soll gesetzlich 28 Nachod an reinem Silber enthalten.
[1] „Er verlangte drei Toman dafür und viermal schwur er beim Heiligen. Schliesslich gab er es mir für sieben Kran.[1]
[1] „Dieser Preis stieg bei mittleren Ernten auf 18—20 Kran, bei schlechten auf etwa 5 Toman. Eigenartiger Weise wurde dort die Gerste um 2 Kran höher bewertet als der Weizen.“[2]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Kran“ (Wörterbuchnetz), „Kran“ (Zeno.org)
[1] Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon (51911) „Kran

Quellen:

  1. Zayn al-ʿĀbidīn Marāghahʿī, Walter Schulz: Zustände im heutigen Persien. Wie sie das Reisebuch Ibrahim Begs enthüllt. K. W. Hiersemann, Leipzig 1903, Seite 45 (Zitiert nach Google Books).
  2. Hans Heinrich Beuck: Die Bodenkultur in Persien und ihre Ausfuhrerzeugnisse. A. Redding, Hamburg 1919, Seite 49 (Zitiert nach Google Books).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Kram, Kren
Anagramme: rank, Rank
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