Sturm

Sturm (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Sturm die Stürme
Genitiv des Sturmes
des Sturms
der Stürme
Dativ dem Sturm
dem Sturme
den Stürmen
Akkusativ den Sturm die Stürme

Worttrennung:

Sturm, Plural: Stür·me

Aussprache:

IPA: [ʃtʊʁm]
Hörbeispiele:  Sturm (Info),  Sturm (Info)
Reime: -ʊʁm

Bedeutungen:

[1] Meteorologie: sehr starker Wind
[2] Ostösterreichisch: noch nicht vollständig vergorener unfiltrierter Traubenmost
[3] Militär: kurz für Sturmangriff
[4] Sport: Angriff im Fußball
[5] Nationalsozialismus: drei Trupps umfassende Gliederung der Kampfverbände

Herkunft:

mittelhochdeutsch, althochdeutsch sturm, germanisch *sturma- „Sturm“; belegt seit dem 9. Jahrhundert, als Teil des Kompositums sturmwint bereits im 8. Jahrhundert[1]

Synonyme:

[1] Orkan, Wind
[2] Neuer Wein: Federweißer/Federroter
[3, 4] Angriff
[3] Attacke

Sinnverwandte Wörter:

[5] Heer: Kompanie

Gegenwörter:

[1] Flaute
[3] Gegenangriff/Verteidigung
[4] Mittelfeld, Verteidigung

Oberbegriffe:

[1] Luftbewegung
[2] Wein
[5] Gliederung

Unterbegriffe:

[1] Eissturm, Föhnsturm, Frühlingssturm, Gewittersturm, Hagelsturm, Herbststurm, Meeressturm, Monstersturm, Novembersturm, Polarsturm, Sandsturm, Schneesturm, Staubsturm, Supersturm, Tropensturm, Wintersturm, Wirbelsturm
[1] Weltraumwetter: Magnetsturm, Sonnensturm
[1] übertragen: Beifallssturm, Jubelsturm, Proteststurm
[3] Ansturm, Feuersturm, Gefühlssturm, Maschinensturm, Volkssturm

Beispiele:

[1] Ein Sturm ist ein Wind der Stärke 9 bis 11 auf der Beaufort-Skala.
[1] „Der Sturm forderte seine ganze Aufmerksamkeit und scherte sich nicht um ihn.“[2]
[1] „Am Abend zuvor, als es schon auf die Nacht ging, war ein gewaltiger Sturm mit Regengüssen und Hagelschlag ausgebrochen.“[3]
[1] „Trotz des heftigen Sturms, der mich sehr besorgt machte, weil wir nur einen Ruderer hatten, fuhren wir zum Garten.“[4]
[2] In Österreich heißt Federweißer auch Sturm.
[3] Den Anfang der französischen Revolution bildete der Sturm auf die Bastille.
[4] Unser Verein braucht dringend einen guten Spieler für den Sturm.

Redewendungen:

die Ruhe vor dem Sturm
die Zeichen stehen auf Sturm
ein Sturm im Wasserglas
gegen etwas Sturm laufen
jemandes Herz im Sturm erobern
Sturm klingeln
Sturm läuten
wer Wind sät, wird Sturm ernten

Charakteristische Wortkombinationen:

[3] Sturm und Drang

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien:
[1] stürmisch
[3] sturmmäßig
[3, 4] sturmreif
Substantive:
[1] Sturmbö/Sturmböe, Sturmflut, Sturmfront, Sturmhaken, Sturmhauch, Sturmkatastrophe, Sturmklammer, Sturmlaterne, Sturmmöwe, Sturmschaden, Sturmschwalbe, Sturmstärke, Sturmtaucher, Sturmtief, Sturmvogel, Sturmwarnung
[1, 2] Sturmhüte
[3] Sturmabteilung, Sturmangriff, Sturmgeschütz, Sturmgewehr, Sturmmann, Sturmmantel, Sturmmarsch, Sturmmaschine, Sturmmasse, Sturmstaffel, Sturmtruppen
[4] Sturmduo, Sturmpartner, Sturmspitze, Stürmer
[5] Sturmbann, Sturmführer
übertragen (mutmaßlich von [1 und 3]): Sturm- und Drangzeit ([Rede-]Wendung?)
Verben:
[1, 3, 4] stürmen
übertragen (mutmaßlich von [1 und 3]): bestürmen (heftig bitten)

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1–5] Wikipedia-Artikel „Sturm (Begriffsklärung)
[1, 3, 4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Sturm
[1–5] Duden online „Sturm (Wind, Angriff, Einheit, Spiel)
[2] Duden online „Sturm (Getränk)
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSturm
[1, 3, 4] The Free Dictionary „Sturm
[1–4] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Sturm
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Sturm

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Sturm“, Seite 895.
  2. Jürgen Goldstein: Blau. Eine Wunderkammer seiner Bedeutungen. Matthes & Seitz, Berlin 2017, ISBN 978-3-95757-383-4, Seite 87.
  3. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 844. Russische Urfassung 1867.
  4. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band III. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 313.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Storm, Turm

Substantiv, m, f, Nachname

Singular Plural
Nominativ der Sturm die Sturms
Genitiv des Sturms der Sturms
Dativ dem Sturm den Sturms
Akkusativ den Sturm die Sturms

Worttrennung:

Sturm, Plural: Sturms

Aussprache:

IPA: [ʃtʊʁm]
Hörbeispiele:  Sturm (Info),  Sturm (Info)
Reime: -ʊʁm

Bedeutungen:

[1] ein deutscher Familienname

Herkunft:

Übernahme von mittelhochdeutsch sturm „Sturm, Unwetter; Unruhe, Lärm; Kampf; heftige Gemütsbewegung“[1]

Oberbegriffe:

[1] Familienname

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

[1] Alexander Sturm, Anna Maria Sturm

Beispiele:

[1] Wir müssen im Mai unbedingt mal wieder die Sturms besuchen. Sonst nehmen sie uns das noch übel.
Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Sturm (Name)

Quellen:

  1. Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim (Bearbeiter): Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Dudenverlag, Berlin 2005, Seite 656.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Storm
Anagramme: murst, rumst, Turms
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