Zwilling

Zwilling (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Zwilling die Zwillinge
Genitiv des Zwillings der Zwillinge
Dativ dem Zwilling den Zwillingen
Akkusativ den Zwilling die Zwillinge

Worttrennung:

Zwil·ling, Plural: Zwil·lin·ge

Aussprache:

IPA: [ˈt͡svɪlɪŋ]
Hörbeispiele:  Zwilling (Info)
Reime: -ɪlɪŋ

Bedeutungen:

[1] Biologie: wird auch übertragen benutzt: einer von zwei gleichzeitig im Mutterleib des Menschen oder des Tieres entwickelten Embryos und geborenen Kindern, Jungen
[2] Astronomie, nur im Plural: ein Sternbild am nördlichen Sternenhimmel
[3] Astrologie, nur im Plural: eines der zwölf Tierkreiszeichen (Sternzeichen)
[4] jemand, der im Tierkreiszeichen der Zwillinge geboren ist
[5] Kristallkunde: kurz für Kristallzwilling oder Zwillingskristall
[6] Kartenspiel: zwei Spielkarten gleichen Werts in einem Kartenspiel
[7] ein Gewehr mit Doppellauf

Abkürzungen:

[2] Gem

Symbole:

[3]

Herkunft:

Zwilling geht auf das althochdeutsche zwiniling und das mittelhochdeutsche zwinelinc beziehungsweise das althochdeutsche zwilling und das mittelhochdeutsche zwillinc zurück.[1] Bei den letzten beiden Formen ist das n zu einem l assimiliert.[1] Zugrunde liegt das germanische Suffix -inga-, das eine Herkunft angibt und vom althochdeutschen zwinaldoppelt, zweifach‘ abstammt.[1] zwinal ist eine l-Bildung zum germanischen *twina-, das eine Verbindung zum indoeuropäischen *dṷi-, einer Variante von *twai, dem Grundwort von zwei, aufweist.[1]

Synonyme:

[2] Gemini

Gegenwörter:

[1, 6, 7] Drilling
[1] Einzelkind, Vierling, Fünfling, Sechsling, Siebenling
[2] Liste der 87 weiteren Sternbilder siehe: Wikipedia-Artikel „Sternbild#Liste der 88 Sternbilder
[3] Widder, Stier, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann, Fische

Oberbegriffe:

[1] Kind, Mehrling, Nachwuchs
[2] Sternbild
[3] Tierkreis

Unterbegriffe:

[1] eineiiger Zwilling, Primzahlzwilling (Zahlentheorie), siamesischer Zwilling, zweieiiger Zwilling

Beispiele:

[1] Peter und Paul sind Zwillinge.
[1] „Erst trieb mich Rach’, ihr Zwilling ist der Mord;
Sei eine Sünde denn der Andern Hort!“[2]
[1] „Eben so eine andere Erzählung, daß eine Frau mit Zwillingen schwanger gegangen, und im vierten Monat noch einmal geschwängert worden sei.“[3]
[1] „Eine andre wichtige Ursache ist […] die Erschlaffung des Fruchthälters nach Abgang eines Zwillings.“[4]
[1] „Sie fand, daß Zwillinge im Vergleich mit anderen Kindern erheblich zurückgeblieben waren.“[5]
[2] Durch den östlichen Teil der Zwillinge zieht sich das Band der Milchstraße, daher findet man in diesem Bereich mehrere offene Sternhaufen.[6]
[4] Bist du noch Stier oder schon Zwilling?
[5] Falls es sich bei Zwillingsebene um Symmetrieebenen der Kristalle handelt, spricht man nicht von einem Zwilling, sondern nur von einer einfachen Parallelverwachsung.[7]
[7] „Gewehre mit nebeneinander montierten Läufen bezeichnete man als Zwilling, unabhängig davon, ob es sich um gezogene oder glatte Läufe bzw. die Kombination beider handelte.“[8]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Adjektiv: eineiige Zwillinge ( Audio (Info)), zweieiige Zwillinge, siamesische Zwillinge

Wortbildungen:

[1] Primzahlzwillingsvermutung, Zwillingsbruder, Zwillingsbüchse, Zwillingsfluss, Zwillingsforschung, Zwillingsgeburt, Zwillingsgeschwister, Zwillingsjunge, Zwillingskind, Zwillingsknabe, Zwillingskristall, Zwillingsmädchen, Zwillingspaar, Zwillingsrad, Zwillingsreifen, Zwillingsrückschlagventil, Zwillingsschlupf, Zwillingsschwangerschaft, Zwillingsschwester, Zwillingssohn, Zwillingsstudie, Zwillingstochter, Zwillingston, Zwillingsturm

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Zwillinge
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalZwilling
[2] Wikipedia-Artikel „Zwillinge (Sternbild)
[3] Wikipedia-Artikel „Tierkreiszeichen
[5] Wikipedia-Artikel „Kristallzwilling
[1–3, 5, 6] Wikipedia-Artikel „Zwilling (Begriffsklärung)
[1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Zwilling
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Zwilling
[4] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9, „Zwilling“, Seite 1889
[7] Deutsches Historisches Museum: „Jagdwaffen im 19. Jahrhundert

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „Zwilling“, Seite 1631.
  2. Wolf Graf von Baudissin: Ben Jonson und seine Schule, Zweiter Theil, 1836, Seite 140
  3. Justus Friedrich Carl Hecker: Geschichte der Heilkunde, Erster Band, 1822, S. 258
  4. Franz Heinrich Martens: Versuch eines vollständigen System’s der theoretischen und practischen Geburtshülfe, 1802, 437
  5. Els Oksaar: Spracherwerb im Vorschulalter. Einführung in die Pädolinguistik. Kohlhammer, Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz 1977, ISBN 3-17-004471-0, Seite 110.
  6. Wikipedia-Artikel „Zwillinge (Sternbild)
  7. Wikipedia-Artikel „Kristallzwilling
  8. Deutsches Historisches Museum: „Jagdwaffen im 19. Jahrhundert

Substantiv, m, f, Nachname

Singular m Singular f Plural
Nominativ der Zwilling
(Zwilling)
die Zwilling
(Zwilling)
die Zwillings
Genitiv des Zwilling
des Zwillings
Zwillings
der Zwilling
(Zwilling)
der Zwillings
Dativ dem Zwilling
(Zwilling)
der Zwilling
(Zwilling)
den Zwillings
Akkusativ den Zwilling
(Zwilling)
die Zwilling
(Zwilling)
die Zwillings
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen

Anmerkung:

Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Zwilling“ – für männliche Einzelpersonen, die „Zwilling“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Zwilling“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Zwilling“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.

Worttrennung:

Zwil·ling, Plural: Zwil·lings

Aussprache:

IPA: [ˈt͡svɪlɪŋ]
Hörbeispiele:  Zwilling (Info)
Reime: -ɪlɪŋ

Bedeutungen:

[1] deutscher Nachname, Familienname

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

[1] Christian Zwilling, David Zwilling, Ernst Zwilling, Gabriel Zwilling

Beispiele:

[1] Der Zwilling aus dem Nachbarhaus hat schon wieder auf dem Balkon gegrillt.
[1] Die neuen Mieter, diese Zwillings, sind nicht sehr hilfsbereit.
[1] Die kleine Zwilling ist vielleicht ein Frechdachs!
[1] He, Zwilling, komm mal her!

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Zwilling

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Zwillich
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