Pinke

Pinke (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Pinke die Pinken
Genitiv der Pinke der Pinken
Dativ der Pinke den Pinken
Akkusativ die Pinke die Pinken

Nebenformen:

Pink

Worttrennung:

Pin·ke, Plural: Pin·ken

Aussprache:

IPA: [ˈpɪŋkə]
Hörbeispiele:  Pinke (Info)
Reime: -ɪŋkə

Bedeutungen:

[1] Nautik (alt): Segelschiff im Küstenmeer der Nord- und Ostsee

Herkunft:

Lehnwort aus mittelniederdeutsch pinke  gml[1][2] beziehungsweise aus mittelniederländisch pink  dum[1], dessen weitere Herkunft unklar ist[1][2]; Grimm geht von einer Entlehnung über niederländisch (holländisch) pink  nl aus französisch pinque  fr und portugiesisch pinque  pt aus[3]; dieser Annahme widersprechen jedoch sowohl für das Französische das CNRTL als auch das »Michaelis. Moderno Dicionário da Língua Portuguesa« für das Portugiesische — in beiden wird für die jeweilige Sprache angeführt, dass das französische pinque  fr beziehungsweise das portugiesische pinque  pt aus dem Niederländischen entlehnt wurde und nicht umgekehrt[4][5]

Synonyme:

[1] Pink

Oberbegriffe:

[1] Schiff, Segelschiff, Küstensegler, Handelsschiff

Beispiele:

[1] „Gebt mir drey Tage nur, um heimlich eine Pinke / Zu miethen, die nicht fern in einer sichern Bucht / Vor Anker liegen soll, bereit, beym ersten Winke, / So bald der Augenblick zur Flucht / Uns günstig wird, frisch in die See zu stechen.“[6]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04733-X, DNB 965407160, Seite 2932
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1287
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Pinke
[1] Duden online „Pinke_Segelschiff_Boot

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04733-X, DNB 965407160, Seite 2932
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1287
  3. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Pinke
  4. Centre National de Ressources Textuelles et Lexicales „pinque
  5. Moderno Dicionário da Língua Portuguesa Michaelis „pinque
  6. Christoph Martin Wieland: Oberon. In: Projekt Gutenberg-DE. Eilfter Gesang; Vers 42 (URL).

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Pinke
Genitiv der Pinke
Dativ der Pinke
Akkusativ die Pinke

Nebenformen:

Pinkepinke

Worttrennung:

Pin·ke, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈpɪŋkə]
Hörbeispiele:
Reime: -ɪŋkə

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich: Geld; Goldmünzen
[2] umgangssprachlich: Spielkasse
[3] umgangssprachlich: Spiel beim Skat, bei dem jeder gebende Spieler einen festgelegten Betrag auf einen Teller legt

Herkunft:

[1] seit dem 19. Jahrhundert[1][2] (1840[3]) bezeugte Entlehnung aus dem Rotwelschen[1] (Gaunersprache[2]), in der es eine Ableitung zu dem nur noch landschaftlich gebräuchlichen Verb pinkenhämmern, hart auf etwas schlagen, sodass ein heller, metallischer Klang entsteht“ ist, dessen Ursprung lautmalender Natur ist[2]; das Benennungsmotiv wäre demnach der klimpernde Klang der Münzen[1][2][3]; vergleiche die Interjektion »pink, pink«
[2] seit dem 19. Jahrhundert bezeugt[3]
[3] seit 1900 in der Sprache der Kartenspieler bezeugt[3]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Nord- und Mitteldeutschland: Asche[3]; Österreich: Flieder; Österreich, Südostdeutschland: Gerstl; Deutschland, salopp: Kies; Schweiz: Klotz; Deutschland: Knete; Schweiz, Deutschland: Kohle; Österreich, Norddeutschland: Marie; Deutschland, salopp: Moos; Schotter; Schweiz: Stutz, siehe auch: Verzeichnis:Deutsch/Geld

Oberbegriffe:

[1] Währung, Zahlungsmittel
[2] Kasse
[3] Kartenspiel, Spiel

Beispiele:

[1] „Endlich aber zog er verstohlen ein paar Fünfmarkscheine aus der Tasche. Was sagst du nun? Ich war natürlich baff. Wo hast du bloß die viele Pinke her? fragte ich nochmal.“[4]
[2] „Auf dem Tische stand eine Flasche oder ein Krug, je nachdem, was getrunken wurde, und da waren mit Kreide Striche angemacht, und wer verspielte, mußte bis zu dem nächsten Striche trinken und ein Stück Geld in die Pinke schmeißen.“[5]
[3] „»Herrgott noch mal!« fuhr ihn plötzlich Fritz Heiking an, »hast noch den dritten Jungen in der Pinke und stichst nicht?!«“[6]

Redewendungen:

[1] umgangssprachlich: Pinke husten
[1] umgangssprachlich: schwach auf der Pinke sein

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] viel/wenig Pinke haben

Wortbildungen:

[1] Pinkepinke, Pinke-Pinke-Wink

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1–3] Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. 6. Nachdruck der 1. Auflage. Klett, Stuttgart u.a. 1997, ISBN 3-12-570600-9, Artikel »Pinke«
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04733-X, DNB 965407160, Seite 2932
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1287
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Pinke
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalPinke
[1] The Free Dictionary „Pinke

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 703
  2. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Seite 610
  3. Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. 6. Nachdruck der 1. Auflage. Klett, Stuttgart u.a. 1997, ISBN 3-12-570600-9, Artikel »Pinke«
  4. Arthur Zapp: Falsches Geld. In: Projekt Gutenberg-DE. Drittes Kapitel: Endlich eine Spur (URL).
  5. Hermann Löns: Der letzte Hansbur. In: Projekt Gutenberg-DE. Der Blaurand (URL).
  6. Joseph von Lauff: Sankt Anne. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel I (URL).

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Pinke
Genitiv der Pinke
Dativ der Pinke
Akkusativ die Pinke

Anmerkung:

Grimm gibt leider keine Angaben zum Flexionsmuster des Lemmas an, sodass hier bewusst auf das Anführen einer Pluralform verzichtet werden musste.

Worttrennung:

Pin·ke, Plural: nicht angegeben

Aussprache:

IPA: [ˈpɪŋkə]
Hörbeispiele:
Reime: -ɪŋkə

Bedeutungen:

[1] landschaftlich veraltet:Schlesien, Leipzig: kleines Behältnis, in das man Geld steckt (und bei sich trägt)

Herkunft:

laut Grimm Entlehnung aus polnisch pęk  plBündel[1]

Synonyme:

[1] veraltend: Börse; Deutschland: Geldbeutel; Österreich: Geldbörse, Geldtasche, Geldtascherl; veraltet: Geldsack; Geldsäckchen; Geldsäckel; Portemonnaie

Sinnverwandte Wörter:

[1] Brieftasche

Oberbegriffe:

[1] Behältnis

Beispiele:

[1]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Pinke

Quellen:

  1. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Pinke

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Pinge, Pinkel, Pinne
Anagramme: piken, Piken
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